Dort, wo für gewöhnlich Porträts der fürstlichen Bauherren und Landschaftsdarstellungen des 19. Jahrhunderts an den Wänden hängen, werden vom 3. Dezember 2015 bis 31. Januar 2016 unter dem Titel Zwiesprache Gemälde und Grafiken der in Stuttgart lebenden und arbeitenden Künstler Karin Brosa und Robert Matthes zu sehen sein. Anstelle der neutralen Wandflächen eines White Cube treffen die Arbeiten der beiden Künstler in der Beletage von Schloss Pyrmont auf farbige, brokatbespannte Wände und Stuckaturen und treten mit diesen in einen spannungs- und kontrastreichen Dialog.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, den 3. Dezember 2015 um 19 Uhr in der Beletage von Schloss Pyrmont statt.
Den Einführungsvortrag hält Museumleiterin und Kuratorin Vanessa Charlotte Heitland M.A.
Die Künstler sind anwesend.
Beide Künstler sind akribische Beobachter der Welt, die uns tagtäglich umgibt. Unermüdlich und mit kritischem Blick ergründen und hinterfragen sie – jeder in seiner ganz eigenen Herangehensweise und Bildsprache – die Ausformungen dessen, was wir geheimhin unbedacht als „Realität“ bezeichnen und oftmals als allzu vertraut und gegeben annehmen. Im Spannungsfeld zwischen kunstgeschichtlicher Tradition und der absoluten Verortung in der Jetztzeit manifestieren sich ihre Eindrücke in intensiven Bildern, die zugleich begeistern und verstören. Die Arbeiten von Karin Brosa und Robert Matthes halten Zwiesprache. Mit den sie umgebenden Räumen, miteinander, vor allem aber mit dem Betrachter.
Karin Brosa, geboren 1978 in Tettnang, studierte Freie Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und lebt und arbeitet seit 2012 freischaffend ebendort. Ihre Bilder und Radierungen sind vielschichtig und originell, poetisch und rätselhaft, sie erheitern und irritieren zugleich. Karin Brosa konfrontiert den Betrachter mit vertraut-absurden Situationen und spielt bewusst mit den menschlichen Sehgewohnheiten. Dabei offenbart sie eine subtil und oftmals ironisch vorgetragene Kritik an der Welt und ihrer unmittelbaren Umgebung.
Robert Matthes, geboren 1982 in Rudolstadt, studierte Freie Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und ist seit 2009 freischaffend in Stuttgart tätig. In seinen zumeist großformatigen Bildvisionen begegnet der Betrachter einem hochkomplexen Gewirr aus widersprüchlichen Bildebenen, Figuren, Gegenständen und Symbolen der Alltagswelt. Es sind düstere, beängstigende Spektakel, mit denen Robert Matthes der gegenwärtigen Gesellschaft den Spiegel vorhält – in greller Farbigkeit meisterhaft inszeniert.
Am 13. Dezember 2015 und 17. Januar 2016 bietet Museumsleiterin Vanessa Charlotte Heitland M.A. jeweils von 15 bis 16 Uhr Kuratorenführungen durch die Ausstellung an.
Weitere Sonderführungen nach Terminvereinbarung.
Am 31. Januar 2016 findet zum Abschluss der Ausstellung um 15 Uhr eine Finissage mit Künstlergespräch statt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Museum Bad Pyrmont
Schloßstraße 13
31812 Bad Pyrmont
Telefon 05281 606771
Telefax 05281 969126
E-Mail: info@museum-pyrmont.de
Öffnungszeiten
täglich außer montags
von 10 bis 17 Uhr
Bitte beachten Sie die Hinweise zu den Feiertagen.
Eintrittspreise
Erwachsene 4 €
Kurgäste und Schwerbehinderte 3 €
Schüler, Studenten und Arbeitslose 2 €
Gruppen ab 10 Personen 2,50 € pro Person
Familienkarte 8 €
Weitere Hinweise zu den Eintrittspreisen.