Vergangene Ausstellungen

Vergangene Ausstellungen

Hier finden sie die vergangenenen Ausstellungen unseres Museums nach Jahren geordnet. Ab 2004 gibt es zu den Ausstellungen jeweils eine Detailseite mit allgemeinen Informationen zu den ausgestellten Werken, ihren Künstlern und deren Hintergrund, sowie dem Anlass der Ausstellung.

2024

  • Die 1920er Jahre in Bad Pyrmont - Zwischen Inflation und Moderne

    7. März bis 30. Juni 2024


    Vor 100 Jahren veränderte sich das Leben in Deutschland grundlegend: Das Land war gezeichnet durch die Folgen des Ersten Weltkriegs, und die Inflation der frühen 20er Jahre brachte weite Teile der Bevölkerung in existenzielle Nöte. Die Währungsreform im November 1923 beendete die Hyperinflation und ebnete den Weg für ein beispielloses wirtschaftliches Wachstum und die „Goldenen Zwanziger“. Technischer Fortschritt, neue Kommunikationsmittel und Medien, Internationalität, Emanzipation der Frauen und avantgardistische Kunstströmungen faszinieren uns an diesem kurzen Zeitabschnitt bis heute. 


    Dieses bewegte Jahrzehnt war auch für Bad Pyrmont ein besonderes. Nach dem Ende des Fürstentums Waldeck stand man mitten in der Inflation auch noch vor einer politisch ungewissen Zukunft. Mit dem Anschluss an Preußen und der Gründung der Bad Pyrmont AG erfuhr die Stadt dann einen enormen Entwicklungssprung. 


    Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf das in vielerlei Hinsicht ambivalente gesellschaftliche, politische und kulturelle Leben Bad Pyrmonts in den 1920er Jahren zwischen Moderne und Tradition, Not und Überfluss, ländlichen Strukturen und den Ansprüchen eines Weltbades.

    ast nichts geht heute ohne Elektrizität. Ob Beleuchtung, Verkehr, Kommunikation, Medizin – im gesamten Wirtschaftsleben und natürlich in jedem einzelnen Haushalt bestimmen unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten den Alltag. Noch vor etwas mehr als 200 Jahren war davon nichts zu ahnen. Dann gelang in wenigen Jahrzehnten zwischen 1800 und 1880 der Durchbruch vom kuriosen Zeitvertreib zu einer revolutionären Technologie, die die Tür in ein neues Zeitalter aufstieß: das Zeitalter der Elektrotechnik.


    In der Ausstellung gibt es viel zu entdecken: Historische Hintergründe, wunderliche Elektrogeräte und vor allem zahlreiche Experimentierstationen an denen die Besucher die Erfahrungen und Erkenntnisse der Pioniere nachvollziehen können. Sie können selbst Hand anlegen an funkenschlagende Elektrisiermaschinen, an Magneten, Morseapparate und vieles andere mehr.


    Achtung Hochspannung! ist eine Ausstellung des Universitäts- und Stadtmuseums in Rinteln. Die Ausstellungsteile in Leichter Sprache wurden vom Büro für Leichte Sprache der Lebenshilfe Peine-Burgdorf in Zusammenarbeit mit dem Kreismuseum Peine erarbeitet. Gefördert durch die Aktion Mensch.

2023

  • Achtung Hochspannung!

    15. Dezember 2022 bis 16. April 2023


    Fast nichts geht heute ohne Elektrizität. Ob Beleuchtung, Verkehr, Kommunikation, Medizin – im gesamten Wirtschaftsleben und natürlich in jedem einzelnen Haushalt bestimmen unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten den Alltag. Noch vor etwas mehr als 200 Jahren war davon nichts zu ahnen. Dann gelang in wenigen Jahrzehnten zwischen 1800 und 1880 der Durchbruch vom kuriosen Zeitvertreib zu einer revolutionären Technologie, die die Tür in ein neues Zeitalter aufstieß: das Zeitalter der Elektrotechnik.


    In der Ausstellung gibt es viel zu entdecken: Historische Hintergründe, wunderliche Elektrogeräte und vor allem zahlreiche Experimentierstationen an denen die Besucher die Erfahrungen und Erkenntnisse der Pioniere nachvollziehen können. Sie können selbst Hand anlegen an funkenschlagende Elektrisiermaschinen, an Magneten, Morseapparate und vieles andere mehr.


    Achtung Hochspannung! ist eine Ausstellung des Universitäts- und Stadtmuseums in Rinteln. Die Ausstellungsteile in Leichter Sprache wurden vom Büro für Leichte Sprache der Lebenshilfe Peine-Burgdorf in Zusammenarbeit mit dem Kreismuseum Peine erarbeitet. Gefördert durch die Aktion Mensch.

  • Romantik 2.0

    4. Mai bis 20. August 2023


    Für ihre Miniaturcollagen sammelt Magdalena Hohlweg triviale Überbleibsel, wo sie geht und steht. Die allerletzten fragwürdigen Krümel, von Bürgersteigen und Waldwegen aufgesammelt, werden hier zur Kunst erhoben. Eine exakte Ausrichtung und Fixierung sowie Ergänzungen mit feinen Strichzeichnungen – daraus entsteht ein Panoptikum einzigartiger Charaktere, die als verwirrend echt wirkende Insekten oder winzige Vogelgestalten erstaunen und verzücken. Trotz fragiler Plas-tikteilchen oder Papierchen an dürren Pflanzenresten – die kleinen Szenen haben etwas überaus Ästhetisches.


    Aber ist das nicht eine überholte und romantische Sicht auf eine paradiesische Welt, die es längst nicht mehr gibt? Brauchen wir nicht neue Wege und Perspektiven?


    Unbedingt! Magdalena Hohlweg nimmt uns mit auf ihre hoffnungsfrohe Suche danach. Und zwar nicht an weit entfernten Sehnsuchtsorten, sondern da, wo wir gerade gehen und stehen. 


  • Suzanne Levesque | Christo und Jeanne-Claude Seek and Hide

    7. September 2023 bis 18. Februar 2024


    Die Bilder des verhüllten Reichstags, der Floating Piers oder zuletzt des Arc de Triomphe des Künstler-paares Christo und Jeanne-Claude gingen nicht nur um die Welt, sondern faszinieren und berühren un-abhängig von Alter, sozialer Herkunft oder persönlichen Interessen. Beim Akt des Verhüllens wird das Objekt zwar verborgen, bleibt aber doch gegenwärtig. Diese unsichtbare Präsenz macht uns neugierig, lädt uns aber auch ein, über das Verborgene nachzudenken und das Wesentliche zu erkennen.


    Bei der US-amerikanischen Künstlerin Suzanne Levesque, die in Berlin und New York arbeitet, steht die Flüchtigkeit und das alltägliche Ringen der menschlichen Existenz im Vordergrund. In ihren Bildern, Zeichnungen und Installationen geht es immer wieder um die vielen Momente, Erinnerungen und Erlebnisse, die unser Leben ausmachen und deren fragmentarischen Charakter.


    In der Sonderausstellung kombiniert das Museum im Schloss diese zwei Künstlerpositionen, bei denen der Akt des Ver- und Enthüllens unseren Blick auf das Essentielle schärft. Dabei geht es auch um den Versuch anhand unterschiedlicher Herangehensweisen, die Welt und den Menschen darin zu definieren und miteinander in Beziehung zu setzen. 


    Besonderes Highlight war die von Suzanne Levesque eigens für das Pyrmonter Schloss entwickelte Außeninstallation „Swarm“.

2022

  • Ein Koffer für die letzte Reise

    10. März bis 17. April 2022


    Die Ausstellung „Ein Koffer für die letzte Reise - Einmal Jenseits und zurück" zeichnet ein berührendes, faszinierendes Bild dessen, was uns wichtig und nahe ist – oder dessen Nähe wir uns wirklich wünschen.


    Sie entstand auf Initiative des wohl bekanntesten Bestatters Deutschlands, dem 2012 verstorbenen Fritz Roth aus Bergisch Gladbach. Roth setzte sich für einen Wandel in der Sterbekultur ein und ging dabei stets außergewöhnliche Wege. Dazu gehören beispielsweise die Gründung des ersten privaten Friedhofs Deutschlands, aber auch verschiedene Kunstprojekte wie dieses.


    Roth wollte mitten im Leben stehende Menschen mit dem Gedanken an die eigene Endlichkeit vertraut machen. Insgesamt 103 Personen aus allen Teilen des Landes und seiner Bevölkerung - Frauen und Männer, Alte und Junge, Künstler und Handwerker, Prominente und Nicht-Prominente packten den Koffer, der sie auf der Reise aus diesem Leben begleiten könnte. Erwartungen hatte man keine. Würden sie ähnliche oder völlig unterschiedliche Dinge hineinpacken? Sentimentales oder Praktisches? Erinnerung oder Ausrüstung? Die Ergebnisse sind so vielfältig wie die Menschen und ihre Biografien, wie die Träume und Weltanschauungen der Packenden. 


    Das Museum im Schloss zeigte gemeinsam mit dem Hospiz-Verein Bad Pyrmont 80 dieser Koffer, die bereits an den verschiedensten Orten der Welt zu sehen waren, vom Emsland über Wien bis Mexico. Überall berühren die Koffer gleichermaßen. Fritz Roth berichtete sogar von „Kaskaden emotionaler Assoziationen“, die er beim Öffnen der Koffer erlebte. Die Kraft der Gedanken hinter jedem einzelnen Koffer wird zusätzlich durch die dazugehörigen Bilder und Begleitbriefe spürbar.


    Die Ausstellung lädt auch dazu ein, sich selber mit der Frage nach dem Essentiellen im Leben zu beschäftigen. Dies kann beim individuellen Ausstellungsbesuch genauso sein, wie bei einem der zahlreichen Begleitangebote von Hospiz-Verein und Museum, in denen der Austausch im Vordergrund steht.


    Im Vorfeld haben sich auch einige Bad Pyrmonter Bürger der Aufgabe gestellt und einen Koffer gepackt. Diese sind begleitend zur Ausstellung an verschiedenen Orten in der Stadt zu sehen.

  • STADT Pyrmont - 300 Jahre im Tal der sprudelnden Quellen

    5. Mai bis 31. Juli 2022


    Im 17. Jahrhundert erlebt der Kurort Pyrmont einen einzigartigen Aufschwung. Noch wohnen aber die hochrangigen Kurgäste in relativ einfachen Fachwerkhäusern in Oesdorf und dem benachbarten Lügde. Angemessene, standesgemäße Wohnräume existieren nicht. Also investieren die Landesherren in vornehme Logierhäuser in der heutigen Brunnenstraße, dem Verbindungsweg zwischen dem Dorf Oesdorf und dem Brunnenplatz.


    1720 ernennt dann Friedrich Anton Ulrich zu Waldeck und Pyrmont diese Straße zur „Neustadt Pyrmont“. Dabei handelt es sich nicht um eine städtische Erhöhung Pyrmonts mit Privilegien und Stadtrechten, sondern allein um eine neue Steuerabgabe für die Bewohner der heutigen Brunnenstraße.

    Dies ist der Ausgangspunkt der Ausstellung, die nicht nur die Frühzeit der Stadtgeschichte näher beleuchtet, sondern auch die weitere Entwicklung der Stadt Pyrmont (seit 1914 Bad Pyrmont) bis hinein in die Gegenwart. Dabei soll nicht der Kur- und Badebetrieb im Fokus stehen, sondern die Kontinuitäten und Brüche, die die städtischen Strukturen zum Teil bis heute prägen.


    Was macht eigentlich eine Stadt aus und was ist das Besondere an Pyrmont? Wie lebten die Pyrmonter Bürger und welche politischen Entscheidungen bestimmten ihren Alltag? Wie hat sich die Infrastruktur entwickelt und verändert? Und welche Auswirkungen hatten technischer Fortschritt, veränderte Verwaltungsstrukturen und gesellschaftlicher Wandel? Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch die 300-jährige Stadtgeschichte (Bad) Pyrmonts…


  • Armin Mueller-Stahl. Aus dem Leben eines Gauklers

    11. August bis 27. November 2022


    Armin Mueller-Stahl ist vor allem als einer der renommiertesten deutschen und internationalen Schauspieler bekannt. Doch seine künstlerische Begabung umfasst ebenso das Musizieren, Schreiben und Malen.


    Das 1930 in Tilsit (Ostpreußen) geborene Multitalent nimmt schon in jungen Jahren sein Musikstudium am Stern´schen Konservatorium in Berlin auf, das er 1953 abschließt. Gleichzeitig beginnt er mit seiner Ausbildung zum Schauspieler und gehört ab 1952 zum Ensemble des Theaters am Schiffbauerdamm und wechselt dann zur Volksbühne, deren Mitglied er über 25 Jahre bleibt.


    In der DDR entwickelt Mueller-Stahl sich zu einem der beliebtesten Schauspieler, der sogar später eine eigene Fernsehsendung moderiert. Während dieser Jahre malt er immer wieder und schreibt Liedertexte, die er mit seinen Freunden Werner Pauli und Günther Fischer auch in West-Berlin, Helsinki, Oslo und sogar Algerien zur Aufführung bringt. Konzertreisen nach Kopenhagen, Wien, Warschau und Kairo schließen sich an. 


    Als er 1976 gegen die Biermann-Ausbürgerung protestiert, wird er mit einem dreijährigen Berufsverbot belegt. Seine Erfahrung mit dem Regime verarbeitet er in seinem ersten Roman “Verordneter Sonntag“. 1979 siedelt er nach Westberlin über und kann hier schnell Fuß fassen. Seine Erfolge ebnen ihm den Weg nach Hollywood, wo er für seine Rolle in Shine sogar für den Oscar nominiert wird. Dabei begleiten ihn aber stets die Musik, die Schriftstellerei und die Kunst. 2010 zieht sich Mueller-Stahl aus dem Filmgeschäft zurück, um sich ganz seiner stillen Liebe, der Malerei, zu widmen.


    Die Sonderausstellung im Museum im Schloss nähert sich dem Ausnahmekünstler Armin Mueller-Stahl von verschiedenen Seiten. Seine Kunst steht dabei genauso im Fokus wie ein Streifzug durch seine Filmografie und seine zahlreichen anderen Ausdrucksformen.


2021

  • Francisco de Goya und die Schrecken des Krieges

    6. Mai bis 26. September 2021


    Francisco de Goya (1746–1828) ist einer der faszinierendsten Künstler der Kunstgeschichte: Einerseits gilt er als Wegbereiter der Moderne und Erfinder rätselhafter Bildwelten, andererseits war Goya einer der letzten großen Hofkünstler und Autor eindrücklicher Portraits. 


    1820 fertigte Goya die Serie „Die Schrecken des Krieges“. Die 80 Aquatinta-Radierungen entstanden als Reaktion auf die napoleonische Besatzung in Spanien – eine Invasion, die 1807 begann und bis 1814 andauerte und deren verhängnisvolle und blutige Folgen Goya eindrücklich festhielt. In seinen Bildern ergreift er keine Partei, sondern veranschaulicht die menschliche Brutalität in archetypischer Form. Somit stehen diese existenziellen Szenen stellvertretend für alle Kriege und erscheinen in ihrer darstellerischen Kraft nahezu zeitlos und beklemmend aktuell. Sie zeigen abgründige Verhaltensmuster menschlichen Handelns in extremen Situationen.


    Die Veröffentlichung von derart erschütternden Arbeiten war im Klima dieser Zeit für den Künstler zu gefährlich. So wurde die erste Auflage der Radierungen erst 35 Jahre nach Goyas Tod im Jahr 1863 von der San-Fernando-Akademie in Madrid unter dem Titel „Los Desastres de la Guerra“ gedruckt. Zu Lebzeiten fertigte Goya einen vollständigen Satz nummerierter Abzüge an, die er seinem Freund Ceán Bermúdez zukommen ließ. Diese Abzüge enthielten mit Bleistift eingefügte Beschriftungen, die zum integralen Bestandteil der Bilder wurden. Heute befinden sich die Originaldruckplatten, von denen auch die im Museum im Schloss Bad Pyrmont ausgestellten Radierungen stammen, in der Calcografía Nacional in Madrid. 


    Neben dem kompletten Satz der Serie werden exemplarische Radierungen aus den „Los Caprichos“ gezeigt. Die gesellschaftskritischen satirischen Stiche gingen dem Zyklus „Die Schrecken des Krieges“ voran. In ihnen verschmelzen Träume, Fantasien und Realitäts-bezüge.


  • Georg Hoppenstedt – Im Garten der Bilder

    16. Dezember 2021 bis 20. Februar 2022


    Für den Künstler Georg Hoppenstedt (geb. 1945) sind die Prägungen der Kindheit von größter Bedeutung, gerade weil er im Malprozess auf die Intuition aus dem Gefühl und den Erfahrungen aus dem Unterbewusstsein setzt.


    Auch wenn er abstrakt malt, sind seine Bilder nicht ohne den Bezug zur Wirklichkeit zu denken. Es geht ihm nicht um das Abbilden des Sichtbaren, sondern um die Bildwerdung von Gedanken und Empfindungen, die durch Farben, Formen und Strukturen mit Grund-erfahrungen von uns Menschen verbunden sind.


    Er ist aufgewachsen in Bad Pyrmont – einem Ort, der durch die Schönheit seiner Parks und Alleen geprägt ist. Die Werbung des Badeortes gipfelte damals in dem Slogan: Der schönste Kurpark Deutschlands. Auch die repräsentative Bausubstanz, bei der es darum ging, Gäste anzuwerben und ihnen Erbaulichkeit zu bieten, hat sicher zur ästhetischen Bildung des jungen Menschen beigetragen. Eine zweite längere Phase des Aufenthaltes in Bad Pyrmont fand statt, als er nach dem Studium der Kunst in Berlin wieder zu seinen Wurzeln zurückkehrte, um sich selbst zu finden. 


    In der Ausstellung werden Bilder aus diesem malerischen Neuanfang genauso vorgestellt, wie seine Weiterentwicklung in der Suche nach dem „Inneren Bild“ in einer ihm eigenen Bildsprache. 


    Er hat der Ausstellung den Titel „Im Garten der Bilder“ gegeben, denn für ihn entwickeln sich die Bilder in ihrer besonderen Einzigartigkeit und Bedeutung aus ihrem inneren Zusammenhang heraus durch den Künstler als Gärtner. Auch bildet der Garten in diesem Kontext eine Metapher für die Kultivierung in der Kunst und durch die Kunst.


2020

  • Gruß aus Pyrmont - Historische Postkartenansichten

    26. September 2019 bis 12. Januar 2020


    Vor 150 Jahren begann die sensationelle Geschichte der Postkarte in Europa. 1869 wurde die „Correspondenz-Karte“ in Österreich erstmals postamtlich zugelassen und entwickelte sich zu einem der wichtigsten alltäglichen Kommunikationsmittel – in Zeiten von WhatsApp und Facebook kaum noch vorstellbar.

     

    Historische Postkarten geben nicht nur Aufschluss über wichtige Ereignisse, alltägliche Kleinigkeiten, Nöte und Sorgen im Leben unserer Vorfahren, sondern dokumentieren in einzigartiger Weise die Entwicklung von Städten und Regionen. Wie Bad Pyrmont sich im letzten Jahrhundert entwickelt und verändert hat, zeigt die Postkartensammlung des Museums im Schloss besonders umfangreich: Von flanierenden Kurgästen auf der Hauptallee in ihren aufwändigen Kleidern um die Jahrhundertwende über längst nicht mehr existierende architektonische Schmuckstücke wie dem alten Bahnhof bis zu den großen Klinikbauten der 1970er Jahre: Ansichtskarten belegen auch immer den jeweiligen Zeitgeist und das Selbstbild der Stadt. Schließlich waren die Karten ein wichtiger Werbeträger und man präsentierte sich von seiner Schokoladenseite. 


    Viele Kurgäste hatten natürlich auch den eigenen Fotoapparat im Reisegepäck, um ihre persönlichen Eindrücke festzuhalten. Deshalb bietet die Ausstellung auch noch ein besonderes Highlight für alle Technikinteressierten: Die Kamerafreunde Lippe präsentieren einen Querschnitt durch gut 100 Jahre Fotogeschichte mit typischen, seltenen und auch ungewöhnlichen Kameras. Darunter werden auch Fotoapparate der Firma Lipca sein, die in den 1950er Jahren im benachbarten Barntrup hergestellt wurden. 


    Begleitend zur Ausstellung ist ein Bildband im Sutton Verlag erschienen. Das Buch ist im Museumsshop und über den Buchhandel erhältlich.


  • Von Pyrmontern – Schüler und Künstler übernehmen das Museum

    30. Januar bis 1. März 2020


    2020 dreht sich im Museum im Schloss alles um die Stadt Bad Pyrmont, denn vor 300 Jahren ernennt Anton Ulrich zu Waldeck und Pyrmont die Brunnenstraße zur „Neustadt Pyrmont“. In der ersten Sonderausstellung des Jubiläumsjahres übernehmen Bad Pyrmonter Schüler und Künstler das Museum. 


    Wie sah Pyrmont vor 300 Jahren aus? Was macht man eigentlich genau in der Wandelhalle? Warum hat Wasser so eine große Bedeutung für die Stadt? Und wie stelle ich mir Bad Pyrmont in der Zukunft vor? In verschiedenen Projekten haben sich Bad Pyrmonter Schüler mit ihrer Stadt auseinander gesetzt und präsentieren ihre einfallsreichen und kreativen Ergebnisse im Museum. 


    Der zweite Teil der Ausstellung steht unter dem Motto „Pyrmonter Künstler packen aus“. Künstler aus der Stadt oder Künstler, die sich Bad Pyrmont verbunden fühlen, zeigen ihre Arbeiten und damit die enorme Vielseitigkeit der einheimischen Kunstszene. 


    Die Ausstellung endet am 1. März mit einem ganz besonderen Spektakel: In einer großen Auktion werden alle Kunstwerke versteigert. Mit dem Hauptteil des Erlöses möchten die Künstler das Wassermusikfestival der Musikbad-Pyrmont Kulturstiftung im Rahmen des Stadtjubiläums unterstützen. Als Auktionator konnte der Chef der Pyrmonter Theatercompanie Jörg Schade gewonnen werden


  • Kunst sei unser Ziel

    18. März bis 13. September 2020


    Kunst sei unser Ziel (Kunst zij ons doel - KZOD) – Das ist nicht nur der Name, sondern auch der selbstgesteckte Auftrag der ältesten Berufsvereinigung bildender Künstler in den Niederlanden.  KZOD entstand 1821 aus einer Zeichenschule und ist seitdem in der historischen Stadtwaage in Haarlem ansässig. Der Vereinigung gehörten und gehören einige der namhaftesten niederländischen Künstler an. Aktuell sind etwa 100 Künstler aus den verschiedensten künstlerischen Disziplinen bei KZOD organisiert, darunter auch mehrere Künstler aus der Bad Pyrmonter Partnerstadt Heemstede. 


    Für Bad Pyrmont ist 2020 ein besonderes Jubiläumsjahr: die Stadt feiert ihr 300-jähriges Stadtjubiläum und die Städtepartnerschaft zwischen Heemstede und Bad Pyrmont besteht seit 20 Jahren. Dies nimmt das Museum im Schloss Bad Pyrmont zum Anlass für eine Ausstellung mit KZOD Künstlern. Insgesamt 18 Maler, Bildhauer, Designer und Fotografen haben sich eigens für die Ausstellung mit dem Thema Wasser als verbindendes Element der beiden Partnerstädte auseinandergesetzt.  


    Kaum ein anderes Land der Welt hat ein so intensives Verhältnis zum Wasser, im Positiven wie im Negativen, wie die Niederlande. Die Region um Haarlem und Heemstede konnte überhaupt erst durch die Trockenlegung des Haarlemmermeeres entstehen und sich entfalten. Auch für Bad Pyrmont ist das Wasser essentiell. Ohne die Quellen wäre die Ortschaft vermutlich ein kleiner und lokaler Verwaltungssitz geblieben. Dank des Heilwassers entwickelte sich die Stadt zu einem international renommierten Kurort. 


    Der Blick der niederländischen Künstler auf das Element ist dabei von faszinierender Unterschiedlichkeit: Von sehr konkreten Darstellungen über ausdrucksstarke Stimmungsbilder bis zu außergewöhnlichen Cyanotopien eröffnen sich dem Betrachter ganz neue Blickweisen auf das scheinbar so alltägliche Wasser. 


  • Danke, Maus! Fotografien von Heidi und Hans-Jürgen Koch

    1. Oktober 2020 bis  31. Januar 2021 


    Ob Bisons in Amerika, Hummeln in Belgien oder Kamele in der Mongolei, seit 30 Jahren richten die studierte Sozialarbeiterin und der Verhaltensforscher einen ganz besonderen Blick auf das Tier, das für die beiden zum fotografischen Lebensthema wurde. Heidi und Hans-Jürgen Koch bezeichnen sich selbst als Lebensform-Fotografen, eine sehr treffliche Bezeichnung, denn das Paar sieht sich ganz und gar nicht als klassische Tierfotografen. Sie richten ihren Fokus bewusst auf das Abseitige, das Unerwartete, und erzählen so bewegende Geschichten, die vor ihnen noch niemand erzählt hat.


    Wolfgang Behnken, legendärer Art Director des Wochenmagazins Stern, äußerte in seiner Laudatio zum Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie: „Die Kochs zeichnet der zweite Blick aus, das zu sehen, was andere übersehen.“

    Ihren internationalen Durchbruch im Fotojournalismus hatten die Kochs 1990 mit einer Reportage über Hausmäuse, die im Stern unter dem Titel „Dass uns bloß NIE die Mäuse ausgehen“ erschien.


    In der Ausstellung im Museum im Schloss zollen Heidi und Hans-Jürgen Koch der Labormaus, die eigentlich Menschenmaus heißen müsste, Tribut. Keinem anderen Lebewesen schuldet der Mensch so viel wie der Labormaus. Sie gibt ihr Leben für unser Leben. Wir macht sie zu unserem Stellvertreter. Ist dies moralisch zu rechtfertigen - oder möglicherweise geradezu ethisch zwingend? Dieses Dilemma müssen wir aushalten. Tagtäglich werden in den Forschungseinrichtungen dieser Welt Legionen von Labormäusen als anonyme Masse, als Tiermaterial produziert und verbraucht. Das wissen wir alle. Aber wer kennt schon ihre Geschichte?


    Die Fotografien zeigen authentische Labormäuse der Stämme DBA, BALB/c und C57Bl/6. „Wir wollten Ihnen ihr Gesicht zurückgeben, ihre Individualität, ihre Persönlichkeit. Letztlich handeln unsere Bilder von der Würde der Kreatur und dem Respekt vor ihr.“ So Heidi und Hans-Jürgen Koch, deren Werk vielfach preisgekrönt wurde. Neben dem Dr.-Erich-Salomon-Preis, der wohl wichtigsten Auszeichnung für publizistische Fotografie, die in Deutschland vergeben wird, wurden sie ausgezeichnet von World Press Photo Award, Lead Awards, BBC Wildlife Photographer of the Year, Hansel-Mieth-Preis, Deutscher Preis für Wissenschaftsfotografie, Alfred-Fried-Award u. v. m.



2019

  • Auf dem Weg zum Bauhaus

    Architektur vor dem I. Weltkrieg in Niedersachsen


    Die Ausstellung des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege zeigt die Vorläufer und das kulturelle Umfeld des Bauhauses und richtet damit den Blick auf dessen Innovationskraft, aber auch auf Wegbereiter der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts. Bereits 1911, acht Jahre vor der Gründung des Bauhauses in Weimar, hat der Architekt Walter Gropius mit dem Fagus-Werk im niedersächsischen Alfeld einen ersten Meilenstein der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts geschaffen. Deswegen hat die UNESCO das seit 1949 unter Denkmalschutz stehende Fagus-Werk 2011 zum Weltkulturerbe der

    Menschheit erhoben. Gestalterisch ist die dort entworfene Architektur – für jedermann erkennbar – der Vorläufer des ab 1924 ebenfalls von Gropius errichteten Bauhausgebäudes in Dessau. Die überragende innovative Leistung von Gropius vor dem Ersten Weltkrieg lässt sich nachvollziehen, wenn man das Fagus-Werk mit der historistischen Architektur vor 1914 vergleicht. Dabei setzt sich der große Wurf von Gropius auch von den Gestaltungsweisen des Jugendstils, des Expressionismus, der Reform- und sogar der Ingenieursarchitektur ab. Das Anliegen der Ausstellung ist es, die Unterschiede zwischen dem Fagus-Werk auf dereinen Seite und den zeitgleichen Stilarchitekturen auf der anderen Seite zu zeigen. Denn die herkömmliche Architektur stellt die Welt dar, aus der Gropius mit seinen Entwürfen ausgebrochen ist, um etwas Innovatives, etwas radikal Neues zu schaffen. Ohne andere Größen der Moderne herabzuwürdigen, waren es seine frühen Gestaltungsideen, die die Baukunst des 20. Jahrhunderts prägten. Darüber hinaus wird mit der Ausstellung gezeigt, dass damals auch viele andere Architekten von Rang und Namen in Niedersachsen tätig waren. Zu ihnen gehörten beispielsweise Peter Behrens, Paul Bonatz, Otto Haesler, Fritz Höger oder Bruno Taut – alle außergewöhnliche Persönlichkeiten neben vielen weiteren nennenswerten Namen der Architekturgeschichte Deutschlands. Sie hinterließen aufsehenerregende Gebäude, die vielfach noch heute einen hohen Stellenwert besitzen. Auch wenn diese Architekten traditioneller dachten als Gropius, waren sie als kreative Gegenpole ebenfalls Wegbereiter der modernen Bauhaus-Architektur. Deshalb verdienen sie bis heute Beachtung und Wertschätzung.

  • Stoffliche Welten.

    Gewebe – Grafik – Objekt von Barbara Esser und Wolfgang Horn


    Bei dem Düsseldorfer Künstlerduo Barbara Esser und Wolfgang Horn dreht sich alles um Stoffe, Textilien, Gewebe und Kleidung. Sie schaffen es auf ganz spannende Weise traditionelles Handwerk mit experimentellen Kunstansätzen zu verknüpfen. Sie haben sich damit auch international einen Namen gemacht, dazu gehören über 80 Einzel- und Gruppenausstellungen von den USA über die Slowakei bis ins Museum für angewandte Kunst in Köln. Barbara Esser ist außerdem Staatspreisträgerin für das Kunsthandwerk in NRW. Ihre textilen Unikate entstehen am Schaftwebstuhl und erscheinen in leuchtenden Farben und vielschichtigen Oberflächenwirkungen. Sie lassen an konstruktivistische Malerei denken und auch an die wegweisenden Textilien, die in der Weberei am Bauhaus entstanden sind. 


    Esser und Horn verknüpfen dieses klassische Weberhandwerk mit Objektkunst, spannenden Installationen und ungewöhnlichen Präsentationsformen und eröffnen so neue Sehweisen auf die Welt der Stoffe. Dabei beziehen sie die Wechselwirkung mit den Räumen, in denen sie ausstellen immer mit ein – was im Pyrmonter Schloss besonders interessant wird.

  • Til Mette

    Cartoons für die moralische Elite mit Bildung, Geld & gutem Geschmack 


    Unter dem Titel “Til Mette – Cartoons für die moralische Elite mit Bildung, Geld & gutem Geschmack” präsentierte das Museum im Schloss Bad Pyrmont vom 8. November 2018 bis zum 17. März 2019 seine neueste Ausstellung. Sie umfasste über 100 Arbeiten.

    Gotthard-Tilmann Mette, kurz „Til Mette“, arbeitet als Cartoonist und freier Maler. In seinen feinen Schwarzweiß-Zeichnungen trifft man auf entlarvende Alltagssituationen aus Gesellschaft und Politik, die mit pikanter Sprachkomik serviert werden.


    Mette-Cartoons erscheinen seit 1995 ganzseitig im >>stern<<. Neben weiteren Veröffentlichungen sind seine Cartoons auch regelmäßig in der >>taz-Bremen<< und im >>Bremer Weser-Kurier<< zu sehen. In seinem Hamburger Atelier widmet er sich leidenschaftlich der Malerei und entwirft großformatige Bilder für Kunstsammler und Ausstellungen. Der Lappan-Verlag publiziert Cartoon-Bücher von ihm.


    Die Ausstellung war täglich außer montags von 10-17 Uhr zu sehen.

2018

  • Karl Binder - Aquarelle

    Unter dem Titel "Karl Binder - Aquarelle " präsentierte das Museum im Schloss Bad Pyrmont vom 10.08.2018 bis zum 28.10.2018 50 Bilder von Karl Binder. Seine Bilder sind eine Liebeserklärung an Bad Pyrmont und werden vom Künstler mit dem Wasser der Friedrichsquelle gemalt.

  • FLOATING.

     Anastasiya Nesterova und Yuko Kaseki


    Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Neue Kunst im alten Schloss“ treten in diesem Jahr Holzschnitt, Malerei und Performance miteinander in den Dialog.



    Im Zentrum steht dabei das Motiv des Wassers, dessen vielgestaltige Bedeutung und Erfahrbarkeit von den Künstlerinnen  Anastasiya Nesterova (Münster) und Yuko Kaseki (Berlin) auf unterschiedliche Weise hinterfragt und ausgelotet wird. Assoziativ miteinander verwoben, entwickelt sich zwischen den einzelnen Arbeiten ein poetischer und zugleich lebhafter Austausch über das physische wie psychische Empfinden eines Elementes, die Flüchtigkeit der Gegenwart, das Zusammenwirken von Mensch und Natur und die Wahrnehmung von Landschaften – realen wie idealen Orten.


    Anastasiya Nesterova, geboren 1979 in Sewastopol/Ukraine, absolvierte zunächst ein Kunststudium in Odessa, bevor sie 2005 ihr Studium im Fachbereich Design, Fachrichtung Illustration mit Schwerpunkt Druckgraphik bei Prof. Wolfgang Troschke und Knut Willich begann, das sie 2009 mit dem Diplom abschloss. Das große Thema ihres künstlerischen Schaffens ist die Landschaft in ihren zeitgenössischen Erscheinungsformen. In ihren Farbholzschnitten und Ölgemälden formuliert sie von einer ganz individuellen Bildsprache und sensiblen Beobachtungsgabe geprägte Interpretationen dieses Themas, in der es ihr nicht um ein fotografisch genaues Abbilden geht, sondern um das Dokumentieren von Zuständen und das Erzeugen von Stimmungen. Speziell bei ihren Arbeiten zur Motivik des Wassers – gezielt sind für die Pyrmonter Ausstellung zu diesem Thema eine ganze Reihe neuer Bilder entstanden – experimentiert sie darüber hinaus mit der Wirkung von Materialstrukturen und Formen. 


    Yuko Kaseki, geboren in Japan, studierte Butoh-Tanz und Darstellende Künste an der HBK Braunschweig und war anschließend Mitglied der renommierten Compagnie Dance Butter Tokio von Anzu Furukawa. Seit 1995 lebt sie in Berlin, wo sie im gleichen Jahr gemeinsam mit Marc Ates die Tanzcompagnie cokaseki gründete. Yuko Kaseki arbeitet als Choreographin und Dozentin und tritt als Tänzerin regelmäßig solo, aber auch in verschiedenen Formationen auf und ist an zahlreichen internationalen Projekten mit anderen Künstlern, Tänzern und Musikern beteiligt. Ihre außergewöhnlichen Performances stehen in der Tradition des Butoh, implementieren aber genauso Elemente des zeitgenössischen Tanzes. Wasser ist dabei ein wiederkehrendes Thema in ihrer Arbeit. In ihrem in Pyrmont in Form von Videos präsentierten Projekt FLOATING DEVICE ergründet und reflektiert Yuko Kaseki die Interaktion des eigenen Körpers mit dem flüssigen Element und zugleich Themen wie Zuflucht, Sehnsucht, aber auch Vergänglichkeit.


    Vernissage: 8. März 2018, 19 Uhr. Mit Performance von Yuko Kaseki zum Thema der Ausstellung. 

2017

  • Die Verwandlung.

    Undine Bandelin und Hannes Uhlenhaut


    Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Neue Kunst im alten Schloss“ präsentiert das Museum ab März junge Gegenwartskunst aus Leipzig


    Den Austausch zwischen Historie und Moderne fördern – das ist die Intention des Projektes Neue Kunst im alten Schloss. Unter diesem Motto zeigt das Museum nun zum zweiten Mal Arbeiten junger, zeitgenössischer Künstler in den historischen Räumen der barocken Sommerresidenz. In diesem Jahr sind es die Werke der beiden in Leipzig lebenden und arbeitenden Künstler Undine Bandelin (Malerei) und Hannes Uhlenhaut (Porzellanplastik), die in einen spannungsreichen Dialog mit den Schlossräumlichkeiten treten. Unter dem Titel „Die Verwandlung“ bespielen beide Künstler die Räume jedoch nicht nur, sondern fügen der barocken Kulisse mit ihren Arbeiten, die zum Teil in unmittelbarer Auseinandersetzung mit dem Ort geschaffen wurden, auch zugleich neue Bedeutungsebenen hinzu und kommentieren, zeitgenössisch reflektierend, den Mythos des Ortes „Schloss“ sowie die in diesem speziellen Kontext tradierten Vorstellungen, Hierarchien und Archetypen.

    Undine Bandelin, geboren 1980 in Jena, studierte freie Malerei an der Bauhaus-Universität Weimar sowie an der HfKD Burg Giebichenstein, Halle/Saale (Meisterschülerin bei Prof. Ute Pleuger), wo sie derzeit auch Lehrbeauftragte für Malerei im Kontext neuer Medien ist. Die Vielgestaltigkeit des Menschseins, das Spiel mit Typisierungen, Verwandlungen und Verhaltensweisen sowie die Wahrnehmung von Wirklichkeit sind zentrale Themen im künstlerischen Schaffen von Undine Bandelin. Der Betrachter begegnet in ihren Bildern Gestalten, die zunächst verstören, befremden, absurd erscheinen, und die dennoch gleichsam zu Projektionsfiguren der eigenen Realität werden. Auch in den für Pyrmont entstandenen Arbeiten beschäftigt sie sich intensiv mit spezifischen menschlichen Handlungs- und Rollenmustern, bricht diese auf, lotet Grenzbereiche aus und führt tradierte Vorstellungen von Hierarchien bewusst ad absurdum. 

    Hannes Uhlenhaut, geboren 1985 in Lauchhammer, studierte im Studiengang Plastik/Keramik an der HfKD Burg Giebichenstein, Halle/Saale und ist seit 2015 Meisterschüler an der HfBK Dresden bei Prof. Wilhelm Mundt. Das Aufbrechen von Sehgewohnheiten und Traditionen ist auch für Hannes Uhlenhaut wichtiger künstlerischer Ansatz bei der Arbeit mit einem Material, dem stets das Klischee des dekorativen Kunsthandwerks, des Süßlichen anhaftet, umweht vom Prunk barocker Fürstenhäuser. Doch mit eben dieser Konnotation spielt Hannes Uhlenhaut ganz bewusst in seinen Arbeiten, in denen er das traditionelle Erscheinungsbild aufbricht, verfremdet, transformiert. Versatzstückartig zusammengefügt trifft Barock auf Popkultur, Geschichte auf aktuelles Zeitgeschehen. In traditioneller Herstellung schafft er zutiefst Gegenwärtiges und verleiht dem Porzellan dadurch eine neue Wertigkeit und Aussage, die – die inszeniert in der barocken Kulisse des Pyrmonter Schlosses – eine besondere Brisanz entfaltet.


    Vernissage: 23. März 2017, 19 Uhr. Die Ausstellung in der Beletage des Museums im Schloss Bad Pyrmont ist anschließend dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet (Karfreitag geschlossen). Öffentliche Kuratorenführungen mit Vanessa Charlotte Heitland: 2. April und 14. Mai 2017, jeweils 15 Uhr. Weitere Sonderführungen nach Terminvereinbarung. 

    Finissage mit Künstlergespräch: 21. Mai 2017, 15 Uhr


    Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.


    Gefördert von Phoenix Cantact

  • Clemens Gröszer - Begegnungen

    Mit der diesjährigen Sommerausstellung würdigt das Museum im Schloss Bad Pyrmont den Berliner Maler Clemens Gröszer (1951-2014) und dessen außergewöhnliches Werk


    Porträts und Aktdarstellungen von bizarrer, anrüchig-frivoler Schönheit treten neben komplexe Szenarien eines schrillen, gegenwärtigen Gesellschaftstheaters –mit großer Virtuosität gemalt und inszeniert. 

    Inmitten dieser Kulisse, der Künstler selbst. Ungeachtet ideologischer Rahmenbedingungen und wechselnder künstlerischer Strömungen stets scharfer und zugleich ästhetischer Beobachter der individuellen Ausprägungen menschlicher Existenz in ihrem gesellschaftlichen Kontext, zugleich sich selbst und die eigene Rolle im absurden Kunstmarktzirkus kontinuierlich reflektierend.  

    Präsentiert werden in den historischen Räumen des Schlosses Gemälde und Graphiken aus den letzten fünf Jahrzehnten seines Schaffens: Selbstbildnisse, Figurenporträts und Triptychen – darunter Schlüsselwerke des umfangreichen Oeuvres, wie die Bilderfolge der „Marin à cholie“ und „Bildnisse A.P.“ oder das Triptychon „Grand Café (Café Einstein)“.  

    Gewaltige Panoramen der Großstadt Berlin und ihrer jenseits gängiger Normen stehenden Protagonisten, zwischen Schein und Wirklichkeit, malerisch verweisend auf die Meister der Spätrenaissance ebenso wie auf den Verismus eines Otto Dix, Spiegelungen der selbst erlebten Vergangenheit und Gegenwart des Künstlers.

    Klassische Sujets der Kunstgeschichte und christliche Dramen werden zur Folie für zeitgeschichtliche Ereignisse, aufgeladen durch ikonographische Zitate und Pathosformeln, stets neu kontextualisiert in komplexen, oftmals widersprüchlichen Bildwelten von besonderer Suggestivität. 

    In den ganzfigurigen Porträts und Aktdarstellungen wiederum offenbart sich das Interesse des Künstlers für die menschliche Figur und das Körperliche. Ob selbstbewusst-dominant in großem Format in Öl oder leise in der Form der Radierung oder Lithographie, stets verleiht Clemens Gröszer seinen Modellen eine bemerkenswerte physische Präsenz. 

    Die in der umfangreichen Ausstellung gezeigten Arbeiten stammen aus dem Nachlass des Künstlers sowie deutschlandweit aus Privat- und Museumsbesitz.


    Vernissage: Donnerstag, den 6. Juli 2017 um 19 Uhr, Beletage des Museums im Schloss. 

    Öffentliche Kuratorenführungen mit Vanessa Charlotte Heitland M.A.: Sonntag, den 16. Juli 2017 und Sonntag, den 3. September 2017, jeweils 15 Uhr. Weitere Sonderführungen nach Terminvereinbarung. 

    Finissage: Sonntag, den 24. September 2017, 15 Uhr: Letzte Begegnungen – Dialogischer Rundgang durch die Ausstellung mit Vanessa Charlotte Heitland M.A.  

  • Geishas, Dirnen, Kurtisanen.

    Japanische Farbholzschnitte


    Geisha – kaum ein Wort ist in der westlichen Vorstellung so eng verknüpft mit der japanischen Kultur und ist zugleich so geheimnisumwoben. Das Bild jedoch, das seit jeher in Romanen wie „Die Geisha“ oder Opern wie „Madame Butterfly“ entworfen wird, ist zumeist eines, das mit der Realität nur wenig gemein hat. Doch welche Bedeutung hatten die Geishas tatsächlich innerhalb der japanischen Gesellschaft und wie veränderte sich ihre Rolle im Laufe der Zeit? 

    Diesem und anderen Themen widmet sich die Ausstellung „Geishas – Dirnen – Kurtisanen“ im Museum im Schloss Bad Pyrmont, indem sie die Kunst der Zeit befragt. Gezeigt werden Meisterwerke des japanischen Farbholzschnitts aus der Zeit zwischen 1835 und 1889 – einerseits bedeutende Serien von Kobayashi Kiyochika und Taiso Yoshitoshi, die sich intensiv mit der Situation der Geishas in den Vergnügungsvierteln Tokios (ehemals Edo) beschäftigen und die berühmten Vertreterinnen dieser Kunst ein Denkmal setzen, andererseits Karikaturen, die den politischen Weg Japans beleuchten.

    Denn die Farbholzschnitte sind nicht nur einzigartige Kunstobjekte von großem ästhetischen Reiz, welche die europäische Kunst an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ebenso wie die Bildsprache moderner japanischer Comics maßgeblich beeinflussten und deren Rezeptionsgeschichte daher zuletzt in einer Vielzahl von Ausstellungen beleuchtet wurde. Sie sind zugleich spannende Zeugnisse des politischen wie gesellschaftlichen Wandels des Landes am Ende des 19. Jahrhunderts, als sich Japan nach der Meijirestauration 1868 vom traditionellen Feudalstaat zu einer modernen Industriemacht entwickelte – kam ihnen doch seinerzeit in etwa die Funktion der heutigen Yellow-Press zu. Die Blätter enthalten daher eine Fülle von Symbolen, Anspielungen und Kommentaren, sowohl erotischer als auch politischer Natur, die für den heutigen Betrachter oftmals nur schwer zu entschlüsseln, aber für das Gesamtverständnis von großer Bedeutung sind. Daher widmet sich die Ausstellung auch der Dechiffrierung dieser in den Bildern versteckten Codes und Texte. 

    Begleitend erscheint außerdem ein umfangreicher, bebilderter Katalog, der in Ergänzung zu den Arbeiten auch Zeitzeugen wie den Forschungsreisenden Engelbert Kaempfer aus Lemgo und den Bückeburger Leutnant Carl Köppen behandelt, die das Japanbild weit über ihre Zeit hinaus prägten.

    So präsentiert die Ausstellung nicht nur besonders qualitätvolle Beispiele einer der wichtigsten japanischen Kunstformen, sondern bringt dem Besucher durch das Medium des Holzschnitts gleichermaßen eine für die westliche Welt nach wie vor in ihrer Komplexität fremde Kultur näher. 


    Öffentliche Führungen mit dem Kurator Gerhard Friedrich Philipp: 19. November 2017, 10. Dezember 2017 und 21. Januar 2018, jeweils 15 Uhr. Weitere Sonderführungen nach Terminvereinbarung. 

    Vortrag von Gerhard Friedrich Philipp: „Geishas, Dirnen, Kurtisanen“, 19. Januar 2018, 19:30 Uhr, Beletage des Museums. 

2016

  • Zwiesprache.

    Karin Brosa und Robert Matthes


    Erstmals zeigt das Museum Bad Pyrmont unter dem Motto  Neue Kunst im alten Schloss  Arbeiten junger, zeitgenössischer Künstler in den historischen Räumen der barocken Sommerresidenz


    Dort, wo für gewöhnlich Porträts der fürstlichen Bauherren und Landschaftsdarstellungen des 19. Jahrhunderts an den Wänden hängen, werden vom 3. Dezember 2015 bis 31. Januar 2016 unter dem Titel Zwiesprache Gemälde und Grafiken der in Stuttgart lebenden und arbeitenden Künstler Karin Brosa und Robert Matthes zu sehen sein. Anstelle der neutralen Wandflächen eines White Cube treffen die Arbeiten der beiden Künstler in der Beletage von Schloss Pyrmont auf farbige, brokatbespannte Wände und Stuckaturen und treten mit diesen in einen spannungs- und kontrastreichen Dialog. 

    Beide Künstler sind akribische Beobachter der Welt, die uns tagtäglich umgibt. Unermüdlich und mit kritischem Blick ergründen und hinterfragen sie – jeder in seiner ganz eigenen Herangehensweise und Bildsprache – die  Ausformungen dessen, was wir geheimhin unbedacht als „Realität“ bezeichnen und oftmals als allzu vertraut und gegeben annehmen. Im Spannungsfeld zwischen kunstgeschichtlicher Tradition und der absoluten Verortung in der Jetztzeit manifestieren sich ihre Eindrücke in intensiven Bildern, die zugleich begeistern und verstören. Die Arbeiten von Karin Brosa und Robert Matthes halten Zwiesprache. Mit den sie umgebenden Räumen, miteinander, vor allem aber mit dem Betrachter. 

    Karin Brosa, geboren 1978 in Tettnang, studierte Freie Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und lebt und arbeitet seit 2012 freischaffend ebendort. Ihre Bilder und Radierungen sind vielschichtig und originell, poetisch und rätselhaft, sie erheitern und irritieren zugleich. Karin Brosa konfrontiert den Betrachter mit vertraut-absurden Situationen und spielt bewusst mit den menschlichen Sehgewohnheiten. Dabei offenbart sie eine subtil und oftmals ironisch vorgetragene Kritik an der Welt und ihrer unmittelbaren Umgebung. 

    Robert Matthes, geboren 1982 in Rudolstadt, studierte Freie Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und ist seit 2009 freischaffend in Stuttgart tätig. In seinen zumeist großformatigen Bildvisionen begegnet der Betrachter einem hochkomplexen Gewirr aus widersprüchlichen Bildebenen, Figuren, Gegenständen und Symbolen der Alltagswelt. Es sind düstere, beängstigende Spektakel, mit denen Robert Matthes der gegenwärtigen Gesellschaft den Spiegel vorhält – in greller Farbigkeit meisterhaft inszeniert. 


    Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, den 3. Dezember 2015 um 19 Uhr in der Beletage von Schloss Pyrmont statt. 

    Den Einführungsvortrag hält Museumsleiterin und Kuratorin Vanessa Charlotte Heitland M.A.

    Die Künstler sind anwesend.


    Am 13. Dezember 2015 und 17. Januar 2016 bietet Museumsleiterin Vanessa Charlotte Heitland M.A. jeweils von 15 bis 16 Uhr Kuratorenführungen durch die Ausstellung an. 

    Weitere Sonderführungen nach Terminvereinbarung. 

    Am 31. Januar 2016 findet zum Abschluss der Ausstellung um 15 Uhr eine Finissage mit Künstlergespräch statt.  


    Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

  • Drogerie Reklamewelten.

    Eine Zeitreise durch vier Jahrzehnte


    Mit der diesjährigen Sommerausstellung würdigt das Museum im Schloss Bad Pyrmont den Berliner Maler Clemens Gröszer (1951-2014) und dessen außergewöhnliches Werk


    Porträts und Aktdarstellungen von bizarrer, anrüchig-frivoler SchIm Museum im Schloss Bad Pyrmont entführt eine Ausstellung in die faszinierende Reklamewelt der 30er bis 60er Jahre und wirft dabei einen spannenden Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen und die Anfänge der Konsumwerbung 


    Körperpflege- und Hygieneartikel, Babykost, Gesundheitsbedarf, Haushaltswaren, Wasch- und Putzmittel, Chemikalien, alles für Garten und Vieh sowie Fotografiezubehör – all dies gehörte zum Warenbestand einer gut sortierten Drogerie.

    Jene Produkte vertrieb auch Oswald Keutner in der Vor- und Nachkriegszeit in seiner Drogerie in der Springer Innenstadt und bewarb sie mit der entsprechenden Reklame. Anschließend verstaute er über Jahrzehnte alte Zeitungen, Werbepappen und Plakate in einer alten Scheune, die 1985 abgerissen wurde. Zwei Tage vor dem endgültigen Verschwinden der Scheune samt Inhalt „rettete“ Bernd Schönebaum einen Großteil des dort gelagerten Schatzes. Nun ermöglichen die inzwischen restaurierten Fundstücke die Wiederentdeckung eines faszinierenden Stücks deutscher Werbe- und Produktgeschichte.

    Über 100 originale Werbetafeln aus den 30er bis 60er Jahren – darunter viele bekannte, aber auch verschwundene Marken aus dem Drogeriegeschäft – laden nun vom 3. März bis zum 29. Mai 2016 in der Sonderausstellung „Drogerie Reklamewelten. Eine Zeitreise durch vier Jahrzehnte“ im Museum im Schloss Bad Pyrmont zu einer mitreißenden und unterhaltsamen Reise in eine vergangene analoge Reklamewelt ein. Auf besonders anschauliche Weise dokumentieren sie die Entwicklung der Konsumwerbung – von der Vorkriegszeit über die Zeit der Mangelwirtschaft in den Nachkriegsjahren bis hin zum Wirtschaftswunder – und geben gleichzeitig einen spannenden Einblick in die Gesellschaft der jeweiligen Zeit – ihre Botschaft ist dabei oftmals erstaunlich aktuell. 

    Denn die Werbetafeln sagen nicht nur viel über ihre Entstehungszeit aus, sondern regen auch an zum Nachdenken über wichtige, aktuelle Themen wie beispielsweise Geschlechterrollen, Umweltschutz und die gegenwärtige Situation unserer Konsumgesellschaft. Zugleich lässt die Ausstellung eine Epoche wiederaufleben, in der Plakate nicht „nur“ Werbemittel, sondern echte Kunstprodukte waren, die aufwendig analog gestaltet, d.h. handgezeichnet und -koloriert wurden, heute für viele in Zeiten der Digitalisierung kaum noch vorstellbar.

    Die Ausstellung im Museum Bad  Pyrmont ist eine Ausstellung für alle Generationen, in der es für jeden, ob jung oder alt, Bekanntes und Unbekanntes wieder bzw. neu zu entdecken und zu bestaunen gibt. 


    Die Eröffnung der Ausstellung findet am 3. März um 19 Uhr in der Beletage des Museums im Schloss Bad Pyrmont  statt. Anschließend ist die Ausstellung dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet (Karfreitag und Pfingstmontag geschlossen).


    Am 20. März, 17. April und 22. Mai 2016, jeweils um 11 Uhr bietet der Finder und Eigentümer der Sammlung, Bernd Schönebaum, Sonderführungen durch die Ausstellung an. Um Anmeldung hierfür wird gebeten. Weitere Führungen nach Ankündigung und nach Terminvereinbarung unter 05281/606771 oder info@museum-pyrmont.de. önheit treten neben komplexe Szenarien eines schrillen, gegenwärtigen Gesellschaftstheaters –mit großer Virtuosität gemalt und inszeniert. 

    Inmitten dieser Kulisse, der Künstler selbst. Ungeachtet ideologischer Rahmenbedingungen und wechselnder künstlerischer Strömungen stets scharfer und zugleich ästhetischer Beobachter der individuellen Ausprägungen menschlicher Existenz in ihrem gesellschaftlichen Kontext, zugleich sich selbst und die eigene Rolle im absurden Kunstmarktzirkus kontinuierlich reflektierend.  

    Präsentiert werden in den historischen Räumen des Schlosses Gemälde und Graphiken aus den letzten fünf Jahrzehnten seines Schaffens: Selbstbildnisse, Figurenporträts und Triptychen – darunter Schlüsselwerke des umfangreichen Oeuvres, wie die Bilderfolge der „Marin à cholie“ und „Bildnisse A.P.“ oder das Triptychon „Grand Café (Café Einstein)“.  

    Gewaltige Panoramen der Großstadt Berlin und ihrer jenseits gängiger Normen stehenden Protagonisten, zwischen Schein und Wirklichkeit, malerisch verweisend auf die Meister der Spätrenaissance ebenso wie auf den Verismus eines Otto Dix, Spiegelungen der selbst erlebten Vergangenheit und Gegenwart des Künstlers.

    Klassische Sujets der Kunstgeschichte und christliche Dramen werden zur Folie für zeitgeschichtliche Ereignisse, aufgeladen durch ikonographische Zitate und Pathosformeln, stets neu kontextualisiert in komplexen, oftmals widersprüchlichen Bildwelten von besonderer Suggestivität. 

    In den ganzfigurigen Porträts und Aktdarstellungen wiederum offenbart sich das Interesse des Künstlers für die menschliche Figur und das Körperliche. Ob selbstbewusst-dominant in großem Format in Öl oder leise in der Form der Radierung oder Lithographie, stets verleiht Clemens Gröszer seinen Modellen eine bemerkenswerte physische Präsenz. 

    Die in der umfangreichen Ausstellung gezeigten Arbeiten stammen aus dem Nachlass des Künstlers sowie deutschlandweit aus Privat- und Museumsbesitz.


    Vernissage: Donnerstag, den 6. Juli 2017 um 19 Uhr, Beletage des Museums im Schloss. 

    Öffentliche Kuratorenführungen mit Vanessa Charlotte Heitland M.A.: Sonntag, den 16. Juli 2017 und Sonntag, den 3. September 2017, jeweils 15 Uhr. Weitere Sonderführungen nach Terminvereinbarung. 

    Finissage: Sonntag, den 24. September 2017, 15 Uhr: Letzte Begegnungen – Dialogischer Rundgang durch die Ausstellung mit Vanessa Charlotte Heitland M.A.  

  • Die schönen Damen lassen bitten...

    Arbeiten von ViOLA im und ums Schloss Pyrmont


    Den Sommer über beleben und bereichern die farbenfrohen und facettenreichen Frauenfiguren der Malerin ViOLA das Pyrmonter Schloss und verändern dabei so manchen Blick auf Altbekanntes. 


    Im Laufe der Geschichte haben immer wieder berühmte Frauenpersönlichkeiten den Ort Bad Pyrmont besucht. In diesem Sommer sind es jedoch keine historischen, sondern ganz besondere, moderne Frauen, die im Museum im Schloss Bad Pyrmont zu Gast sind. Es sind die Frauenfiguren der Malerin ViOLA,  die im und um das Schloss ihre Spuren hinterlassen und zu einem Blickwechsel einladen.

    Der weibliche Körper in seiner unerschöpflichen Vielfalt ist das zentrale Thema im Schaffen der Künstlerin. Seit inzwischen 28 Jahren widmet sie sich in ihren Gemälden und „gemalten Skulpturen“ auf Acrylglasstelen immer wieder seiner Darstellung. Dabei hat sich im Laufe der Zeit ein ganz eigener und unverwechselbarer Stil herausgebildet.

    ViOLAs Frauen besitzen feine, langgliedrige Körper, sie sind filigran und selbstbewusst, leidenschaftlich und elegant zugleich. Zumeist in leuchtend bunte Kleider gehüllt, die wiederum mit dem Körper verschmelzen, strahlen sie Lebensfreude und Energie aus. Voller Leichtigkeit bewegen sie sich im Raum und verführen den Betrachter zugleich mit ihrer Sinnlichkeit. Diese offenbart sich in großer Vielfalt, denn immer wieder erfindet ViOLA neue Charaktere, variiert in der Farbgebung und Technik. Mal erscheinen ihre Frauen in gedeckteren Tönen, mal leuchtend bunt, mal in edles Gold getaucht. Sie begegnen dem Betrachter mit keckem oder eindringlichem Blick oder auch gesichtslos. Manchmal lösen sich die Körper zum Abstrakten hin auf, erscheinen transparent und aquarellartig. Zugleich verleihen Details und Accessoires jeder der Figuren Individualität. Auch der Lichteinfall bestimmt – insbesondere bei den Arbeiten auf Acrylglas – die Wahrnehmung und lässt die Farben stets andersartig leuchten. Immer wieder entstehen so neue Begegnungen zwischen den Figuren und dem Betrachter. 

    Bereits seit 10 Jahren im Weserbergland vertreten, beleben ViOLAs „schöne Damen“ nun erstmals das Pyrmonter Schloss, um in dessen historischem Ambiente ihren ganz besonderen Charme zu versprühen. Doch nicht nur im Innern des Museums, auch im Außenraum wird ihre „weibliche Präsenz“ in einer eigens für Pyrmont geschaffenen Arbeit sichtbar sein.

  • Heinz Erhardt. Privater!

    Mit der Ausstellung wirft das Museum im Schloss Bad Pyrmont einen Blick auf den großen Unterhaltungskünstler und den Menschen hinter der berühmten Brille


    Heinz Erhardt ist zweifelsohne einer der vielseitigsten deutschen Unterhaltungskünstler des 20. Jahrhunderts. Der Humorist, Musiker, Schauspieler, Komponist und Dichter erfreut sich auch 36 Jahre nach seinem Tod noch immer großer Popularität – über alle Generationen hinweg. Seine Gedichte werden gelesen und auswendig gelernt, seine Lieder gesungen, seine Filme laufen nach wie vor im Fernsehen. 

    Seine Markenzeichen: die unverwechselbaren Wortspiele, die schwarze Hornbrille und sein brillanter, einzigartiger Humor. Doch wer steckt eigentlich hinter dem Phänomen „Heinz Erhardt“, wer war die Person hinter der berühmten Brille?

    Die Ausstellung, die vom Theatermuseum Hannover in Kooperation mit der Erbengemeinschaft Heinz Erhardt konzipiert wurde, begibt sich auf die Suche und wirft mit einer Vielzahl an Exponaten – darunter auch zahlreiche persönliche, seltene und kuriose Gegenstände – einen einfühlsamen und umfassenden Blick auf den Ausnahmekünstler, aber auch den Menschen Heinz Erhardt. 


    So gibt es in der Ausstellung selbstverständlich ein Zusammentreffen mit Altbekanntem, das zum Schmunzeln bringt, aber es werden auch bisher unbekannte Facetten des humoristischen Multitalents beleuchtet, die es zu entdecken gilt. 

    Da die Person Heinz Erhardt zudem mit Bad Pyrmont in einem besonderen Verhältnis steht – er gastierte nicht nur zu zahlreichen Auftritten vor Ort, sondern drehte hier auch im Jahre 1971 seinen letzten Film „Willi wird das Kind schon schaukeln“ – wurde die Ausstellung entsprechend um einige Exponate mit lokalem Bezug zu Bad Pyrmont ergänzt. 


    Die Eröffnung der Ausstellung findet am Mittwoch, den 2. November 2016 um 19 Uhr in der Beletage des Museums im Schloss Bad Pyrmont statt. Anschließend ist die Ausstellung dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet (24./25. und 31. Dezember geschlossen).

    Am 27. November 2016 und 15. Januar 2017 bietet Museumsleiterin Vanessa Charlotte Heitland jeweils von 15 bis 16 Uhr öffentliche Sonntagsführungen durch die Ausstellung an. Weitere Sonderführungen nach Terminvereinbarung unter 05281/606771 oder info@museum-pyrmont.de


    Im Rahmenprogramm begleitend zur Ausstellung findet zudem am 26. Januar 2017 um 19:30 Uhr in der Beletage des Museums eine szenische Lesung zu Leben und Werk von Heinz Erhardt von und mit dem Schauspieler Christoph Linder (Hannover) statt. 

    Darüber hinaus präsentieren die Kronen-Lichtspiele Bad Pyrmont parallel zur Ausstellung eine Heinz-Erhardt-Filmreihe. An fünf Sonntagen während der Ausstellungslaufzeit eigt das Kino in der Matinée jeweils um 11 Uhr ausgewählte Filme mit Heinz Erhardt. Weitere Informationen hierzu unter www.kronen-lichtspiele.de

2014

  • Puppen – nur für Mädchen?

    Puppensammlung: Christa Langer, Bad Pyrmont, Spielesammlung: Dieter Mensenkamp, Detmold


    Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 5. November 2014, 19 Uhr

    Dauer: 6. November 2014 bis 18. Januar 2015

    Ausstellungsort: Museum im Schloss Bad Pyrmont


    Puppen – nur für Mädchen?


    Passend zur Weihnachtszeit präsentiert das Museum im Schloss Bad Pyrmont unter dem Titel »Puppen – nur für Mädchen?« zwei bedeutende Privatsammlungen aus Bad Pyrmont und Detmold, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Ab 6. November bis zum 18. Januar 2015 kann man eine umfangreiche Präsentation von Puppen und Spielen bewundern, die die Besucher zum Träumen verleiten.

    Die Bad Pyrmonter Puppensammlung von Christa Langer ist von einer hohen Qualität und umfasst Puppen und Puppenhäuser aus der Biedermeierzeit bis in die 1950er

    Jahre. Im Jahr 1986 ist ein Teil dieser Sammlung erstmals in einer großen Ausstellung im Pyrmonter Schloss vorgestellt worden.


    28 Jahre später wird das Thema »Puppen« erweitert um Spiele aus der Sammlung von Dieter Mensenkamp aus Detmold, der eine große Spielesammlung von etwa 5.000

    Spielen aus vier Jahrhunderten besitzt.


    Eine große Auswahl Ankleidepuppen von 1834 bis in die heutige Zeit ermöglicht einen Einblick in die jeweilige Mode. Weitere Beschäftigungsspiele runden das Thema

    »Puppenspiele« ab. Mit einer lebensgroßen Ankleidepuppe des Kinderstars Shirley Temple können sich die Besucherinnen und Besucher im »Ankleiden« versuchen.


    Christa Langer lebt in Bad Pyrmont und hat sehr früh damit begonnen, Puppen, Puppenhäuser und Zubehör von der Biedermeierzeit bis in die 1950er Jahre zu sammeln. Ein Impuls war auch die Tatsache, dass die Firma Käthe Kruse zwischen 1946 und 1949 eine Zweigniederlassung in Bad Pyrmont hatte. Im Jahre 1986 haben

    wir diese kostbare Sammlung in einer Ausstellung zu Weihnachten präsentiert und auch publiziert. Mittlerweile ist Christa Langer eine herausragende Kennerin der

    Puppengeschichte und hat die dies in vielen Aufsätzen und Büchern dokumentiert.


    Dieter Mensenkamp lebt in Detmold, ist Oberstudienrat i. R.. Seine Sammlung historischer Spiele aller Art umfasst mehr als 5.000 Exemplare und reicht über vier Jahrhunderte bis in die 1950er Jahre. Teile seiner Sammlung waren mehrfach in Ausstellungen zu sehen, u.a. im Spielzeugmuseum Nürnberg und im Museum für Sepulkralkultur Kassel. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge zum Thema Spiele.


    Am Mittwoch, den 5. November 2014 wird um 19 Uhr die Ausstellung in der Beletage von Schloss Pyrmont eröffnet. Die beiden Sammler sind natürlich anwesend, äußern

    sich in einem Vortrag zu dem Thema von Puppen und Ankleidefiguren. Vielleicht klärt sich auch die Frage, inwieweit Puppen nur für Mädchen geeignet sind?


    Die Ausstellung wird gefördert vom Museumsverein im Schloss Pyrmont e.V. Führungen durch die Ausstellung und museumspädagogische Angebote können unter

    Telefon (0 52 81) 9 49-2 48 reserviert werden.

    Das Museum hat von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, bleibt am 24./25. und 31.12.2014 geschlossen, ist aber am 26.12. und Neujahrstag geöffnet.

  • „Das tat ich alles aus Liebe“

    Peter Alexander: Leben und Werk


    Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 30. Juli 2014, 19 Uhr

    Dauer: 31. Juli bis 19. Oktober 2014

    Ausstellungsort: Museum im Schloss Bad Pyrmont


    Peter Alexander (1926–2011), dem Bühnenmagier des deutschsprachigen Showbusiness, Entertainer, Sänger, Schauspieler und Pionier der Fernsehunterhaltung wird mit der Ausstellung im Museum im Schloss Bad Pyrmont erstmals ein Denkmal gesetzt.


    „Das tat ich alles aus Liebe“ war sein Credo, um seinem Publikum Freude zu bereiten. Über 70 ausgefallene Fotografien sowie Plakate, Briefe und viele Exponate aus den 50ern bis in die späten 80er Jahre beschreiben ihn als Virtuosen seines Fachs. Peter Alexander bediente die Klaviatur der Sehnsüchte und des Pathos, ohne jemals

    unglaubwürdig zu erscheinen. Er ist der erste deutschsprachige Popstar, ein selbstbestimmtes Kunstprodukt und Vorreiter der modernen Unterhaltungsindustrie.


    Peter Alexander war über ein halbes Jahrhundert die unbestrittene Nummer eins im deutschsprachigen Show- und Musikgeschäft. Schon bei Nennung dieses Namens

    gerät das Publikum ins Schwärmen. Bei Jung und Alt populär sind seine Kinoklassiker, allen voran „Liebe, Tanz und 1.000 Schlager“, „Der Musterknabe“ oder die „Graf Bobby“-Filme. Mit seinen legendären Fernsehshows stellte der vielseitige Entertainer und Parodist Peter Alexander nie wieder erreichte Quotenrekorde auf. Nicht zu vergessen der gefeierte Schlagerinterpret, der mit Hits wie „Hier ist ein Mensch, der will zu Dir“, „Die kleine Kneipe“ oder „Der Papa wird’s schon richten“ zum Liebling von Millionen Menschen wurde. Beeindruckend: 156 Singles, nahezu 50 Millionen verkaufte Tonträger, mehr als 120 Alben und knapp 30 Top 10-Plazierungen in den deutschen Verkaufscharts.


    Die Ausstellung bietet bekannte und auch viele bisher unbekannte Einblicke in das Leben des Ausnahmekünstlers Peter Alexander.

    Eine Ausstellung von Reichelt und Brockmann Mannheim, die vom Landschaftsverband Hameln-Pyrmont e.V. gefördert wird.


    Führungen durch die Ausstellung und museumspädagogische Angebote können unter Telefon (0 52 81) 6 06-7 71 reserviert werden. 

    Die Ausstellung ist im Museum im Schloss Bad Pyrmont dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen.

    Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

  • Zauber des Lichts

    Landschaftsbilder von Ton Schulten


    10. April bis 29. Juni 2014

    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, 9. April 2014, 19 Uhr

    in der Beletage von Schloss Pyrmont.


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert vom 10. April bis 29. Juni 2014 in den Räumen von Schloss Pyrmont eine einzigartige Ausstellung mit Bildern des niederländischen Künstlers Ton Schulten. 


    Ton Schulten wurde 1938 in Ootmarsum geboren. In einer wunderschönen Landschaft mit sanften Hügeln, Wäldern und Bächen, einem großartigen naturwüchsigen Panorama.


    Er begann seine künstlerische Karriere als Schaufensterdekorateur und war nach kurzer Zeit Inhaber einer erfolgreichen Werbeagentur. Erst zu diesem Punkt fing er an, sich der Malerei zu widmen, ja zu Beginn der 1990er Jahre seinen Beruf aufzugeben.


    Im Zauber der Jahreszeiten entfaltet Ton Schulten sein künstlerisches Werk. Die Kulisse seiner Kindheit, seines Lebens, seiner Heimat wurde zu einer Inspirationsquelle. Harmonie, Glut und Glanz der Farben, der Zauber des Lichts bestimmen sein Werk. Seine inzwischen weltweit bekannte Kunst verzaubert durch Formen, Farben und Kompositionen.


    Ton Schulten lebt und arbeitet in Ootmarsum. Er betreibt in diesem Ort, der mittlerweile ein Mekka für Kunstfreunde in der Region Twente geworden ist, nicht nur die überaus erfolgreiche Galerie >>Ton Schulten<<. Beide bilden das kulturelle Zentrum in dieser Stadt. Das Museum verfügt über ein Restaurant, über einen Thementheater- und Filmsaal sowie einen Skulpturengarten und einen großen Museumsshop.


    Gefördert wird diese Ausstellung vom Lions Club Bad Pyrmont.


    Der Künstler ist am Mittwoch, den 9. April 2014, am Eröffnungstag, anwesend.


    Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr, Karfreitag geschlossen, Ostersonntag und -montag geöffnet.

  • “Da habt Ihr Euren Karneval!”

    Der MTV-Karneval in Bad Pyrmont von 1955 - 2008


    13. Februar bis 9. März 2014

    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, 12. Februar 2014, 19 Uhr

    in der Beletage von Schloss Pyrmont.


    Vom 13. Februar bis zum 9. März 2014 erinnert das Museum im Schloss Bad Pyrmont an den wirklich einzigartigen Karneval in der Badestadt Pyrmont. Der bedeutendste Sportverein Bad Pyrmonts, der mitgliederstarke MTV initiierte in der Nachkriegszeit ab 1955 ein rauschendes Karnevalsfest, das bis 1972 im Quellenhof, dann die nächsten vier Jahre im Kurhotel und ab 1977 im Konzerthaus stattfand. Gerade in den 70er und 80er Jahren war es gar nicht mehr einfach Eintrittskarten zu dieser Veranstaltung zu bekommen - so nachgefragt war dieses Ereignis. Der Karneval in Bad Pyrmont hatte sich damals längst zu dem kulturellen Ereignis in der Winterzeit entwickelt. Oft genug waren es bis zu 130 Akteuren, wohlgemerkt, alles Amateure des Sportvereins, die ein Feuerwerk der guten Laune entfalteten. 


    Die farbenprächtige Kulisse, die perfekte Choreographie, die engagierten Mitwirkenden wurden zunehmend professionelle Darsteller auf höchstem Niveau. Ob Prinzenpaare und Prinzengarde, ob Elferrat und Büttenreden, Jazz-Dancer, Tanztheater oder Turnjugend, ob Oesdorfer Jungs das Männerballett oder die Armleuchter - beim MTV kam das Narrenvolk auf seine Kosten. Die närrische Zeit war aber auch der Treffpunkt für die Pyrmonter Gesellschaft. Hier traf man sich, hier wurde bis in die frühen Morgenstunden getanzt, hier knüpfte man berufliche wie private Kontakte und war für eine Nacht völlig losgelöst. Dieses einzigartige Fest fand im Jahr 2008 das letzte Mal statt, weil offenbar die Zeit für den MTV-Karneval in Bad Pyrmont vorüber war.


    Mit Hilfe zahlreicher Leihgaben präsentiert nun das Museum in Schloss an dieses gesellschaftliche Ereignis. Fotoalben, Fotografien, Filmmaterial von verschiedenen Veranstaltungen, aber auch Plakate und Dokumente zu einzelnen Programmpunkten werden in allen Räumen von Schloss Pyrmont, vom Eingangsbereich bis unters Dach in der Studiogalerie, ausgestellt. Einen Mittelpunkt bilden die einzigartigen Kostüme des MTV-Tanztheaters, aber auch Kostüme anderer Tanzgruppen werden präsentiert. 


    Dank vieler Leihgaben aus dem Kreis der damals Mitwirkenden entsteht auf diese Weise ein ganz besonderer Rückblick auf 53 Jahre Pyrmonter Karneval. Pyrmont Helau!



    Führungen durch die Ausstellung und museumspädagogische Angebote können unter

    Telefon (0 52 81) 6 06-7 71 reserviert werden. Die Ausstellung ist im Museum im

    Schloss Bad Pyrmont dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen.


    Öffnungszeiten

    Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

2013

  • Ungeheuer im Schloss

    Illustrationen und Plastiken von Norman Junge und Nikolaus Heidelbach


    23. November bis 26. Januar 2014

    Eröffnung der Ausstellung

    Freitag, 22. November 2013, 19 Uhr

    im Kommandantenhaus, Vortragssaal der VHS von Pyrmonter Schlosses.

    Die Ausstellung wird in den Räumen des Schlosses gezeigt.


    Ungeheuer im Schloss

    Ein gefräßiges Klavier und ein Affe im Sonntagskleid, eine hinkende Ente und ein egozentrisches Baby, sie alle nötigen uns ein Schmunzeln ab und lassen uns zugleich einen Abgrund erahnen. Ungeheuer besitzen eben viele Gesichter. Das Museum im Schloss Bad Pyrmont bildet den Ort, an dem die Arbeiten von Nikolaus Heidelbach und Norman Junge in diesem Winter miteinander in Dialog treten. Unabhängig voneinander erhielten beide Künstler den Ehrenpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Lebenswerk, die höchste Auszeichnung, die in Deutschland im Metier der Illustration zu vergeben ist.

    Norman Junge bringt Plastiken in die Räume des Schlosses, die alle auf ihre Weise von der absurden Seite der Bewegung erzählen. Nikolaus Heidelbach setzt in seinen Illustrationen der deutschen Sprichwörter die freche Weisheit ins Bild, die sich in den historischen Sprachregelungen des Volksmunds verdichtet haben. Sein Illustrationen

    zu den Erzählungen von Franz Kafka fanden ebenso ins Schloss wie die Arbeiten seiner Serie »Mein Freund Heinrich«, in denen gefährliche Kinderspiele den Eltern die Haare zu Berge stehen lassen. Für die Eltern gibt es dann zur Ablenkung delikate Kostproben der »Liebe«, einem Bild-Zyklus, dessen erotischer Witz buchstäblich unter die Haut geht.


    Mit dem »Maler Moll« liefert Norman Junge eine respektlose Geschichte der modernen Malerei, außerdem zeigt Junge, wie sich ein Mops den Magen verdirbt und er präsentiert bisher unveröffentliche Arbeiten. Gemeinsam ist diesen beiden Meistern der Illustrationskunst der humorvolle Blick, mit dem sie unseren Alltag durchleuchten, wenn das Ergebnis dessen, was ihnen ins Auge springt, auf dem Papier auch sehr verschieden aussieht. Ungeheuer sind ihre Lieblingstiere, denn in allem, was uns zu heimelig

    wird, entdecken die beiden das Ungeheuerliche.


    Die Ausstellung wird von Thomas Linden kuratiert.


    Gefördert vom Museumsverein im Schloss Pyrmont e. V.

  • Jörg Immendorff (1945–2007)

    Druckgrafik und Skuplturen


    22. August bis 3. November 2013

    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, 21. August 2013, 19 Uhr

    in der Beletage des Pyrmonter Schlosses


    Jörg Immendorff zählt spätestens seit Beginn der 80er Jahre zu den bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart. Er malte, ganz im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Künstlern, die sich nach 1945 der gegenstandslosen Kunst zuwandten, schon früh gegenständliche Bilder mit politisch gesellschaftlich kritischen Inhalten.

    1972 nahm er mit einer Auswahl solcher Gemälde an der Documenta 5 in Kassel teil.

    Wenig später wurde Immendorff zum Vertreter einer neuen Historienmalerei in Deutschland. 1976 nahm er an der Biennale in Venedig teil. Eine Zeit lang stand er einigen Malern der „Jungen Wilden“ nahe, die in ihm ihr Vorbild sahen. 1986 wurde er Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Immendorff porträtierte Gerhard Schröder für die Kanzlergalerie für das Bundeskanzleramt in Berlin. Er starb im Alter von 61 Jahren an der tödlichen Nervenkrankheit ALS.

    Das grafische Werk, aber auch Skulpturen und Gemälde dieses Künstlers wird parallel in Schloss Pyrmont und in Schloss Corvey ausgestellt. In Bad Pyrmont sind es vor allem Motive, in der sich Immendorff mit der Rolle als Künstler auseinandersetzt.

    Deutlich wird dies auch in dem für seine Tochter Ida illustriertem Bilderbuch „15 Affen für Ida“, das Tilman Spengler geschrieben hat. Dabei erinnert er sich auch an seine Pyrmonter Kindheit bei Großvater Georg. „Der Affe Georg aus Pyrmont verschwindet leicht am Horizont“.

    Der Affe, das Wappentier des Künstlers Jörg Immendorff, spielt eine große Rolle für sein Werkschaffen. Was für Josef Beuys, den Lehrer von Jörg Immendorff der Hase war, war für Jörg Immendorff der Affe. Es ist die große zentrale Symbolfigur in seinem Werk, sowohl in der Malerei wie in der Druckgrafik. Der „Maleraffe“ diente Immendorff dabei als Parodie seines Selbst, aber auch als Zurücknahme seines eigenen Egos.

    Gemeinsam mit dem Ausstellungsprojekt in Corvey findet ein Austausch zwischen beiden Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen statt.


    An beiden Orten wird ein hochangesehener Künstler vorgestellt, dessen Leben einer Achterbahnfahrt mit außerordentlichen Erfolgen und dramatischen Abstürzen glich. Vorträge, Führungen und museums-pädagogische Angebote zu Immendorff werden diesen Wechselbezug zwischen beiden Schlössern besonders befördern.


    Das gemeinsame Ausstellungsprojekt entstand in Zusammenarbeit mit der

    Düsseldorfer Galerie Breckner. Der Pyrmonter Beitrag wird gefördert vom Land Niedersachsen, vom Landschaftsverband Hameln-Pyrmont e. V. und vom Museumsverein im Schloss Pyrmont e. V.


    Führungen durch die Ausstellung und museumspädagogische Angebote können unter Telefon (0 52 81) 6 06-7 71 reserviert werden. Die Ausstellung ist im Museum im

    Schloss Bad Pyrmont dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen.

    Museum im Schloss Bad Pyrmont, Schlossstraße 13, 31812 Bad Pyrmont, Telefon (0 52 81) 6 06-7 71, Fax (0 528 1) 9 69-1 26, info@museum-pyrmont.de, www.museum-pyrmont.de


    Öffnungszeiten Schloss Corvey: 17.8.–3.11.2013

    Aug./Sep.: Mo–So; Okt.: Di–So jeweils 10–18 Uhr

    Sonderführungen und Informationen Telefon (05271) 694010

  • Sehnsucht nach dem Süden

    Landschaftsbilder von Ton Schulten


    10. April bis 29. Juni 2014

    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, 9. April 2014, 19 Uhr

    in der Beletage von Schloss Pyrmont.


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert vom 10. April bis 29. Juni 2014 in den Räumen von Schloss Pyrmont eine einzigartige Ausstellung mit Bildern des niederländischen Künstlers Ton Schulten. 


    Ton Schulten wurde 1938 in Ootmarsum geboren. In einer wunderschönen Landschaft mit sanften Hügeln, Wäldern und Bächen, einem großartigen naturwüchsigen Panorama.


    Er begann seine künstlerische Karriere als Schaufensterdekorateur und war nach kurzer Zeit Inhaber einer erfolgreichen Werbeagentur. Erst zu diesem Punkt fing er an, sich der Malerei zu widmen, ja zu Beginn der 1990er Jahre seinen Beruf aufzugeben.


    Im Zauber der Jahreszeiten entfaltet Ton Schulten sein künstlerisches Werk. Die Kulisse seiner Kindheit, seines Lebens, seiner Heimat wurde zu einer Inspirationsquelle. Harmonie, Glut und Glanz der Farben, der Zauber des Lichts bestimmen sein Werk. Seine inzwischen weltweit bekannte Kunst verzaubert durch Formen, Farben und Kompositionen.


    Ton Schulten lebt und arbeitet in Ootmarsum. Er betreibt in diesem Ort, der mittlerweile ein Mekka für Kunstfreunde in der Region Twente geworden ist, nicht nur die überaus erfolgreiche Galerie >>Ton Schulten<<. Beide bilden das kulturelle Zentrum in dieser Stadt. Das Museum verfügt über ein Restaurant, über einen Thementheater- und Filmsaal sowie einen Skulpturengarten und einen großen Museumsshop.


    Gefördert wird diese Ausstellung vom Lions Club Bad Pyrmont.


    Der Künstler ist am Mittwoch, den 9. April 2014, am Eröffnungstag, anwesend.


    Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr, Karfreitag geschlossen, Ostersonntag und -montag geöffnet.

  • Verkehrte Welt - Der große Traum vom kleinen Glück.

    Frank Kunert


    7. März bis 28. April 2013


    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, 6. März 2013, 19 Uhr

    in der Beletage des Pyrmonter Schlosses


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont zeigt erstmals in Norddeutschland eine Ausstellung mit Fotografien und Modellbauten von Frank Kunert, 1963 in Frankfurt geboren und seit 1992 als Fotograf freischaffend tätig. Was steckt hinter der „verkehrten Welt“ dieses Künstlers? In dieser Welt spielt Frank Kunert geistreich, hintergründig und frech mit unserer Wahrnehmung und unseren Sehgewohnheiten.


    Was ist das für eine Welt, in der eine Kinderrutsche direkt auf eine Autostraße führt und ein Warnschild die Autofahrer auf die Gefahr hinweist? Wie ist zu verstehen, dass die Toilette im Obergeschoss unmittelbar mit einem Fernsehgerät verbunden ist?


    Weit davon entfernt, lediglich fotografische Satire sein zu wollen, sind Kunerts „Kleine Welten“ materialisierte Gedankengebilde, die er in wochen-, manchmal monatelanger Arbeit aus Leichtschaumplatten, Knetmasse und Farbe als dreidimensionale Modellkulissen inszeniert. Mit größter Sorgfalt werden Details solange ausgearbeitet und in Szene gesetzt, bis alles perfekt ist und täuschend echt aussieht. Erst wenn das Modell zu einer eigenen Welt gefunden hat, setzt Kunert das Studiolicht und greift zur Großformatkamera.


    Der Schweizer Kabarettist Emil Steinberger ist von den Arbeiten Frank Kunerts begeistert: „Ich finde es ganz einmalig, was Frank Kunert kreiert hat. Es sind phantastische Bilder, humorvoll und spitzbübisch. Man muss sich fragen, wie man sich solche teilweise absurden Situationen ausdenken, sie dann entwerfen, bauen und täuschend echt fotografieren kann. Frank Kunert ist also nicht nur ein perfekter Fotograf, sondern auch ein äußerst begabter Modellbauer. Ich bewundere seine Bilder auch deshalb, weil ich beim Betrachten herzhaft lachen kann.“


    Frank Kunert, so das NDR-Kulturjournal, ist „ein Fotograf, bei dem man besser zweimal hinguckt. Ein Spiel mit der Wirklichkeit“ 

  • Farbe ist Leben. Keramische Arbeiten

    Shohreh Sachs


    3. Februar – 24. Februar 2013


    Eröffnung der Ausstellung

    Sonntag, dem 3. Februar 2013 um 11.30 Uhr in der Beletage des Pyrmonter Schlosses


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert vom 3. bis 24. Februar 2013 in den Räumen der Beletage von Schloss Pyrmont keramische Arbeiten von Shohreh Sachs. Vor dem Hintergrund der Gemäldesammlung des 18. und 19. Jahrhunderts entwickelt sich so ein fröhlicher Dialog zwischen den vielfarbigen Keramiken und lebensgroßen Skulpturen und der Gemäldesammlung.


    Shohreh Sachs, in Teheran geboren, ausgebildet auf einer Kunstschule in ihrer Heimatstadt, lebt und arbeitet seit 1986 in Hannover. Hier hat sie mehrere Kurse in Modellierungs- und Maltechniken absolviert und arbeitet seit 2003 in einem eigenen Atelier. Heute ist sie Kursleiterin im Bereich der Kunstschulen und der VHS im Raum Hannover. Man spürt ihre Liebe zu Material und Farbe, die das Auge und die Seele des Betrachters erfreuen sollen.


    Shohreh Sachs schreibt zu ihren Arbeiten, dass sie häufig Geschichten erzählen. »In vielen meiner großen Skulpturen widme ich mich bestimmten Themen, die Teile der Weltordnung widerspiegeln, die die Einheit der Menschheit, die Entstehung der Erde, die Natur und vieles mehr beschreiben. In den Keramikbildern habe ich mich oft von Eindrücken aus fernen Ländern inspirieren lassen, die ich bei Auslandsaufenthalten und -reisen gewonnen habe«. 

  • Leben und Werk der Bilderbuch-Künstlerin Marianne Schneegans (1904–1997)

    11. Oktober 2012 – 27. Januar 2013


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, 21. November 2012, 19.00 Uhr in der Beletage des Pyrmonter Schlosses


    Das Werk der Bilderbuchkünstlerin Marianne Schneegans (1904–1997) steht im Zentrum dieser Ausstellung. Erstmals wird im norddeutschen Raum das vielschichtige Werk dieser Künstlerin vorgestellt.


    Schon während ihres Studiums war der Kinderbuchverlag K. Thienemann, Stuttgart, auf die junge Marianne Schneegans aufmerksam geworden. Es war der Beginn einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit. Das umfangreiche künstlerische Vermächtnis von Marianne Schneegans, das sich in Privatbesitz befindet, können Sie in dieser Ausstellung entdecken und würdigen. Die Darstellungen in ihren Advents- und Zwergenkalendern, aber auch in den Kinderund Bilderbüchern zeichnen sich durch viel Einfühlungsvermögen und Heiterkeit aus. Ebenso berühmt sind die Blumenpostkarten und -kalender der Künstlerin, die im In- und Ausland einen großen Verehrerkreis hatten.


    Hans-Martin Bossert hat seiner Schwiegermutter ein wunderbares Buch mit ausführlichem Werkverzeichnis gewidmet. Diese Publikation der Verlagsgruppe Husum wird erstmals zur Ausstellung in Bad Pyrmont vorgestellt. Auf diese Weise wird über die Ausstellung hinaus das Gesamtwerk von Marianne Schneegans stärker ins Bewußtsein gerückt.


    Irmgard Bossert schreibt in diesem Buch über ihre Mutter: »Wenn Sie nun durch die Ausstellung gehen und sich auf die Ästhetik, auf den Charme und Liebreiz der Arbeiten einlassen, werden Sie der Künstlerin selbst begegnen, die ihr ganzes Wesen in ihre Kunst gelegt hat. Sie war eine stets freundliche, immer aktive und kreative Person von kleinem Wuchs und zierlicher Gestalt bei mädchenhafter Beweglichkeit. Bis ins hohe Alter war ihr eine jugendliche Freude an allem Schönen und Edlen eigen, die sehr ansteckend wirkte. Lassen auch Sie sich nun von ihr anstecken. Entdecken Sie staunende Kinderaugen, Bilderbuchweihnachten, verwunschene Märchenwelten und wunderschöne Natur.«


    Mit dieser Bilderbuch-Ausstellung knüpft das Museum im Schloss Bad Pyrmont einmal mehr an Ausstellungsprojekte an, die sich der Geschichte der Bilderbuch-Illustration gewidmet haben. So hat das Museum in Retrospektiven an Künstler/-innen wie Else Wenz-Vìetor, Josua Leander Gampp, Fritz Baumgarten, Gertrud Caspari oder Ernst Kreidolf erinnert. Bilderwelten, die heute wieder Beachtung finden. So wird es auch mit den Bildern von Marianne Schneegans geschehen. 

  • Friedrich Gösling (1837–1899)

    Friedrich Gösling (1837–1899) 

    Der Pyrmonter Baumeister, Architekt und Ziegelei-Besitzer


    11. Oktober 2012 – 27. Januar 2013


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 10. Oktober 2012 um 19 Uhr in der Beletage des Pyrmonter Schlosses


    Aus Anlass des 175. Geburtstages von Friedrich Gösling stellt das Museum in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Bad Pyrmont erstmals das Leben und Werk von Friedrich Gösling vor. Er war Bürger der Stadt Pyrmont, Baumeister, Architekt und Ziegeleibesitzer.


    Er stammte aus einer alten Pyrmonter Familie, die im 18. und 19. Jahrhundert über mehrere Generationen das Amt des Pyrmonter Postmeisters ausfüllte. Gösling studierte von 1855–1862 an der Polytechnischen Schule in Hannover und war dort u. a. Schüler des Königlichen Baurats Conrad Wilhelm Hase. Als Mitarbeiter im Architekturbüro von Adelbert Hotzen wirkte er mit bei der Planung und Ausführung des Schlosses in Hastenbeck.


    Nach seinen Lehr- und Wanderjahren ließ sich Gösling zunächst als Baumeister und selbstständiger Architekt in seiner Vaterstadt nieder. Später gründete er die Ziegelei an der Schellenstraße.


    1872, im Alter von 35 Jahren, beteiligte er sich am ersten Architektenwettbewerb für das neu zu errichtende Reichstagsbebäude in Berlin. Seine Entwürfe erregten damals großes Aufsehen, wurden aber nicht verstanden und abgelehnt. Aber man spürte schon den Visionär, der einen persönlichen, zukunftsweisenden Stil entwickelte hatte.


    Diese Arbeiten stehen ebenso im Mittelpunkt der Ausstellung wie sein Leben und Wirken in der Kurstadt. Die Spannweite der Göslingschen Bauten in Pyrmont reichte von der Schlachterei bis zur prächtigen Kurvilla. Er war aktives Mitglied im Kurverein und Vorsitzender der »Spelunken-Gesellschaft« – der »Oberhalunke«. In Bad Pyrmont sind noch einige Gebäude nach Plänen Friedrich Göslings zu bewundern, andere wurden noch nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen oder modernisiert – manchmal bis zur Unkenntlichkeit gegenüber dem ursprünglichen Zustand. Eine sehenswerte Ausnahme stellt die gerade erst renovierte Gösling-Villa in der Altenaustraße 7 dar.


    Die Nachkommen der Familie Gösling haben dankenswerterweise im Jahre 2009 den in Familienbesitz vorhandenen Nachlass dem Stadtarchiv Bad Pyrmont übereignet. Diese Objekte bilden den Grundstock für eine einzigartige Ausstellung über einen Pyrmonter Architekten.

2012

  • Spurensuche im Weserbergland

    Literarische Spuren mit Wilhelm Raabe, Historische Fotografien von Otto Liebert, Aquarelle von Wolfgang Heinrich und Fotografien von Jörg Mitzkat


    12. Juli–2. September 2012


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 11. Juli 2012 um 19 Uhr in der Beletage des Pyrmonter Schlosses


    Entlang der Weser, zwischen Hann. Münden und Minden, prägt eine geschichtsträchtige, ungemein vielgestaltige und abwechslungsreiche Landschaft die Region des Weserberglandes.


    Diese faszinierende Landschaft steht im Mittelpunkt einer Spurensuche, die ihren Ausgangspunkt in dem literarischen Schaffen von Wilhelm Raabe hat. Der 1831 in Eschershausen geborene Schriftsteller hat sich von der Landschaft seiner Kindheit und Jugend, dem Weserbergland, vielfach für sein literarisches Schaffen inspirieren lassen. „Der heilige Born“, 1861 erstmals veröffentlicht, erzählt von der Heilkraft des Pyrmonter Brunnens, aber Raabe arbeitet seine Motive nicht realistisch aus, sondern stellt sie in den Dienst seiner poetischen Absichten.


    Welch ein Gegensatz zu den Fotografien von Otto Liebert, der im Jahr 1895 den Landkreis Holzminden in unzähligen Fotografien dokumentiert. Erst allmählich wird dann über die zahlreich erschienen Reiseführer seit dem späten 19. Jahrhundert das Wissen um die Schönheit und die kulturhistorische Bedeutung des Weserberglandes vermittelt.


    In den Aquarellen des 1928 in Berlin geborenen Wolfgang Heinrich findet sich in Gestalt von Aquarellen diese einzigartige Landschaft wieder. In seinen unverwechselbaren Arbeiten wird hier seit Jahrzehnten eine ganz persönliche Liebeserklärung an das Weserbergland formuliert.


    Schließlich reagiert der Fotograf und Verleger Jörg Mitzkat mit seinen Bildern heute auf die poetische Beschreibung in den Werken Wilhelm Raabes. Wie reizvoll ist die Beschreibung der Weser in Raabes Roman „Der heilige Born“, wenn man dazu das entsprechende Foto von Jörg Mitzkat bei Forst im Winter betrachtet: „Der Strom hat soeben den ihn bedeckenden Eispanzer mit Macht zerbrochen und schickt Scholle auf Scholle krachend, donnernd dem Meere zu, einer Riesenschlange gleich, welche sich von ihrer alten Haut befreit.“


    Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Verlag Jörg Mitzkat, dem Museum im Schloss Fürstenberg sowie der Wolfgang Heinrich Kunststiftung Lemgo. Weitere Leihgeber: Stadtarchiv Holzminden und Stadtarchiv Braunschweig.


    Die Ausstellung wird gefördert vom Museumsverein im Schloss Pyrmont e.V. Führungen durch die Ausstellung könnten unter 05281/606771 reserviert werden. Museumspädagogische Angebote zur Ausstellung bitte unter der Museumstelefonnummer erfragen. 

  • Marlene Dietrich - Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt

    Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt


    5. April–24. Juni 2012


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 4. April 2012 um 19 Uhr in der Beletage des Pyrmonter Schlosses


    Marlene Dietrich, 1901 in Berlin-Schöneberg geboren, ist am 6. Mai 1992 in Paris gestorben. Sie hat als Schauspielerin und Sängerin die Menschen in aller Welt bewegt und fasziniert, ihr Mythos ist bis heute ungebrochen. Mit Filmen wie »Shanghai- Express« (1932) und der »Große Bluff« (1939) etablierte sie sich als erster deutscher Filmstar in Hollywood.


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont stellt nun Fotografien des amerikanischen Starfotografen Milton H. Greene aus, die in den Jahren 1952 bis 1954 und 1972 entstanden sind und zum überwiegenden Teil noch niemals zuvor veröffentlicht wurden. Diese faszinierenden Bilder zeigen Marlene Dietrich eher von einer unbekannten Seite. Milton H. Greene (1922–1985) war wohl der berühmteste Modefotograf seiner Zeit, seine beeindruckenden Portraits von Schauspielern, Künstlern, Musikern und Sängern machten ihn zu einer Legende. Seine Fotografien von Marlene Dietrich beschädigen nicht ihren Mythos, sondern betonen vielmehr ihre Kraft, faszinierende Ausstrahlung und Virtuosität – sie ist lebendig bis heute.


    Diese einzigartigen Bilder ihrer Zeit in der USA werden ergänzt um seltenes Material der Privatsammlung Peter Hils in Lörrach. Dieser Marlene Dietrich-Fan hat über Jahrzehnte kostbare Dokumente zusammengetragen, die sie als Star auf Filmplakaten und Programmheften, auf Schallplatten und Aushangfotos in Erinnerung hält. Der Bogen spannt sich von der Zeit des »Blauen Engels« (1930) bis zu den Titelseiten der Yellowpress in den 60er und 70er Jahren.


    1960 kehrt Marlene Dietrich auf einer großen Europatournee erstmals nach Deutschland und Berlin zurück. 1961 dreht sie den Film »Das Urteil von Nürnberg« an der Seite von Spencer Tracy. Nach den Dreharbeiten zu ihrem letzten Film »Schöner Gigolo, armer Gigolo« (1978) beendete die Künstlerin ihre Karriere aus gesundheitlichen Gründen. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1992 lebte sie zurückgezogen in ihrer Pariser Wohnung.


    Die Ausstellung wird gefördert vom Museumsverein im Schloss Pyrmont e.V. und vom Lions Club Bad Pyrmont. Führungen durch die Ausstellung können unter Telefon (0 52 81) 606-771 reserviert werden. Museumspädagogische Angebote zur Ausstellung bitte unter der Museumstelefonnummer erfragen.

  • Kostbare Gemälde-Sammlung Schloss Pyrmont

    Kostbare Gemäldesammlung

    Schloss Pyrmont


    bis 28. März 2012


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont lebt, wenn es um die Besucherzahlen geht, ganz überwiegend von der Qualität der Sonderausstellungen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich dieses Museum einen weit über die Region hinaus beachteten Namen als Ausstellungsort gemacht. Bis vor kurzem liefen noch Schulklassen- und Kindergartengruppen durch die höfischen Prunkräume der Beletage, um die frechen Bilder der Manuela Olten zu den „Echten Kerlen“ und „Wahren Freunden“ zu betrachten. Aber bis zur nächsten Ausstellungseröffnung der einzigartigen Portraits des Fotografen Milton H. Greene zu Marlene Dietrich bleiben endlich einmal fast zwei Monate, um die wirklich beachtliche Sammlung der Gemälde, die zum festen Bestand des Museums und des Schlosses gehören, vorzustellen. Gemälde des 18. und 19. Jahrhunderts, die überwiegend ihren Platz im Magazin haben und der Öffentlichkeit fast nie zugänglich sind. Dieser Schatz wird nun gehoben.


    Der Tischbeinsaal, ausgestattet mit den wandfesten Gemälden des Johann Heinrich Tischbein d. Ä. zu den Themenkreisen „Musen“ und „Künsten“ aus den Jahren 1777 wird im Salon des Fürsten ergänzt um ein beachtliches Selbstportrait des Künstlers, um zwei mythologische Themen zur Darstellung der Alkeste aus dem Jahr 1775 sowie um das berühmte Gemälde Tischbeins zum Thema „Der Triumph Hermanns nach seinem Sieg über Varus“, das 1758 als Vorarbeit zu dem großformatigen Gemälde im Schloss Arolsen entstanden ist. Heute befindet sich dieses Gemälde zur Hermannschlacht als Dauerleihgabe der Stiftung Niedersachsen in Bad Pyrmont.


    Bemerkenswert ist auch das großformatige Gemälde der Zarin Katharina, der Ehefrau von Zar Peter dem Großen. Beide Gemälde wurden von dem deutschen, in Petersburg tätigen Maler Johann Gottfried Tannauer gefertigt, die 1716 als Geschenk an Fürst Anton Ulrich zu Waldeck und Pyrmont überreicht wurden. Das Gemälde von Zar Peter befindet sich in der ständigen Sammlung des Museums, Katharina ist erstmals wieder in den Räumen der Beletage zu bewundern. Weitere Portraits von berühmten Gästen des Bades, darunter auch das Dreiviertel-Portraits des englischen Königs Georg III., der als Welfe aus Hannover ab 1760 auf dem englischen Thron saß, sind nun wieder Teil der öffentlich zugänglichen Gemäldesammlung. Ein hoch bedeutender Gegenspieler des englischen Hofes war der preußische König Friedrich II., genannt Friedrich der Große. In einem kleinen Kabinett kann man das ganzformatige Bildnis dieses Königs aus der Schule des Antoine Pesne betrachten.


    Die Wohnräume des Fürsten wie auch die Wohnräume der Fürstin sind beidseitig durch den Festsaal getrennt. Das Portrait des Fürsten Anton Ulrich zu Waldeck und Pyrmont sowie das Portrait von Louise, Fürstin zu Waldeck und Pyrmont haben ihren Platz oberhalb der Kamine. Beide Gemälde, Dauerleihgaben der fürstlichen Stiftung Bad Arolsen, stammen nach neuen Erkenntnissen von dem Maler Reinhard Christoph Francke. Neu zugeordnet werden konnte auch das großformatige Gemälde des schwedischen Königs Gustav Adolf II., das von dem Künstler Jacob Heinrich Elbfas gefertigt wurde. es ist heute im Eingangsbereich von Schloss Pyrmont ausgestellt.


    Im Salon der Fürstin befinden sich kostbare Gemälde des 19. Jahrhunderts, die ursprünglich zur Innenausstattung des Fürstlichen Badelogierhauses gehörten. Es handelt sich vor allen Dingen um Landschaftsmalerei und Stillleben. Einige Künstler zählen zur Düsseldorfer Malerschule, die hier in Bad Pyrmont während der Saison ihre Werke im 19. Jahrhundert regelmäßig ausgestellt hatten.


    Aus dem Kunsthandel hat der Museumsverein im Schloss Pyrmont e.V. eine seltene Darstellung einer Glücksspielszene am Spieltisch erworben, die durchaus übertragbar ist auf die damalige Spielbanksituation in Bad Pyrmont. Die in Sepia kolorierte vielfigurige Szene stammt von dem Künstler Johann Heinrich Ramberg, ist um 1820 datiert.


    Die Gemäldesammlung wird bis 28. März 2012 in den Räumen der Beletage ausgestellt. Öffentliche Führungen finden sonntags um 11.15 Uhr statt. 

  • Echte Kerle - Die Bilderbuchwelt der Manuela Olten

    24. November 2011 – 29. Januar 2012


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, 23. November 2011 um 19 Uhr in der Beletage des Pyrmonter Schlosses. Die Künstlerin ist anwesend und signiert Bücher.


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont stellt vom 24.11.2011 bis zum 29.1.2012 die Bilderbuch-Illustratorin Manuela Olten vor. Seit 1986 präsentiert das Museum im Schloss alljährlich zur Weihnachtszeit eine Sonderausstellung zum Thema »Bilderbuch- Illustrationen«. Präsentiert werden regelmäßig die Werke namhafter der Kinderbuch-Illustratoren der Gegenwart und der Vergangenheit. In diesem Jahr ist es nun eine sehr erfolgreiche Künstlerin aus Hessen.


    »Echte Kerle haben vor gar nix Angst!« So könnte man die beiden Brüder im Erstlingswerk »Echte Kerle«, dem bislang erfolgreichsten Bilderbuch von Manuela Olten, einschätzen. Das im Jahr 2004 publizierte Buch für Kinder im Vorlesealter wurde noch im gleichen Jahr mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Es zählt auch im Pyrmonter Schloss nach wie vor zu den beliebtesten Bilderbüchern. Bei den Vorlesestunden für Kinder stimmt es hervorragend auf unser Schlossgespenst Friedrich ein.


    Wovon erzählt dieses Bilderbuch eigentlich? Zwei Brüder reden abends im Bett über Mädchen. »Voll langweilig sind die, kämmen den ganzen Tag ihre Puppen, machen sich vor Angst in die Hosen beziehungsweise ins Nachthemd. Und glauben doch tatsächlich an Gespenster! Sowas Blödes, die gibt’s doch gar nicht! Oder?« Oder doch? Plötzlich müssen die beiden dringend Pipi machen. Und danach finden sie ihr Bett nicht mehr, sondern flüchten zitternd zum friedlich schlafenden Schwesterchen, das nicht im Traum daran denkt, sich vor Gespenstern zu fürchten … Dieses Bilderbuch für starke Mädchen und kleine Helden ist hinreißend gezeichnet, die Bilder sind voller Witz und Ironie.


    Manuela Olten, geboren und aufgewachsen in Bad Wildungen, lebt als freie Illustratorin in Offenbach. Nach ihrem Abitur absolvierte sie eine dreijährige Ausbildung zur Fotografin. Darauf erhielt sie ein Stipendium an der Kasseler Werkakademie für Gestaltung. 1995 begann sie das Studium der Visuellen Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main, das sie im Sommer 2003 als Diplom-Designerin abschloss. Manuela Olten studierte bei Prof. Dieter Lincke Illustration, mit dem Schwerpunkt Kinderbuch-Illustration. Sie lebt mit ihrer Familie in Offenbach am Main und hat seit ihrem großen Erfolg der »Echten Kerle« viele weitere Bilderbücher herausgegeben.

2011

  • Niemandes Herr – Niemandes Knecht

    Der Maler Herman van Veen.


    28. August – 9. Oktober 2011


    Eröffnung der Ausstellung

    am Sonntag, den 28. August 2011 um um 11.30 Uhr im Schlosshof. Der Künstler ist anwesend.


    Der von Herman van Veen gewählte Titel der Ausstellung – zitiert nach einem Lied des Hoffmann von Fallersleben – beschreibt nicht nur die individuelle Freiheit des Menschen, sondern ist auch der persönliche Ausdruck seiner künstlerischen Freiheit als Sänger, Violinist, Liedermacher, Schriftsteller, Liedertexter, Komponist und Regisseur. Nun hat der niederländische Künstler vor wenigen Jahren eine neue Leidenschaft entdeckt, die Malerei: »Als ob ich das Licht auffange…«


    Herman van Veen erinnert sich: »Von einen auf den anderen Tag hab ich als Sechzigjähriger einfach so angefangen zu malen. Dafür habe ich nichts gelernt, niemanden gefragt, vielleicht fortgesetzt, wo mein Vater nie angekommen ist – Maler zu werden. Er war Grafiker, der in seiner sparsamen freien Zeit Holzschnitte schuf und Bilder aus Papier klebte. Hab Leinwände gekauft, Acryltuben, Spraydosen, Pinsel, Messer, Bürsten, Socken, T-Shirts und bin ans Werk gegangen. Fang Licht in Farben, wie wenn du Schnee bewahrst. Aus dem Herzen in einen Rausch, jedes Mal wieder…«


    Vor dem Hintergrund seiner mehr als 40-jährigen Bühnenpräsenz ist der Maler Herman van Veen nun auch in der Kunstszene kein Unbekannter mehr.


    Seine Leidenschaft für die Sprache der Bilder ist in seinen Gemälden und Grafiken deutlich zu spüren, seine Freude am Experiment befreit auch sein Rollenspiel als Sänger, seine durchaus spontane und einfühlsame Kreativität spiegelt sich in seinen Arbeiten wider. Insofern wird die Präsentation der Gemälde in der ehemaligen Sommerresidenz der Fürsten zu Waldeck und Pyrmont vor diesem barocken Ambiente eine Rauminszenierung ganz nach seinen Vorstellungen. Es ist erstaunlich, wie sicher seine großformatigen Gemälde in den barocken Räumen der Beletage von Schloss Pyrmont eine unverwechselbare Aura erhalten. Dies war schon spürbar bei den Ausstellungen in den Räumen des modernen Fabrikgebäudes des PAN-kunstforum in Emmerich, aber auch in der Kulturkirche St. Jacobi in Stralsund.

    Herman van Veens Bilder strahlen eine große Sinnlichkeit und Schönheit, aber auch Melancholie aus. Eigentlich malt er wie er singt: leuchtend, scharf, farbenfroh, mitreißend, unzähmbar. Darüber hinaus werden in den Räumen der Studiogalerie von Schloss Pyrmont die Bilder zu seiner legendären Zeichentrickente Alfred Judocus Kwak präsentiert. Diese Arbeiten und Videos entfalten ihr eigenes Leben nicht nur für Kinder.

  • Willkommen in Bad Pyrmont!

    Vom Zusammenleben verschiedener Kulturen in einem Kurort.


    9. Juni – 14. August 2011


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 8. Juni 2011 um 19 Uhr im Schlosshof.


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert vom 9. Juni bis zum 14. August 2011 in allen Etagen des Pyrmonter Schlosses eine Sonderausstellung, die unter dem Titel »Willkommen in Bad Pyrmont!« vom Zusammenleben verschiedener Kulturen in einem Kurort wie Bad Pyrmont berichtet.


    In der Tat sind Kurgäste die Lebensgrundlage unseres Badeortes. Es sind nicht nur Gäste aus der Region, sondern Gäste aus allen Teilen Europas. Unvorstellbar, aber wahr: Als im Frühjahr 1556 die Nachricht die Runde macht, dass in Bad Pyrmont eine heilbringende Quelle Wunder bewirke, kamen binnen weniger Monate etwa 10.000 Menschen aus ganz Europa – von Spanien bis Polen in das Tal der Emmer. Zum ersten Mal übersteigt die Zahl der Gäste die Einwohnerzahl in Pyrmont und Lügde. Diese internationale Atmosphäre prägt auch die Zeit des späten 17. und 18. Jahrhunderts. Pyrmont entwickelt sich zu einem Modebad von europäischem Rang. Zar Peter der Große, der englische König Georg I. oder auch Benjamin Franklin sind typische Repräsentanten dieser Gesellschaft. Gäste aus dem Ausland bildeten etwa 10 % aller Besucher. Erstmals fallen in den Jahren 1795 bis 1807 adlige Emigranten aus Frankreich in Pyrmont unangenehm auf. Sie verhielten sich arrogant und überheblich gegenüber Einwohnern und anderen Kurgästen. Die Flüchtlinge und Emigranten in Bad Pyrmont in der Zeit von 1914 bis 1945 sind häufig verwundete Soldaten, die in der Lazarettstadt Bad Pyrmont ihre Verwundungen behandeln lassen konnten. Allein im Jahre 1945 wurden in 84 Häusern insgesamt 5.000 Verwundete und 4.000 Kranke und Ausgebombte von rund 400 Schwestern medizinisch versorgt. Zudem entwickelte sich die Stadt immer mehr zum Behandlungszentrum für Kriegsverletzte und Amputierte.


    In der Zeit zwischen 1947 und 1957 wurde im Pyrmonter Schloss die Landesversehrten-Berufsfachschule eingerichtet. Hier fanden Lehrgänge für Handel und Verwaltung sowie Ausbildungsstätten für Schneider, Schuhmacher, Tischler, Korbmacher, Uhrmacher, Kürschner und Imker statt.


    Aus dieser Gründungsphase entwickelte sich später das Berufs-förderungswerk Bad Pyrmont: Ostflüchtlinge und Heimatvertriebene prägten auch den Kurort Pyrmont nach 1945. Nach 1948 zogen monatlich durchschnittlich 80 Vertriebene aus den Ostgebieten in die Kurstadt. 1948 lebten in Bad Pyrmont 4.034 Flüchtlinge, 4663 Evakuierte und 10.063 Einheimische.


    Das Anwerben von Gastarbeitern war spätestens ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts aufgrund des Arbeitskräftemangels von hoher Bedeutung für das Wirt-schaftswunder in der Bundesrepublik. Erste Gastarbeiter kamen im Jahr 1960 als italienische Saisonkräfte für das Hotel- und Gaststättenwesen, im Frühjahr 1962 folgten die ersten 20 Griechen, die u. a. im Kurpark arbeiteten. Drei Jahre später trafen erstmals 15 Türkinnen ein, die ihre Arbeit als Küchenhilfen im Versorgungskrankenhaus antraten.


    Mit den Kontingentflüchtlingen und Spätaussiedlern kamen seit 1990 vermehrt Aus-wanderer aus Osteuropa nach Deutschland. Dazu zählten deutsche Spätaussiedler aus Osteuropa sowie jüdische Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion.


    Die Beschreibung dieser Besucherströme und Flüchtlingsbewegungen, der Zuzug vieler Neubürger mit Migrationshintergrund beschreiben eine Gesellschaft, die sich im Wandel befindet. Die Ausstellung leistet sowohl ein Stück Erinnerungsarbeit, diskutiert aber auch die derzeitige Situation unseres Badeortes.


    »Wo kommst Du her?« ist deshalb auch folgerichtig der Beitrag von Schülern des Pyrmonter Schulzentrums, der aus ihrer Sicht die heutige Situation des Zusammenlebens verschiedener Kulturen in Bad Pyrmont beschreibt. Das Ausstellungsprojekt entstand in Kooperation mit dem Integrationsrat und dem Jugendparlament Bad Pyrmont. 

  • Gesammelte Bilder – Gesammeltes Leben

    Werke der Klassischen Moderne


    3. März – 25. April 2011


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 2. März 2011 um 19 Uhr in die Beletage.


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert in den Räumen der Beletage etwa 50 bedeutende Werke der Klassischen Moderne. Aquarelle, Zeichnungen und druckgrafische Blätter stammen von 31 Künstlern und repräsentieren mit Namen wie Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Lyonel Feininger, Max Ernst oder Conrad Felixmüller Kunstströmungen jener Zeit. Ein Sammlerehepaar aus Baden Württemberg hat diesen kostbaren Schatz an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz verehrt, der seit 2005 von der Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg bewahrt wird.


    »In der Ausstellung Gesammelte Bilder – Gesammeltes Leben werden Werke der Klassischen Moderne gezeigt, die der Deutschen Stiftung Denkmalschutz als beeindruckendes Beispiel bürgerlichen Mäzenatentums übertragen wurden. In einer solchen Zeit, in der viele Menschen die Zukunft nicht als verheißungsvoll empfinden und auch das Bewusstsein der Gegenwart zunehmend von der Sorge um kulturelle und soziale Auflösungsprozesse bestimmt wird, fühlen sich viele Menschen ausgegrenzt, unsicher und sind auf der Suche nach neuen Bindungen und mehr mitmenschlichem Verständnis. In einer solchen Zeit wird die Kunst und Kultur für die Menschen immer unentbehrlicher. Sie als unbeeinflussbares Reservoir der persönlichen Freiheit zu erhalten, ist eine existentielle Förderung«. Quelle: Auszug aus dem Vorwort des Ausstellungskataloges von Prof. Dr. Dr.-Ing. E. h. Gottfried Kiesow.


    Zusätzlich wird in den Räumen der Studiogalerie von Schloss Pyrmont eine informative Ausstellung zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz präsentiert, die die unterschiedlichen Aufgaben dieser einzigartigen Stiftung zu Gunsten unseres kulturellen Erbes vorstellt. Im Rahmen der beiden Bad Pyrmonter Ausstellungen zu Königin Luise und zu Friedrich dem Großen war die Stiftung Deutscher Denkmalschutz ein wichtiger Partner des Pyrmonter Museums. 

  • Shaun Tan: Parabeln der Fremdheit

    Bilderbuchillustrationen und Bücher


    25. November 2010 – 30. Januar 2011 ( Verlängert bis 13. Februar 2011 )


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 24. November 2010 um 19 Uhr in die Beletage.


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert vom 25.11.2010 bis 30.1.2011 unter dem Titel »Shaun Tan: Parabeln der Fremdheit. Bilderbuchillustrationen und Bücher« den berühmten australischen Zeichner, Illustrator und Autor Shaun Tan. Es ist zugleich die 25. Bilderbuchausstellung, die seit 1985 im Pyrmonter Schloss in der Weihnachtszeit vorgestellt wird. Shaun Tan, der im Jahr 2009 in der Sparte Bilderbuch mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis auf der Frankfurter Buchmesse ausgezeichnet wurde, ist mehr als ein würdiger Repräsentant dieses Ausstellungsschwerpunktes im Pyrmonter Museum. Sein Schaffen bewegt sich im Grenzbereich zwischen Comic, Illustration, angewandter Grafik und Film, aber auch freier Zeichnung und Malerei. Er vermag Erwachsene wie kindliche Betrachter gleichermaßen zu faszinieren. Seine Bilderbuchillustrationen sind erstmals in Europa ausgestellt.


    Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt bei den Bilderbüchern, vor allem auch bei den in Deutschland noch nicht erschienenen Werken. Es handelt sich um eine repräsentative Auswahl von Original-Illustrationen aus seinen bekannten Bilderbüchern, sowie Skizzen, Skizzenbücher, Vorzeichnungen und freie Arbeiten der vergangenen fünfzehn Jahre. Das 2008 ins Deutsche übertragene Buch „Geschichten aus der Vorstadt des Universums“ versammelt eine Reihe von Geschichten, in denen es häufig um merkwürdige Fremde geht. Sie alle tauchen plötzlich im Alltag ganz normaler Vorstädte auf und konfrontieren die Bewohner mit der Erfahrung ihrer Andersartigkeit.


    Unter dem Titel »Shaun Tan – Bilder und Bücher« haben auf Initiative von Frau Dr. Maria Linsmann die vier Ausstellunsorte ein Buch herausgegeben, das diese Ausstellung begleitet. Es ist an der Museumskasse erhältlich. Nach Troisdorf, dem Literair Museum Hasselt in den Niederlanden und der Internationalen Jugendbibliothek München ist nun das Pyrmonter Schloss der vierte Ausstellungsort.


    Dank der Initiative des Museumsvereins im Schloss Pyrmont e. V. und dank privater Sponsoren wird die Studiogalerie im 2. OG des Schlosses in einen Aktionsraum verwandelt, in denen Kinder und Jugendliche spielerisch in die surrealen Bilderwelten von Shaun Tan eintauchen können. 

2010

  • Landschafts-Bilder von Conrad Sevens und Ansgar Skiba

    Zwei Düsseldorfer Maler


    23. September – 31. Oktober 2010


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 22. September 2010 um 19 Uhr in die Beletage.Die Künstler sind anwesend.


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert die Werke von zwei Düsseldorfer Malern. Die Landschaftsbilder von Conrad Sevens und Ansgar Skiba nehmen in den Räumen des Schlosses einen intensiven Dialog auf.


    Conrad Sevens, 1940 in Düsseldorf geboren, zählt zu den herausragenden Landschaftsmalern unserer Zeit. Er zeigt in seinen Bildern nicht nur, wo er überall auf seinen Reisen war, sondern er versteht Landschaften als magische Orte. Seine Bilder bauen keine Distanz auf, sie laden ein, sich einer unbestimmten Vertrautheit zu überlassen, ob es die verschwimmenden Kopfweiden des Niederrheins sind oder die Himmelsformationen. Sie setzen auf das Einverständnis von schwebenden Traumebenen und die untergründliche Wahrheit wolkengleicher Erscheinungen, auf Nebelhaftes.


    Ansgar Skiba, 1959 in Dresden geboren und seit 1983 in Düsseldorf zuhause, hat in seinen großformatigen Gemälden das Motiv der Landschaft perfektioniert. Immer wieder beschäftigt ihn die Erscheinungsform des Wassers. Seit Mitte der 90er Jahre befasst er sich mit dem Thema Wasser. Seit dem Jahr 2004 spielen nordische Landschaften eine besondere Rolle. Die bildfüllend dargestellten Motive von Gletschern, Wellen, Seen und Gebirgslandschaften verwandeln Naturenergie in Farbenergie und schildern gleichzeitig die verschiedenen Zustände des Lebenselixiers Wasser.


    Auf diese Weise nimmt das Museum im Schloss Bad Pyrmont ein Ausstellungsthema wieder auf, das in den Jahren vor der Expo 2000 in Hannover einen Schwerpunkt der Ausstellungstätigkeit des Museums bildete. Vor dem Hintergrund der Pyrmonter Heilquellen und dem Leitmotiv »Aqua Bad Pyrmont: Wasser – Gesundheit, Mythos und Visionen« wurde damals die Idee zum Thema Wasser in den Mittelpunkt gestellt. Mit den beiden bedeutenden Düsseldorfer Künstlern Conrad Sevens und Ansgar Skiba wird diese Tradition in Erinnerung gerufen. Die Kunstakademie Düsseldorf, seit dem 19. Jahrhundert eine Talentschmiede für international renommierte Künstler spielt, dabei eine herausragende Rolle. Seit dem Künstler Wilhelm Schadow, 1826 Direktor der Akademie in Düsseldorf, strukturiert sich die Auffassung von Landschaftsmalerei völlig neu. Einige frühe Werke aus dem 19. Jahrhundert, die sich im Besitz des Pyrmonter Museums befinden, werden zusätzlich zum Thema Düsseldorfer Malerschule in dieser Ausstellung gezeigt.


    Die magischen Landschaftsbilder von Conrad Sevens beschreiben vor allen Dingen die Flusslandschaft des Niederrheins, die gewaltigen Wasserlandschaften Ansgar Skibas sind in vielen Fällen an den Küsten Skandinaviens entstanden. 

  • Grace Kelly - Eine amerikanische Prinzessin

    Hommage in Fotografien


    8. Juli – 5. September 2010


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 7. Juli 2010, 19.00 Uhr im kleinen Schlosshof (bei ungünstigem Wetter in der Beletage)


    Von der gefeierten Schauspielerin zur Prinzessin – was sich anhört wie ein Märchen, wurde in ihrem Leben wahr. Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert vom 8. Juli bis 5. September 2010 in mehr als 100 Bildern das Leben von Grace Kelly und zeichnet die Stationen ihres Werdeganges in beeindruckenden Fotografien nach. Die Aufnahmen von so bedeutenden Fotografen wie Milton H. Greene, Philippe Halsman und Howell Conant machen das märchenhafte Leben der Filmprinzessin, die durch ihre Traumhochzeit mit Fürst Rainier III. von Monaco zur echten Prinzessin wurde, in der Ausstellung lebendig.


    Was für eine Karriere! Von ihrem Durchbruch 1952 mit dem Western „High Noon“ bis zu ihrem letzten Film, der Gesellschaftskomödie „High Society“ vergingen nur vier Jahre. Sie wurde zweimal für den Oscar nominiert und gewann ihn 1955 für ihre Rolle in „Country Girl“. Vor allem aber war sie in drei von Alfred Hitchcocks besten Filmen die kühlste seiner Blondinen.


    Sie war 26 Jahre alt, als sie ihre Hollywoodkarriere aufgab, um Fürstin Gracia Patricia zu werden. Als Gracia Patricia schuf sie den Mythos von Monaco, sie gab dem kleinen Fürstentum Glanz, durch sie avancierte es zum Jet-Set-Magneten. Nach der Traumhochzeit im April 1956 wurde Gracia Patricia die Hauptattraktion des Fürstentums Monaco. Zwei Töchter und einen Sohn gebar die amerikanische Wahlaristokratin. Die Familie war stetes Objekt neugieriger Begierde der Medien der westlichen Welt. Dabei spielte Gracia ihre letzte Rolle so perfekt und untadelig wie vorher auf der Leinwand. Um so größer war der Schock, als sie nach dem Autounfall am 14. September 1982 ihren Verletzungen erlag.


    Die Bilder der Ausstellung entführen in das goldene Zeitalter Hollywoods, aber auch in die Welt der Fürstin Gracia Patricia von Monaco.

  • Verborgene Schätze

    Pyrmonter Kostbarkeiten aus den Magazinen des Museums


    1. April 2010 – 27. Juni 2010 (Die Austellung wurde bis zum 27. Juni verlängert)


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 31. März 2010 um 19 Uhr in der Beletage des Pyrmonter Schlosses


    Vom 1. April bis zum 27. Juni 2010 präsentiert das Museum im Schloss Bad Pyrmont erstmals Kostbarkeiten der Stadt- und Badgeschichte aus den Magazinen des Museums.


    Seit Gründung des Museums im Jahre 1987 hat sich die stadt- und badgeschichtliche Sammlung sehr vielfältig entwickelt und reicht weit über das hinaus, was in der Museumsetage von Schloss Pyrmont ausgestellt ist. Neuerwerbungen, Stiftungen oder Dauerleihgaben haben die ständige Sammlung sichtbar bereichert, sind aber in den seltendsten Fällen ausgestellt. Nun wird die Präsentation dieser verborgenen Schätze die Grundlage für die Sonderausstellung.


    Mehr als zwei Drittel aller auf Bad Pyrmont bezogenen Sammlungsgegenstände befinden sich in den Magazinen des Hauses und sind nur selten der Öffentlichkeit zugänglich. Aus diesem Grund öffnet das Museum im Schloss Bad Pyrmont erstmals „Verborgene Schätze” aus diesem reichen Fundus. Zwei Voraussetzungen waren dabei zu erfüllen: Die Kunstwerke stammen aus den Magazinen und sind nicht Teil der ständigen Ausstellung. Die Exponate befinden sich aufgrund von Erwerbungen, Schenkungen, Stiftungen und Dauerleihgaben im Besitz des Museums. Es ist allerdings möglich, dass bei Sonderausstellungen der vergangenen 25 Jahre einige Objekte aus dem Magazin bereits bei Ausstellungsprojekten vorgestellt wurden.


    Die Ausstellung „Verborgene Schätze” präsentiert folgende Themen:


    Reiseandenken:

    Pyrmonter Souvenirs des 19. und 20. Jahrhunderts


    Geschichtsbetrachtung:

    Museumsplakate


    Wegweiser in Pyrmont:

    Reiseführer


    Bad Pyrmont:

    Söhne und Töchter unserer Stadt


    Pyrmonter Kurgäste:

    Gesundheit und Kommunikation


    Fotografien:

    Pyrmonter Impressionen aus dem 20. Jahrhundert


    Pyrmont:

    Kostbarkeiten aus drei Jahrhunderten


    Erinnerungen:

    Pyrmonter Postkarten


    Eine Liebeserklärung:

    Bilder Pyrmonter Künstler


    Bewegte Bilder:

    Bad Pyrmont im Film

  • Mein Freund der Teddybär

    Eine Ausstellung für die ganze Familie.


    3. Dezember 2009 – 21. Februar 2010


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 2. Dezember 2009 in der Beletage von Schloss Pyrmont ein.


    Am Mittwoch vor dem zweiten Adventwochenende öffnet im Museum im Schloss Bad Pyrmont die Sonderausstellung »Mein Freund der Teddybär«.


    Rund 400 plüschige Gesellen sind zu Gast bei dieser bunten und vielseitigen Schau. Die Ausstellung entsteht unter der Regie des Teddysammlers Lutz Reike aus Radebeul bei Dresden, gemeinsam mit dem Museum im Schloss Bad Pyrmont.


    Reproduktionen historischer Fotografien von Kindern mit ihren Teddy-Freunden begrüßen die Besucher und lassen manchen die Frage an sich selbst stellen: Wo ist eigentlich mein Teddy geblieben? Auch die natürlichen Vorfahren des Teddybären kann man hier treffen: die wilden Bären mit ihrer Faszination – sie stellt der Alternative Bärenpark Worbis vor. Dazu gesellt sich ein lebensgroßer Eisbär, geschaffen von der Dresdner Theaterplastikerin Annekatrin Härtel. Die Teddybären selbst zeigen sich aus allen Jahrzehnten ihrer hundertjährigen Geschichte mit vielfältigen Gesichtern. Dabei sind Teddybären mit ganz privaten Geschichten: Bewohner der Region bringen ihren eigenen Teddy mit seiner speziellen Lebensgeschichte in die Schau.


    Auch aktuelles Teddy-Design ist vertreten: Teddykünstler/innen und die Kösener Spielzeug Manufaktur zeigen eine Auswahl ihrer »bärigsten Gesellen«.

2009

  • Romy Schneider - Erinnerungen an eine Legende

    Sammlung Gisela Schubert


    16. Juli – 06. September 2009 ( verlängert bis zum 4. Oktober 2009 )


    Eröffnung der Ausstellung

    am Mittwoch, den 15. Juli 2009 um 18.30 Uhr im kleinen Schlosshof (bei ungünstigem Wetter in die Beletage)


    Im Mittelpunkt der Ausstellungseröffnung steht der Vortrag »Meine Erinnungen an Romy Schneider.«

    Marie Louise Steinbauer-Leitner, Journalistin und langjährige Moderatorin der Aktuellen Schaubude sowie der NDR Talk Show, erinnert sich gemeinsam mit den Gästen der Ausstellungseröffnung an die legendäre Romy Schneider.

    Musikalische Rahmung: Ulrike Dangendorf, Akkordeon


    Ausstellung

    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert vom 16. Juli bis 4. Oktober 2009 eine Sonderausstellung zu dieser einzigartigen Schauspielerin. Hintergrund für dieses Projekt ist eine über mittlerweile 50 Jahre zusammengetragene Privatsammlung, die erstmals im norddeutschen Raum vorgestellt wird. Die ambitionierte Sammlerin Gisela Schubert erinnert sich, warum sie seit so langer Zeit nur diese Schauspielerin verehrt und so intensiv all das sammelt, was mit dem Leben von Romy Schneider (1938–1982) zusammenhängt:


    »Die letzte Kaiserin«, »Die Göttin des Jahrhunderts«, »Die Spaziergängerin vom Königssee«, wie auch immer sie genannt wurde, sie hat die ganze Nation verzaubert und auch mich … Seit mehr als 50 Jahren ist diese außergewöhnliche Frau und großartige Schauspielerin ein Teil meines Lebens. Ihr Talent, Ihre Schönheit und ihre immense Ausstrahlung haben mich schon als junges Mädchen fasziniert. Ich begann alles über Romy zu sammeln, zum Beispiel Film-Postkarten, Programme, Plakate, Kinoaushangfotos, Zeitschriften und vieles mehr.


    Ich besuchte Filmbörsen in Deutschland, Frankreich, Belgien und Holland, hier lernte ich viele interessante Menschen und Gleichgesinnte kennen, mit denen ich noch heute korrespondiere und mich über Romy austausche.


    Das Ergebnis ihrer Sammelleidenschaft ist faszinierend. Die beeindruckende Privatsammlung ermöglicht einen Blick auf die Karriere Romy Schneiders als Schauspielerin, sie vermittelt aber auch ein deutliches Bild ihrer Persönlichkeit.


    Ergänzt wird die Sammlung von Gisela Schubert um Film¬kostüme aus dem Unternehmen Theater¬kunst Berlin. Das Staatsbad präsentiert mit Chris Pichler im Kurtheater die Theateraufführung »Romy Schneider – Die zwei Gesichter einer Frau«. In dem Pyrmonter Kino sind während der Ausstellungs-dauer insgesamt sieben Filme, von den »Mädchenjahren einer Königin« bis zu »Die Spaziergängerin von Sans-Souci« zu sehen.


    Gisela Schubert freut sich darauf, ihre Sammlung vorstellen zu können. Mein größter Wunsch war es immer, mein zum Teil sehr seltenes Material der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können und auf diese Weise Romy zu ehren.


    Ich freue mich, dass mir nun die Gelegenheit gegeben wird, einen bedeutenden Teil meiner Sammlung im wunderschönen Schloss in Bad Pyrmont ausstellen zu dürfen. 

  • Wilhelm M. Busch - Zeichner und Lehrer

    7. Mai – 28. Juni 2009


    Der Wonnemonat Mai steht ganz im Zeichen qualitätvoller Aquarelle und Zeichnungen. Anlässlich des 100. Geburtstages des bedeutenden Illustrators Wilhelm M. Busch - nicht zu verwechseln mit dem berühmten Wilhelm Busch aus Wiedensahl - tourt zur Zeit eine Wanderausstellung durch den norddeutschen Raum, von Oldenburg bis Bergedorf. Nach Schloss Wernigerode macht diese Ausstellung mit mehr als 100 Bildern Station in Schloss Pyrmont.


    Vom 7. Mai bis zum 28. Juni 2009 präsentiert das Wilhelm M. Busch-Archiv aus Hamburg diesen einzigartigen Zeichner und Lehrer. Er zählte in der Hansestadt Hamburg zu den bedeutendsten Illustratoren der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.


    Busch illustrierte Bücher der großen Erzähler und Klassiker, arbeitete aber ebenso erfolgreich für viele Presseorgane und liebte es, in Hamburg seine Welt im Zirkus oder auf St. Pauli festzuhalten. Als Lehrer für Illustration an der Hamburger Hochschule für Gestaltung bildete er bis ins hohe Alter Schüler aus, von denen viele heute als Illustratoren einen ausgesprochen guten Namen haben. Sabine Wilharm, bekannt durch ihre Harry Potter-Illustrationen, die das Museum im Schloss vor zwei Jahren in unserer Kurstadt ausstellte, zählt zu den Schülerinnen von Wihelm M. Busch.


    Wilhelm M. Busch lebte von 1908 bis 1987. 

  • Passion & Ostern in der internationalen Volkskunst

    Sammlung Barbara Kruhöffer, Loccum


    26. Februar 2009 – 26. April 2009


    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, 19. November 2008 um 19 Uhr in der Beletage


    Passion und Ostern in der traditionellen Volkskunst: Die Sammlerin Barbara Kruhöffer aus Loccum besitzt eine umfassende Sammlung zu diesem Thema.


    Machen Sie einen »Spaziergang« durch viele Länder der Welt und sehen Sie dabei, wie man dort Ostern feiert, welche Osterbräuche es gibt oder wie vielfältig Eier in aller Welt verziert werden. Besuchen Sie die Ausstellung in den wunderbaren Räumen des Schlosses. Das Museum zeigt eine bedeutende internationale Ausstellung zum Osterfest und seinem Brauchtum. Die Ausstellung umfasst zusäztlich Zeichen und Symbole für den Zeitraum von Palmsonntag bis Karfreitag.


    In den letzten Jahren ist die Sammlung um ein Viel-faches gewachsen. Es werden Palmsteck und -sträuße, kunstvoll geflochtene Palmblätter aus den Mittelmeer-ländern ausgestellt, dazu Abendmahldarstellungen aus Europa, Afrika und Lateinamerika sowie Töpfer- und Schnitzarbeiten zum Thema der Kreuzigung aus vielen Ländern. Dazu Auferstehungsfiguren, das Osterlamm, Ostergebäcke und etwa 2000 Ostereier.


    Besonders Osteuropa ist reich an österlichen Traditionen. Von dort kommen viele der kunstvollen Ostereier, in manchen stecken vier bis sechs Stunden Arbeit, andere Eier der Samm-lung von Barbara Kruhöffer sind schon über 40, einige sogar 100 Jahre alt. Es sind Eier, die in den verschiedenen Regionen traditionell zum Osterfest gehören.


    Die Ausstellung soll in ihrer Fülle Freude machen und zum Nachdenken anregen. Die Zusammenhänge von österlichen Bräuchen und dem christlichen Fest der Auferstehung Jesu soll neu bewusst gemacht werden.


    Führungen durch die Ausstellung können unter Telefon (05281) 949-248 reserviert werden.

2008

  • Chen Jianghong - Illustration und Malerei

    20. November 2008 – 25. Januar 2009


    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, 19. November 2008 um 19 Uhr in der Beletage


    Als der in Paris lebende Chinese Chen Jianghong vor drei Jahren für sein Buch »Han Gan und das Wunderpferd« mit dem Deutschen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, war dies für viele Beobachter eine Überraschung. Hatte doch der Künstler in Deutschland erst zwei Bücher im kleinen, aber feinen Moritz Verlag veröffentlicht und war dem breiten Publikum bisher unbekannt geblieben. »Nicht zuletzt ist es der Zauber einer fremden Bilderkultur, der dieses Buch zu einer ästhetischen Besonderheit macht«, hieß es 2005 in der Begründung der Jury. Im Jahr 2006 erhielt Jianghong den Rattenfänger-Literaturpreis der Stadt Hameln für das Buch »Der Tigerprinz«.


    Die Beschäftigung mit der historischen und künstlerischen Geschichte seines Heimatlandes China durchzieht Chen Jianghongs Werk wie ein roter Faden.


    1963 in Tianjin nördlich von Peking geboren, wuchs er bei den Großeltern auf und besuchte früh die Kunstschule in Peking. 1987 kam er nach Paris und eher zufällig zur Bilderbuchillustration. In Frankreich fielen seine ungewöhnlichen Geschichten und sein unverwechselbarer Illustrationsstil bald auf und er veröffentlichte in rascher Folge eine Reihe von Bilderbüchern. Diejenigen seiner Bücher, zu denen er auch selbst den Text verfasst hat, sind alle im chinesischen Kulturkreis angesiedelt. Sie verbinden traditionelle chinesische Inhalte und Maltechniken mit modernen.

  • Wasser – Grundlage des Lebens

    Künstler der Partnerstädte

    07. September – 12. Oktober 2008


    Eröffnung der Ausstellung

    Samstag, 6. September 2007 um 16 Uhr auf der Schlossterrasse


    Aus Anlass des 50-jährigen Partnerschafts-Jubiläums zwischen der italienischen Stadt Anzio und Bad Pyrmont präsentiert das Museum im Schloss Bad Pyrmont in Abstimmung mit dem Städtepartnerschaftsverein Bad Pyrmont eine ganz besondere Ausstellung.


    An diesem Projekt nehmen nicht nur Künstler/innen der Jubiliare teil, sondern auch Künstler/innen der beiden weiteren Partnerstädte Bad Freienwalde und Heemstede (Niederlande), die herzlich eingeladen waren, diese Ausstellung mit zu gestalten. Ziel ist ein interkultureller Kontakt und Dialog zwischen den Künstler/innen dieser vier Städte, die sich in einer gemeinsamen Ausstellung mit ihren Bildern vorstellen. Das verbindende Thema der Partnerstädte: »Wasser – Grundlage des Lebens« war der Ausgangspunkt für alle am Projekt beteiligten Künstler/- innen. Zu sehen sind Malerei, Grafik, Fotografie und Skulptur. Zugleich wird dieses Treffen der insgesamt 30 Kunstschaffenden ein Workshop zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch.


    Im Rahmen der Vorbereitungen der Jubiläumsausstellung konnten einige weitere gemeinsame Ideen verwirklicht werden. Schüler der 6. Klasse von der Bosch en Hovenschule aus Heemstede haben sich im Kunstunterricht intensiv mit dem Thema Wasser beschäftigt. Die Klasse 4b der Herderschule Bad Pyrmont hat sich ebenfalls anlässlich der Einweihung der Heemsteder Brücke mit dem Thema Wasser auseinandergesetzt. Die Ergebnisse der Schülerarbeiten sind im Eingangsbereich von Schloss Pyrmont ausgestellt.


    Im museumspädagogischen Raum werden Aquarelle, Zeichnungen und Fotografien von Studienreisen nach Anzio von Bad Pyrmonter Kunstfreunde präsentiert, die dort unter der Leitung von Marianne Weiland entstanden sind.


    Tipp

    Im Kommandantenhaus von Schloss Pyrmont wird fast zeitgleich, ab dem 9. September das Ergebnis des Fotowettbewerbs von Fotografen aus Bad Pyrmont und Anzio vorgestellt, das schon bei der ersten Präsentation im Rathaus von Bad Pyrmont überzeugte. Das Thema der Fotografien ist die stimmungsvolle Beschreibung der beiden Partnerstädte Bad Pyrmont und Anzio im Verlauf der vier Jahreszeiten. 

  • Emma, Königin der Niederlande, Prinzessin von Waldeck und Pyrmont (1858-1934)

    Zum 150. Geburtstag

    Emma, Königin der Niederlande, Prinzessin von Waldeck und Pyrmont (1858-1934)

    01. Juni – 24. August 2008


    Die Geschichte und das Schicksal dieser Prinzessin zu Waldeck und Pyrmont, der späteren Königin Emma der Niederlande, ist anläßlich ihres 150-jährigen Geburtstages das Thema von zwei bedeutenden Ausstellungen im Schloß Arolsen und im Schloß Pyrmont.


    König auf "Brautschau" - Große Lieben und kleine Affären in Pyrmont 

    Museum im Schloss Bad Pyrmont


    Hinter dem Titel »König auf Brautschau« verbirgt sich die erste Begegnung der beiden am 28. Juli 1878 in der Sommerresidenz Schloß Pyrmont. Der 61-jährige niederländische König Willem III., seit einem Jahr verwitwet, wird in der Beletage von Schloß Pyrmont die junge 20-jährige Prinzessin Emma zu Waldeck und Pyrmont kennenlernen. Dieses Thema wird an dem historischen Schauplatz in Erinnerung gerufen.


    Daß der König auf Empfehlung seines Schwagers, des Großherzogs Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach, in diesen renommierten Badeort gereist ist, hat aber nicht nur mit diesem Hinweis zu tun. Für die Oranier ist die Familie der Fürsten zu Waldeck und Pyrmont seit Generationen durchaus positiv angesehen.


    Auch der überregional bekannte Badeort Pyrmont mit den heilbringenden Quellen und seinen hochrangigen Badegästen, wie Königin Luise, Zar Peter der Große oder Friedrich der Große mögen auch dazu beigetragen haben, nach Pyrmont zu reisen.


    So wie es schon Niederländer seit dem 16. Jahrhundert nachweislich in großer Zahl getan haben. Diese traditionell guten Beziehungen zwischen niederländischen Gästen und Pyrmont werden ebenso in den Räumen von Schloß Pyrmont vorgestellt.


    Unter dem Stichwort »Große Lieben und kleine Affären in Pyrmont« wird in Ergänzung zur Geschichte von Königin Emma beispielhaft beschrieben, daß sich im 18. wie im 19. Jahrhundert in Pyrmont auch andere Liebesgeschichten ereignet haben. Berühmte Kur-Romanzen ranken sich um Frauen, wie Gräfin Lichtenau (1753-1820), Caroline von Linsingen (1768-1869), Elisa von der Recke (1754-1833) und Frida von Uslar-Gleichen (1864-1903).


    Welchen Weg die junge Königin Emma in ihrer neuen Heimat Den Haag gehen wird, auf welche Weise sie ihre Tochter Wilhelmina auf die Regentschaft vorbereitet und wie stark sie sich kulturell wie sozial engagiert, das alles wird in Ergänzung zur Ausstellung im Schloß Arolsen beschrieben. Bad Pyrmont, wo sich die beiden kennengelernt haben, hat sie nur noch zweimal 1883 und 1907 besucht.


    Königliche Hochzeit - Prinzessin, Königin und Regentin

    Museum Bad Arolsen, Ausstellungen im Schloß


    Der Familienüberlieferung zufolge standen die unverheirateten Prinzessinnen bei der Ankunft des niederländischen Königs am Fenster der Beletage von Schloß Pyrmont. Nachdem die Schwestern abgelehnt hatten, bemerkte Emma: "Man kann den armen Mann doch nicht so allein nach Hause gehen lassen". Noch im gleichen Jahr, am 29. September 1878, verlobte sich die 20-jährige Emma in Arolsen mit dem 41 Jahre älteren König Willem III. der Niederlande.


    Am 7. Januar 1879 erklangen in der Mittagszeit vor dem Schloß in Arolsen 101 Kanonenschüsse, mit denen freudig die Hochzeit kundgetan wurde. Illustre Gäste hatten sich in Arolsen versammelt, um an dem mehrtägigen Hochzeitsfest teilzunehmen. Den Abschluß der Festivitäten bildeten "lebende Bilder", in denen bedeutende Ereignisse aus der Geschichte des niederländischen Königreichs dargestellt wurden.


    Aus der Ehe ging Prinzessin Wilhelmina hervor. Königin Emma verstand sich nach dem Tod ihres Mannes als Stellvertreterin ihrer Tochter und übernahm bis zu deren Volljährigkeit die Regentschaft. Um das Fortbestehen der Dynastie zu sichern, war die weibliche Thronfolge sichergestellt worden.


    Dadurch erst war die Folge von Königinnen möglich, die von Wilhelmina über Juliana und Beatrix ihr Amt mit großer Zustimmung der Bevölkerung ausübten und ausüben.


    Neben ihrer politischen Bedeutung, deren Prämisse das Wohl ihres Volkes war, hat Emma vielfältig im karitativen Bereich gewirkt und u. a. in ihrem Witwensitz ein Krankenhaus gestiftet und sich besonders dem Kampf gegen die Tuberkulose verschrieben, an der ihre Schwester Sophie früh verstorben war.


    Die Ausstellung im Arolser Schloß, in dem Emma geboren wurde, wird sich der Persönlichkeit der Königin biografisch annähern und insbesondere Themen aufgreifen, die in der waldeckischen Residenz stattfanden. Hier wird die glanzvolle Königshochzeit im Mittelpunkt stehen, aber auch Emmas Jugend und ihr Wirken und ihre herausragende Bedeutung als Königin, Mutter und Regentin präsentiert. 

  • Bildräume - Eva Witter ~ Harald Mante

    Das Künstlerpaar zeigt Fotoprojekte und Skulpturen


    21. Februar – 20. April 2008


    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, den 20. Februar 2008 um 19 Uhr in der Beletage


    Zwei Menschen treffen sich, planen ein gemeinschalftliches künstlerisches Projekt. Eine Bildhauerin, die mit dem Raum arbeitet. Ein Fotograf, der sich mit dem Bild auseinander setzt. Sie kommunizieren über Kameras miteinander, indem sie belichtete Filme tauschen und ein zweites Mal belichten.


    Dabei entstehen aber keine Überlagerungen, sondern Durchdringungen. Das heißt, auf der zweidimensionalen Bildebene entwickelt sich die Dreidimensionalität von Raum. Das Ergebnis ist eine Bilderwelt, die oft etwas phantastisch Entrücktes hat und an den Gedanken der Romantik erinnert, die das Verhältnis von Architektur und Natur thematisiert hat.


    Diese Überlegungen waren nicht nur die Grundlage für das gemeinsame Fotoprojekt „Bildräume“, sondern sie bildeten auch die Grundlage für das ab 1993 begonnene Vorhaben „Weitsichten“.


    Beide Fotoprojekte sind Schwerpunkte der Ausstellung des Künstlerpaares Eva Witter und Harald Mante. Die Alabasterund Marmorskulpturen von Eva Witter bilden darüber hinaus einen interessanten weiteren Aspekt der Künstlerin in den Prunkräumen von Schloss Pyrmont.


    Weiterführende Informationen zu dem Künstlerpaar finden Sie unter:

    www.simultanfotografie.de

    www.eva-witter.de

    www.harald-mante.de

  • WeltSpielZeug

    Spielzeug-Kreationen von Kindern aus Asien, Afrika und Lateinamerika


    31. Januar 2008 bis 20. April 2008


    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, den 30. Januar 2008 um 16 Uhr im Sockelgeschoss


    Hamburg/Bad Pyrmont, 23. Januar 2008 – Das Kinderhilfswerk Plan International zeigt seine Wanderausstellung WeltSpielZeug erstmals im Weserbergland. Das selbst gebastelte Spielzeug aus Afrika, Asien und Lateinamerika ist vom 31. Januar bis 20. April 2008 im Museum im Schloss Bad Pyrmont zu erleben. Rund 250 fantasievolle Exponate hat Plan in 30 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zusammengetragen. Die Blätter-Puppen, Dosen-Flugzeuge, Flaschen-Laster oder Papp-Radios haben Mädchen und Jungen mit überraschendem Geschick aus Natur- und Reststoffen gefertigt.


    In vielen Entwicklungsländern haben Familien oft nicht genügend Geld, um industriell gefertigte Spielwaren zu kaufen. Kinder machen sich dort ihre Spielsachen selbst. Die gebastelten Exponate zeigen den Einfallsreichtum der jungen Tüftler. Sie zeugen aber auch von der Armut in den Herkunftsländern. Plan setzt sich dort für eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation der Mädchen und Jungen ein. Die Kinderhilfsorganisation realisiert Projekte in Zusammenarbeit mit den Kindern, Familien und Gemeinden.


    WeltSpielZeug eignet sich vor allem für Vor- und Grundschüler, die so in besonderer Weise Eindrücke über die Lebenswelten der Kinder aus ärmeren Regionen sammeln können. Das Museum im Schloss hat sich für die Dauer der Schau ein buntes Rahmenprogramm einfallen lassen. Mädchen und Jungen können beispielsweise selbst in die Rolle von Kindern in Entwicklungsländern schlüpfen und Spielzeug aus Restmaterialien basteln.


    In Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum Bad Pyrmont werden Exponate auch in der Mensa des Schulzentrums ausgestellt.


    Frau Beate Frede wird regelmäßig im museumspädagogischen Raum mittwochs und freitags von 15 bis 16 Uhr mit interessierten Kindern Spielzeug aus Alltagsgegenständen und Abfallprodukten basteln.


    Fotos zur Ausstellung: © Franco Merici 

2007

  • Ali Mitgutsch - Traumkästen und Wimmelbilder

    29. November 2007 bis 10. Februar 2008


    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, den 28. November 2007 um 19 Uhr in der Beletage


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert vom 29. November 2007 bis 10. Februar 2008 den berühmten Bilderbuchkünstler Ali Mitgutsch. Wer kennt ihn nicht, den Erfinder der Wimmelbuch-Bilder? „Mit rundherum in meiner Stadt“ schuf Ali Mitgutsch im Jahre 1968 einen neuen Typus Bilderbuch für kleine Weltentdecker. Ein Buch, das ein Jahr später mit dem deutschen Jugendbuch- preis ausgezeichnet wurde. Ohne Text, aber mit unzähligen Figuren und Gegen- ständen, breitet er ein detailreiches Panorama komischer kleiner Alltagsszenen aus, an denen wir alle unseren Spaß haben – bis heute. Mittlerweile umfasst sein Oeuvre mehr als 70 Titel, wurden seine Bücher bislang in 19 Sprachen übersetzt, mit einer Gesamtauflagen von etwa 5,7 Millionen Exemplaren.


    Mit zahlreichen Bildern dieser Art hat der Münchener Künstler Ali Mitgutsch über Jahrzehnte Kinder und Erwachsene unterhalten und zum gemeinsamen Spiel zum Suchen und Finden angeregt. Auf den ersten Blick scheint er den Kindern überschaubare Sachwelten erklären zu wollen. Wie sieht es aus auf dem Bauern- hof, im Hafen oder in den Bergen? Doch schnell werden witzige Details und komische Szenen entdeckt, die sich erst nach und nach bei genauem Hinsehen erschließen. Und so will es offensichtlich der Künstler: Wir sollen staunen, schmunzeln, lachen, wenn wir unserer Alltagswelt begegnen.


    Wer ist nun Ali Mitgutsch? Er wurde 1935 in München als jüngstes von 4 Geschwistern geboren. Sein Vater Ludwig arbeitete bei der Bahn und war Sänger aus Leidenschaft. Die Mutter Pauline besaß ein außergewöhnliches Erzähltalent, das sich bis heute in der Familie fortgesetzt hat. Nach der Schulzeit begann er eine Lithographenlehre, setzte die Ausbildung als graphischer Zeichner fort. Schließlich besuchte er die graphische Akademie in München. Gleich zu Ende des Studiums hielt er es vor Fernweh nicht mehr aus. 17 Jahre war er durchschnittlich ein Viertel des Jahres in der ganzen Welt unterwegs. Ab 1959 entdeckt er die Bilderbuchwelt für Kinder. Im Parabel-Verlag München erschien sein erstes Buch mit dem Titel „Pepes Hut“.


    Im Jahre 2005 erschien zur Feier seines 70. Geburtstages „Mein schönstes Wimmel-Bilderbuch“ im Ravensburger Buchverlag. Die Internationale Jugendbibliothek Schloss Blutenburg in München und das Bilderbuchmuseum Burg Wissem in Troisdorf widmeten ihm eine wundervolle Ausstellung.


    Nun sind große Teile dieser Jubiläumsausstellung erstmals im Norden Deutschlands, in Bad Pyrmont, zu sehen. Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert seit mehr als 2 Jahrzehnten immer um die Weihnachtszeit bedeutende Bilderbuchkünstler der Gegenwart und der Vergangenheit. Die Ausstellung Ali Mitgutsch „Ein Chronist der Welt im Kleinen“ umfasst aber nicht nur die berühmten Wimmelbilder, sondern präsentiert auch seine Traumkästen. Diese freien Arbeiten sind weniger bekannt. Wie sind sie entstanden? Zur Jahrtausendwende gönnte sich Ali Mitgutsch eine Auszeit. Er wollte nur das tun, wozu er Lust hatte. Und was macht ein Künstler, wenn er Zeit und Muße hat? Er macht Kunst. Diesmal mit dem Krimskrams unseres Lebens. Es sind Collagen, die als räumliche Bilder unsere Phantasie anregen. Gesammelte Merkwürdigkeiten – zerbrochene Porzellan- und kopflose Holzpüppchen in zerschlissenen Kleidern, kombiniert mit skurrilen Fundsachen – treten vor Hintergründen aus Papier und Fragmenten alter Stoffe in Dialog miteinander und verharren auf Sockeln und Podesten in einsamem Gestus. So entstehen seine freien Arbeiten – die Traumkästen. Es sind kleine Guckkasten-Bühnen, die zum Spiel auffordern, zum Spiel der Gedanken, die uns in den rätselhaften Kosmos der eigenen Erinnerungen führen.


    Ali Mitgutsch wird am 28. 11. 2007 um 19 Uhr an der Ausstellungseröffnung teilnehmen und hat sich auch bereit erklärt, am darauffolgenden Tag, am Donnerstag, den 29.11. von 11-12 Uhr im Museum im Schloss Bad Pyrmont seine Bücher zu signieren. 

  • Filmidole: Audrey Hepburn und Liz Taylor

    Fotografien von Bob Willoughby

    23. August bis 28. Oktober 2007


    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, den 22. August 2007 um 19 Uhr in der Beletage


    Bob Willoughby (geb. 1927 in Los Angeles) zählt bis heute zu den bedeutendsten Fotografen und Chronisten des klassischen Hollywood. Sein sicherer Blick für Reportagen über das Geschehen hinter den Kulissen und seine persönliche Nähe zu den Menschen, die er fotografierte, haben ihn viele Jahrzehnte zu einem der erfolg-reichsten Fotografen Amerikas werden lassen.


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert in diesem Jahr zwei berühmte Filmidole Hollywoods: Audrey Hepburn und Liz Taylor. Mehr als 150 meisterliche Aufnahmen, die überwiegend in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden sind, beschreiben diese beiden Schauspielerinnen.


    Im Jahre 1950 fotografierte Bob Willoughby die damals 18-jährige Liz Taylor zum ersten Mal. Seitdem nutzte er jede Gelegenheit, Liz Taylor vor die Kamera zu bekommen. Seine Aufnahmen begleiten die Schauspielerin kontinuierlich auf dem Weg vom Kinderstar zur Hollywoodikone der 50er und 60er Jahre. Dabei gelingen ihm einzigartige, atmosphärisch dichte Fotografien, die einen Blick auf die vielschichtige Persönlichkeit von Liz Taylor ermöglichen.


    Bob Willoughby hatte auch das einmalige Privileg, Audrey Hepburn von 1953-1966 mit seiner Kamera zu begleiten. In der Pyrmonter Ausstellung gewährt er uns Einblicke in die Dreharbeiten zu einigen ihrer großen Kinoerfolge, aber auch in ihr selten zur Schau gestelltes Privatleben, abseits von Film und Glamour. In mehr als hundert, zum Großteil unveröffentlichten Aufnahmen stellt Willoughby das Leben der Schauspielerin, Mutter, Ehefrau und Tierfreundin dar. Die Fotografien erzählen von einer Freundschaft, die sich zwischen dem Fotografen und dieser faszinierenden Schauspielerin entwickelte. Willoughby gelingt es, mit seinen Fotografien Audrey’s natürliche Lebensfreude einzufangen und der Persönlichkeit des Filmstars eine tiefere Dimension zu verleihen. 

  • Die Reise ins Bad

    Zur Architekturgeschichte des Bades.

    24. Mai bis 29. Juli 2007


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert insgesamt 40 Modelle von Gebäuden, die alle wichtigen Stationen und Phänomene der Bäderarchitektur vom 17. bis 20. Jahrhundert vorstellen. Studierende des Instituts für Darstellen und Gestalten der Architekturfakultät Stuttgart haben faszinierende Bauwerke geschaffen, die uns mit der Badearchitektur und der Badekultur vertraut machen.


    Wo liegen die Bauaufgaben eines Badeortes? Wie entwickelt sich die Idee von Volksbädern, was ist das Spezifische an Seebädern? All dies wird in der Ausstellung »Die Reise ins Bad« vorgestellt. Das Thema entführt uns in eine bekannte wie unbekannte Welt.


    Bäder und Badeeinrichtungen dienten nicht nur der Gesundheit und der Körperpflege, sondern waren auch Orte des gesellschaftlichen Beisammenseins. Dies wird gerade am Beispiel von Bad Pyrmont, von dem Einklang zwischen Brunnentempel, Wandelhalle und Hauptallee sichtbar. Die gleichzeitige Erneuerung und Erholung für Körper und Geist hatten das Leben in den vornehmen Badeorten des 18. und 19. Jahrhunderts bestimmt.


    Neben den im Schloss und in der Wandelhalle von Bad Pyrmont präsentierten Modellen finden sich künstlerisch anspruchsvolle Fotografien von Hans-Joachim Heyer und Boris Miklautsch, beide Fotografen am Stuttgarter Institut, in der Ausstellung. Darüber hinaus wird am Beispiel des Pyrmonter Brunnentempels die Entwicklungsgeschichte unseres Brunnenplatzes anschaulich in Erinnerung gebracht.


    Unter dem Stichwort: »In den Tempeln der Badelust« werden im Treppenhaus von Schloss Pyrmont die sinnlich anmutenden Fotografien von Gerhard P. Müller präsentiert. So wird auf diese Weise eine Brücke gebaut zu den als Modellen ausgestellten luxuriösen Hallenbädern des 19. Jahrhunderts, deren Ausstattung auch heute noch als Vorbild für Wellness-Oasen gilt. 

  • Bad Pyrmont der 60er Jahre

    Fotografien von Heinrich Mehring

    1. März bis 29. April 2007


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert eine Fotoausstellung mit dem Titel »Bad Pyrmont der 60er Jahre«.


    Heinrich Mehring, 1944 in Schlesien geboren, hat seine Jugend in Bad Pyrmont verbracht. Er wuchs in einer – wie er es nannte – kulturhungrigen Familie auf und erhielt bereits mit 10 Jahren seinen ersten Fotoapparat, mit 12 Jahren dann ein schwarz-weiß-Labor.


    Die in unserer Ausstellung gezeigten Fotografien entstanden in der Zeit zwischen 1963 und 1969 und sind ein einzigartiges Zeugnis der 60iger Jahre in Bad Pyrmont.


    Heinrich Mehring, der 1965 am Humboldt-Gymnasium Abitur gemacht hat, hat unsere Stadt aus der Sicht eines jungen Menschen betrachtet und abgelichtet. Natürlich spielen der Freundeskreis und die Schule eine herausragende Rolle, aber das Leben in unserer Stadt hat er auf seine ganz eigenartige Art festgehalten.


    Die etwa 100 ausgestellten Fotografien machen bereits deutlich, welchen hohen künstlerischen Wert seine Bilder besitzen.


    So ist es nur folgerichtig, dass Heinrich Mehring den Weg in die Berufsfotografie wählte und an der Bayerischen Staatslehranstalt für Fotografie in München ausgebildet wurde. 1969 begann er als Fotograf bei der Bayer AG. Bis zu seinem Ruhestand im vergangenen Herbst war er Mitarbeiter dieses Konzerns, leitete u. a. Bayer Fotostudios in Leverkusen und war in vielen Tätigkeitsfeldern weltweit an fast allen fotografischen Äußerungen der Firma beteiligt.


    Im September 2000 wurde er in die Deutsche Gesellschaft für Photographie berufen. Heinrich Mehring lebt mit seiner Familie in Bergisch Gladbach. 

  • Vom Zauberlehrling über Bartleby zu James’ Tierleben

    Sabine Wilharm

    30. November 2006 – 28. Januar 2007


    Sabine Wilharm, 1954 in Hamburg geboren, lebt als freiberufliche Illustratorin in ihrer Heimatstadt. Nicht erst seit den überaus erfolgreichen Illustrationen der deutschen Harry Potter-Bücher zählt sie mit zu den erfolgreichen Zeichnerinnen in Deutschland.


    Seit nunmehr 30 Jahren, nach Beendigung ihrer Ausbildung 1976 an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg bei Siegfried Oelke und Wilhelm M. Busch hat sie sich einen hervorragenden Namen gemacht im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur, arbeitet aber auch im Bereich der Bücher für Erwachsene.


    Mit ihren Illustrationen der deutschen Harry Potter-Bücher prägte sie das Bild des Zauberlehrlings in Deutschland maßgeblich. Neben den Harry Potter-Bänden ist Sabine Wilharm auch durch ihre Illustrationen zu Büchern wie »Mobs und Molly Mendelssohn«, »Ein Huhn, ein Ei und viel Geschrei«, »James Krüss’ Tierleben« oder jüngst »Goethe’s Zauberlehrling ein Begriff. Ihre Bilder betonen die Zeichnung eher als das Malerische und haben in der Behandlung der Figuren einen Hang zur Überzeichnung und Ausdrucksbetonung. Schräge Perspektiven gehen mit einer Vorliebe zur Räumlichkeit zusammen.


    Neben Originalzeichnungen in Mischtechnik zu vielen Büchern werden in der Ausstellung auch Skizzen und Skizzenbücher gezeigt, die den Entstehungsprozess der Illustrationen nachvollziehen lassen. 

2006

  • Die Welt des niederländischen Tiermalers Rien Poortvliet

    31. August – 5. November 2006


    Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert den berühmten niederländische Maler und Zeichner Rien Poortvliet (1932-1995). Er zählt heute zu den international anerkanntesten Tier- und Landschaftsmalern, der im besten Sinne Traditionen niederländischer Kunst fortsetzt. Als begnadeter Künstler im Umgang mit Pinsel und Farben, als begeisteter Naturliebhaber und passionierter Jäger lassen seine Bilder seine Lust erkennen, die Tierwelt und die Landschaft immer wieder neu zu entdecken.


    In der Pyrmonter Ausstellung werden 18 Gemälde

    und 49 Aquarelle aus dem Besitz des Rien Poortvliet-Museums in Middelharnis gezeigt. Obwohl dieser Künstler einen so großen Freundeskreis in Deutschland besitzt, sind seine Werke erstaunlicherweise erst selten in Deutschland ausgestellt. Nach zwei Ausstellungen im Deutschen Jagdmuseum München 1968 und 1994 sowie die Präsentation seiner Werke im Schloss Weissenhaus im Jahre 2004 ist die Pyrmonter Ausstellung nun die Aktuelle im Jahre 2006 hier im Weserbergland.


    Rien Poortvliet

    wurde am 7. August 1932 in Schiedan in den Niederlanden geboren. Nicht weit entfernt von seinem Geburtsort bei Rotterdam befindet sich heute das Rien Poortvliet-Museum im ehemaligen Rathaus von Middelharnis. Seine Liebe zu den Tieren und zur Natur erwachte früh und wurde vor allem durch seine Erfahrungen auf dem Bauernhof seines Onkels Dirk auf der Insel Flakkee geprägt, wo er als Kind zeitweise lebte. Erste Zeichnungen des Schülers entstanden schon in dieser Zeit. Allerdings blieb sein größter Wunsch, nach Ende der Schule die Kunstakademie zu besuchen, unerfüllt. Seine Eltern legten seinen Beruf als Werbegrafiker fest. Tatsächlich war Rien Poortvliet von 1954 bis 1970 für die große, international agierende Werbeagentur Lintas tätig, die für das Unternehmen Unilever arbeitete.


    Aber schon ab 1960 wandte er sich gezielt der Tier-, Landschafts- und Jagdmalerei zu und veröffentlichte erstmals 1961 seine ersten Zeichnungen in der Jagdfachzeitschrift „Wild und Hund“. Damals, im Jahre 1979 entschied Rien Poortvliet mit seiner Frau Cornelia und ihren beiden Söhnen nach Soest in der Provinz Utrecht zu ziehen, um sich ausschließlich der Arbeit als Illustrator und Maler zu widmen. Mittlerweile sind fast 20 Bücher verlegt und in 15 Sprachen übersetzt. In den folgenden Jahrzehnten wurde Rien Poortvliet einer der bekanntesten und international anerkanntesten Künstler dieses Genre. Im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens standen die Faszination der Natur und die Beziehung des Menschen zum Tier. Aber auch seine tiefe Gläubigkeit, seine Liebe zur Geschichte, seine Vernarrtheit in Hunde und Pferde, dies alles führte zu weiteren, weltreich erfolgreichen Kunstbänden. Mit seinen naturalistischen, illustrativen und zugleich fröhlichen Arbeiten ist Rien Poortvliet bei einem großen Publikum bekannt und beliebt. Er starb im 63. Lebensjahr in Soest.


    Fiona Vickery

    In der Studiogalerie des Museums wird darüber hinaus eine junge Tiermalerin aus unserer Heimat vorgestellt. Fiona Vickery (geboren 1979) ist Tierportrait-Malerin und fertigt ihre Bilder als Aquarelle an. Bei ihren Werken handelt es sich vorwiegend um Auftragsarbeiten von Hunde- und Pferdeportraits. Schon in sehr jungen Jahren hat Fiona Vickery ihre Vorliebe für die Malerei entdeckt. Sie malte und beobachtete viel lieber ihre Tiere, als mit Puppen zu spielen. So entwickelten sich ihre Zeichnungen und Tierportraits zu einem ganz persönlichen Malstil mit viel Liebe zum Detail. Die Künstlerin lebt auf Gut Holzhausen in der Nähe von Brakel. 

  • 300 Jahre Musikbad Pyrmont

    3. Juni – 6. August 2006


    Eröffnung der Ausstellung

    Samstag, 3. Juni 2006 um 16 Uhr, Kurpark, Konzertmuschel


    Das Jahr 2006 steht ganz im Zeichen der traditionsreichen Kurmusik und des lebendigen Musiklebens im Niedersächsischen Staatsbad Pyrmont. Zu diesem besonderen Jubiläum präsentiert das Museum im Schloss Bad Pyrmont in der Zeit vom 3. Juni bis zum 6. August 2006 die Ausstellung »300 Jahre Musikbad Pyrmont«. Allerdings wird diese Ausstellung nicht im Schloss, sondern open air im Kurpark eröffnet. Am Samstag, den 3. Juni 2006 wird in der Konzertmuschel um 16 Uhr von Dr.  Dieter Alfter und  Arndt Jubal Mehring das Konzept der Ausstellung vorgestellt. Musikalisch ist dieser Auftakt gerahmt vom Kurorchester Bad Pyrmont unter Leitung von György Kovacs. Erst nach diesem festlichen Auftakt geht es durch den Kurpark zum Ausstellungsort Schloss. Dort ist das Musikleben Bad Pyrmonts spannend in Szene gesetzt. Zahlreiche Originaldokumente, Fotos und Hörbeispiele aus allen Epochen beschreiben das lebendige Musikleben.


    Wichtige Leihgaben stammen aus der Staatsbibliothek Berlin, dem Bachhaus Eisenach, dem Hessischen Staatsarchiv Marburg, der Lippischen Landesbibliothek Detmold, der Paul Sacher-Stiftung Basel, dem Max-Reger-Institut Karlsruhe sowie dem Niedersächsischen Staatsbad Pyrmont und der arche kammermusik. Was wird nun im Einzelnen thematisiert?


    Bad Pyrmonts Ruf als Heilbad ist von seiner Tradition als Musikbad nicht zu trennen: Denn neben den medizinischen Heilmitteln sind für Bad Pyrmont die seelischen Heilmittel, zu denen auch die Musik gehört, unentbehrlich. So wird bereits erstmals in den »Historischen Nachrichten« aus dem Jahre 1706 von »Assembléen und Balletten« und einer »angenehmen Musique, so alle Morgen bey dem Brunnen sich hören läßt« berichtet, die den Beginn der bis heute gepflegten Tradition der Kurmusik darstellt. Konnte man morgens angenehme Klänge zum Brunnentrinken und spazieren gehen in der Hauptallee genießen, wurde abends zum Tanze aufgespielt.


    Neben der bis heute auch zu therapeutischen Zwecken bestimmten Kurmusik entwickelte sich parallel dazu ein außergewöhnlich reiches Musikleben, das im 18. Jahrhundert eng an die Verbindung zum Fürstentum Waldeck-Pyrmont geknüpft war. Der berühmte Barockkomponist Georg Philipp Telemann, der ab 1731 Pyrmont regelmäßig bereiste, widmete dem Fürsten und seiner Sommerresidenz einen ganzen Suitenzyklus, der unter dem Titel »Pyrmonter Kurwoche« berühmt geworden ist. Der Flöte spielende Preußenkönig Friedrich der Große brachte zu seinen Kuraufenthalten 1744 und 1746 sogar seine eigenen Kompositionen und die Hofmusiker, die Gebrüder Graun, Benda und Johann Joachim Quantz mit, um auf seine anspruchsvollen Konzertvergnügungen nicht verzichten zu müssen. 1797 inszenierte Friedrich Heinrich Himmel in Pyrmont eine Kantate mit historischen Kostümen als Openairkonzert zum Besuch von König Friedrich Wilhelm II., Kronprinz Friedrich Wilhelm und seiner Gemahlin, der späteren Königin Luise.


    1825 findet in Bad Pyrmont weltweit eines der ersten Musikfeste überhaupt statt, in dessen Nachfolge sich bis heute die Veranstaltungen des Pyrmonter Sommers widerspiegeln. Von 1827-1833 singt und schauspielert Albert Lortzing im heute noch bespielten Kurtheater, 1909 wird der später weltberühmte Dirigent Fritz Busch musikalischer Leiter in Bad Pyrmont und verwöhnt die Kurgäste im weißen Saal des alten Kurhauses 1911 mit dem Berliner Blüthner-Orchester, Max Reger musiziert in seinem eigenen Pyrmonter Musikfest und Paul Lincke dirigiert im schönsten Kurpark Deutschlands.


    Walter Stöver mit der Dresdner Philharmonie und Fritz Lehmann mit dem Niedersächsischen Landes-Sinfonieorchester bieten während der Saison Kurkonzerte der besonderen Art und dirigieren viel besuchte Sinfoniekonzerte im 1928 eingeweihten Konzerthaus mit Konzerthausorgel, dessen hervorragende Akustik bis heute gelobt wird. Ab 1930 finden Musikfeste der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik und entscheidende musikpädagogische Tagungen mit unzähligen Uraufführungen statt: 1931 erklingt Wolfgang Fortners Schuloper »Cress ertrinkt«, 1948 Hans Werner Henzes 1. Sinfonie zum ersten Mal. Weltberühmte Künstler wie Wilhelm Furtwängler und Sergiu Celibidache gastieren mit den Berliner Philharmonikern im Musikbad Pyrmont, während Mario Traversa mit seinem Kurorchester die Kurgäste verzaubert.


    Zum umfassenden Wellness-Programm gehören selbstverständlich auch heute die Kurmusik und zahlreiche, hochkarätige Musikveranstaltungen von der Kammermusik bis hin zur Sinfoniekonzertreihe, die vor der einzigartigen Kulisse einer 300 Jahre jungen Musiktradition immer wieder ein Erlebnis der besonderen Art darstellen.


    Diese 300 Jahre junge Musiktradition wird in den Räumen der Beletage als Ausstellung spannend in Szene gesetzt. Darüber hinaus rankt sich um die Ausstellung herum eine Vielzahl von Konzerten und Vorträgen. Gemeinsam wurde die Konzeption dieses Jubiläums vom Museum im Schloss Bad Pyrmont, dem Niedersächsischen Staatsbad Pyrmont, der Musikschule Bad Pyrmont und der Musikbad Pyrmont Kulturstiftung erarbeitet. Neugierig geworden? 

  • Matthias Koeppel - Malerei wird Zeitgeschichte

    Gemälde und Fotografien aus 2 Jahrzehnten

    5. März – 7. Mai 2006


    Eröffnung der Ausstellung 

    Sonntag, 5. März 2006 um 11.15 Uhr in der Beletage von Schloss Pyrmont.


    Matthias Koeppel, 1937 in Hamburg geboren, zählt heute zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern Berlins. In zwei Ausstellungen wird nun das Werk dieses Realisten im Weserbergland vorgestellt. Das Museum im Schloss Bad Pyrmont präsentiert vom 5. März bis 7. Mai 2006 sein Werk unter dem Titel Malerei wird Zeitgeschichte – Gemälde und Fotografien aus zwei Jahrzehnten. Die Künstlergruppe arche in Hameln zeigt vom 3. März bis 2. April 2006 unter dem Titel Abschied der Moderne Koeppels intensive Auseinandersetzung mit der Malerei der Moderne des 20. Jahrhunderts.


    Die Tatsache, dass Matthias Koeppel faszinierende Bilder zu Themen unserer Gesellschaft und zur Entwicklung Berlins gemalt hat, gaben den Anlass zu dieser Ausstellung. Aber einen Bezug zu Bad Pyrmont gibt es auch. Der 18jährige Matthias Koeppel kam 1955 nach Bad Pyrmont, um hier bei seinem Großvater Rudolf Koeppel eine Buchhändlerlehre in der Uslarschen Hofbuchhandlung direkt am Brunnenplatz zu beginnen. Seine Neigung zur Malerei war damals schon so ausgeprägt, dass er in den Räumen seines Großvaters in diesem Jahr seine allererste öffentliche Ausstellung präsentierte. Und noch im gleichen Jahr entschied sich Matthias Koeppel, die Lehre abzubrechen und zum Studium der Malerei an die HfbK nach Berlin zu wechseln. Er beendete seine Ausbildung 1960/61 als Meisterschüler und war von nun an als freischaffender Künstler tätig, als freier Maler ebenso wie Bühnenbildner für Oper und Fernsehen. Tatsächlich ist der heute 69jährige Künstler ein mit vielen Preisen hoch ausgezeichneter Maler, der neben seinen bildnerischen Qualitäten auch als Schriftsteller und Gründer der Schule der »Neuen Prächtigkeit« mit seinen Malerkollegen Bluth, Grützke und Ziegler in der deutschen Kunstszene einen herausragenden Ruf hat.


    Beide Ausstellungen in Bad Pyrmont und Hameln zeigen nun bedeutende Gemälde und Fotografien aus Privatbesitz, die in den letzten beiden Jahrzehnten entstanden sind. Immer wieder beschäftigt sich Matthias Koeppel mit der deutschen Zeitgeschichte, vor allem mit den Entwicklungen in Berlin. Die historischen großen Ereignisse sind ebenso Thema wie die leisen Beobachtungen. Nicht weniger spannend ist seine Auseinandersetzung mit den Größen der Kunstgeschichte des vergangenen Jahrhunderts.


    Christoph Stölzl ehrt ihn auf seine Weise: »Er ist ein großartiger Chronist. Damit ist nicht die Reportage gemeint, sondern die künstlerische Bewältigung des Phänomens Zeit. Ihm gelingt die Verdichtung des geschichtlichen Augenblicks in einer Szene.« Und Walter Momper schrieb zu Koeppels 65. Geburtstag: »Dieser Berliner Realist Koeppel hat auf liebenswerte Art Zeitgeschichte dokumentiert, hat eine Ausdrucksform gefunden, die viele anspricht und mich begeistert.« 

2005

  • Bilderbuch-Künstler Vojtech Kubasta

    Die dreidimensionalen Bücher des tschechischen Bilderbuch-Künstlers  Vojtech Kubasta


    1. Dezember 2005– 5. Februar 2006


    Eröffnung der Ausstellung

    Sonntag, 30. Oktober 2005 um 11 Uhr


    Die dreidimensionalen Bücher des Vojtech Kubasta, einem renommierten tschechischen Buchgestalter, in einer ersten umfassenden Werkschau in Bad Pyrmont präsentiert. Wer eines seiner Bücher zur Hand nimmt, wird spüren, dass es damit etwas Besonderes auf sich hat.


    Mit dem Aufschlagen entfalten sich gestaffelt ange-

    ordnete Bildebenen zu dreidimensionalen Kulissen. Beim Umblättern verschwinden diese ebenso überraschend wie sie erscheinen, während die jeweils folgende Szene vor den staunenden Augen des Betrachters Gestalt annimmt. Das Buch wird zur Bühne.


    Die Bezeichnung »Pop up« (engl. plötzlich auftauchen, sich aufstellen) hat sich auch hier zulande etabliert und beschreibt anschaulich den Charakter dieser Buchform. Die Ausstellung zeigt etwa 200 Bücher von Vojtech Kubasta, der in mehr als drei Jahrzehnten für das Genre der Pop up – Bücher neue Maßstäbe gesetzt hat. Seinem Erfindungsreichtum war nur eine Grenze gesetzt: Am Ende musste alles zwischen zwei Buchdeckeln wieder verschwinden.


    Kubasta wurde 1914 in Wien geboren, verbrachte sein ganzes Leben in Prag. Als Sohn eines Bankbeamten besuchte er hier ab 1938 die Politechnische Universität, um Ingenieurswesen und Architektur zu studieren. Darüber hinaus war er als Werbegestalter, Buchkünstler und Illustrator tätig. Mit »Rotkäppchen« entstand 1956 sein erstes Pop up – Buch, das der ARTIA-Verlag Prag veröffentlichte.


    In seinen umfangreichen Buchreihen gestaltete er verschiedene Themen für alle Altersgruppen: Märchenbücher, Abenteuer, Jugendbücher, Christliche und Historische Themen entstanden in den nächsten drei Jahrzehnten. Seine Bücher waren weltweit gefragt. 1974 entwarf er eine letzte umfangreiche Pop up-Serie. Vojtech Kubasta starb 1992 und hinterließ ein unüberschaubar großes Lebenswerk.

  • Weltenbilder – Bilderwelten

    Bilder von Haus Pyrmont der Diakonischen Werke Himmelsthür


    1. bis 20. November 2005 Studiogalerie


    Eröffnung der Ausstellung

    Sonntag, 30. Oktober 2005 um 11 Uhr


    Erstmals präsentiert das Museum im Schloss Bad Pyrmont eine Ausstellung mit Bildern von geistig, zum Teil auch körperlich schwer behinderten Menschen.


    Unter dem Titel »Weltenbilder – Bilderwelten« werden vom 1. – 20. November in der Studiogalerie des Schlosses Pyrmont ca. 50 Gemälde und Collagen ausgestellt, die in den letzten Jahren im „Haus Pyrmont“, einer Einrichtung der Diakonischen Werke Himmelsthür, in Bad Pyrmont entstanden sind.


    Viele Bilder, egal ob groß- oder kleinformatig, überraschen aufgrund ihrer Farbenpracht und Vitalität. Tatsächlich schöpfen diese Menschen ganz tief aus sich heraus, formulieren klar und radikal, sind grenzenlos und spontan in der Wahl ihrer Mittel. Die große emotionale Kraft, die aus ihren Bildern spricht, überträgt sich auch unmittelbar auf den Betrachter.


    »Manchmal kann Behinderung auch ein Geschenk sein. Im Haus Pyrmont der Diakonischen Werke Himmelsthür wohnen Menschen, die aufgrund ihrer geistigen und zum Teil auch schweren körperlichen Behinderungen oftmals nicht in der Lage sind, so mit den Menschen ihrer Umwelt zu kommunizieren, wie diese es gewohnt sind. Einige Bewohner arbeiten künstlerisch. Sie malen oder schaffen Plastiken. Es ist nicht immer leicht, ihre Kunstwerke einzuordnen und dennoch haben sie alle etwas Außergewöhnliches gemeinsam: Sie arbeiten 100 Prozent authentisch.«


    Das berichtet Elena Klan, die neben anderen Aufgaben als Erzieherin eine der Künstlergruppen im Haus Pyrmont betreut. Authentizität, Wahrhaftigkeit, das drücken diese Bilder aus. Geistig behinderte Künstler können gar nicht anders, als sich spontan auszudrücken. »Das, was sie erleben, nehmen sie wie einen Schwamm auf und bringen es gleich zu Papier«, erzählt die Erzieherin.


    Viele Bilder entstehen auf diese Weise in den Künstlergruppen von Haus Pyrmont. Seit 1979 leben in dieser Einrichtung mehr als 100 behinderte Erwachsene. Ganz ungewöhnlich ist aber ein Langzeitprojekt mit dem Titel »Zeitbilder – Bilderzeit«, bei der großformatige Gemälde als Gemeinschaftsaktionen zwischen Behinderten und nicht behinderten Menschen entstehen. In einer völlig anderen Umgebung auf dem Lande kommt es so zu einem besonderen Erleben und Kommunizieren. Zwei dieser großformatigen Gemälde sind ebenfalls im Schloss ausgestellt. 

  • 3 x Cohnen

    Malerei, Graphik und Textil

    22. September bis 23. Oktober 2005, Beletage und 2. Obergeschoss des Schlosses


    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, 21. September 2005 um 19 Uhr


    Karl Cohnen, 1938 in Aachen geboren, hat nach 10 Semestern Studium in seiner Heimatstadt 1963 seine Ausbildung als Graphikdesigner abgeschlossen. Nach 9 Jahren Tätigkeit als Lehrer für Graphik und Illustration in Amsterdam lebt Karl Cohnen in Holzminden, war dort von 1973 bis 1999 in der Duftindustrie als Grafiker tätig. Sein ganzes Leben lang malt Karl Cohnen unentwegt. Auch wenn er auf dem Gebiet der Malerei die unterschiedlichsten Techniken erprobt hat, sind es immer Bilder, die sich mit realen Gegenständen und Landschaften beschäftigen. Aber immer sind es Bilder, die sich von der erkennbaren Realität entfernen und die sich zusammenfügen zu Bildzeichen von hoher Magie.


    Das Pyrmonter Museum hat vor vielen Jahren im Rahmen der Ausstellung »Künstler sehen das Weserbergland« (1998) zusammen mit Rudolf Jüdes und der Galerie Meiborssen diesen Künstler entdeckt, der weit über die Grenzen des Weserberglandes ein hohes Ansehen genießt.


    Karl Cohnen und Gudrun Cohnen, geborene Nussbaum, haben sich während des Studiums in Aachen kennengelernt. Auch sie ist Aachenerin. Im Jahre 1965 heiraten beide, in dem Jahr, in dem auch Gudrun Cohnen ihren Abschluss als Graphikdesignerin gemacht hat. Als Graphikerin und Zeichnerin hat sie sich einen hervorragenden Namen gemacht mit reich illustrierten Büchern. Die beiden Publikationen zum Rattenfänger von Hameln und zu Till Eulenspiegel, erschienen im Verlag Jörg Mitzkat in Holzminden und sind besonders bekannt.


    Gudrun Cohnen-Nussbaum hat ebenso ein hohes Ansehen als Textilkünstlerin. In der Pyrmonter Ausstellung präsentiert sie allerdings vor allen Dingen Farbzeichnungen, die eine besondere Anmutung als Stilleben besitzen.


    Auch Gudrun Cohnen-Nussbaum hat als Künstlerin eine eindrucksvolle Biographie mit zahlreichen Ausstellungen – und das vor dem Hintergrund von 4 Kindern, die es zu erziehen galt.


    Eine Tochter ist Franziska Warzog, geborene Cohnen. In Amsterdam geboren, in Holzminden aufgewachsen, studierte sie von 1987 – 1996 in Göttingen Ethnologie und Germanistik und lebt heute in Hannover. Auch sie ist wie ihre Eltern Mitglied im Kunstkreis Holzminden, auch sie malt, zeichnet und schafft Textilobjekte. Aktuelle Arbeiten aus textilen Stoffen, deren weiche Materialien einen Wesenszug der Skulptur auflösen, sind in der Ausstellung zu sehen.


    Es ist schon eigentümlich, dass die Bildmotive bei allen drei Künstlern durchaus verwandt sind. Nicht nur in Form und Farben, sondern auch in der Wahl der Gegenstände und Themen entwickelt sich ein Dialog. Nicht nur ein Dialog im einzelnen Objekt oder Bild, sondern ein Dialog zwischen den Bildwerken der drei Künstler. 

  • Marilyn Monroe & Frank Sinatra

    Marilyn Monroe

    The Last Sitting 1962 – Fotografien von Bert Stern


    Frank Sinatra

    An Intimate Collection - Fotografien von Bob Willoughby, 1953–1965

    7. Juli 2005 bis 4. September 2005


    Eröffnung beider Ausstellungen

    Mittwoch, 6. Juli 2005 um 19 Uhr


    Marilyn Monroe

    Marilyn Monroe (1926-1962) wurde im Juni des Jahres 1962 von dem berühmten amerikanischen Starfotografen Bert Stern (geb. 1929), der damals als die Nummer 1 der Modefotografen in den USA galt, porträtiert. Die Fotografien der dreitägigen Session entstanden in einer riesigen Suite des Bel Air Hotels in Los Angeles. An drei Terminen entstanden nicht weniger als 2.500 Fotografien im Auftrag der legendären Modezeitschrift Vogue.


    In der Ausstellung werden mehr als 50 eindrucksvolle Fotografien, die weit über die ursprünglich geplante Modeaufnahmen hinausgingen, gezeigt. Bert Stern war es im Laufe der ersten beiden Sitzungen gelungen, nicht nur atemberaubende Modebilder zu gestalten, sondern es gelang ihm auch, eine Fotoserie in einer ekstatisch aufgeladenen Mischung aus Aktfotografie und einer ganz privaten Monroe zu entwickeln. Marilyn Monroe, eine Ikone ihrer Zeit wurde auf diese Weise nicht nur in ihrer zeitlosen Schönheit verewigt, sondern man entdeckte auch den Mensch hinter dem Mythos.


    6 Wochen nach dem »Last Sitting«, am 4. August 1962, wird Marilyn Monroe tot in ihrem Haus in Brentwood, Los Angeles, gefunden. Sie wurde nur 36 Jahre alt. Die Zeitschrift Vogue hat angesichts dieser Tragödie nur wenige Fotografien publiziert, die Aktfotografien blieben gänzlich unveröffentlicht. Erst 1993 wurden die Fotos »The Last Sitting« erstmals veröffentlicht. Nun sind sie auch in Bad Pyrmont zu sehen.


    Frank Sinatra

    Frank Sinatra (1915-1998) gilt vor allen Dingen als Sänger, aber seine Bedeutung für die Geschichte des amerikanischen Films ist ebenfalls hochbedeutend. Der legendäre Hollywood-Fotograf Bob Willoughby (geb. 1927), der in Los Angeles lebt, zählt bis heute zu den bedeutendsten Fotografen des klassischen Hollywood und seiner Stars.


    Dieser Fotograf schuf mit seinen Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen aus den Jahren 1953–1965 ein einzigartiges Zeitdokument zum Schauspieler Frank Sinatra. Ihm gelang das Kunststück, den Star Sinatra mit all seinem Charme, seiner einzigartigen Ausstrahlung und dieser speziellen gefährlichen Coolness, parallel zur Sanftheit und Zärtlichkeit als Vater, Freund und Mensch einzufangen.


    Auf insgesamt 71 Fotografien sieht man Bilder von Sinatra am Set des Films »Verdammt in alle Ewigkeit«, man sieht Fotografien aus seiner wilden Zeit in Las Vegas mit Rat Pack bis hin zu den Dreharbeiten von »Frankie und seine Spießgesellen«. Viele Freunde und Filmpartner, darunter Dean Martin, Sammy Davis Jr., Montgomery Clift, Burt Lancaster, Shirley MacLaine und Judy Garland sind bei den Dreharbeiten mit Sinatra zu sehen.

  • Spuren des Don Quijote

    Eine Ausstellung des Mönchehaus-Museums für moderne Kunst Goslar.

    17. Februar 2005 bis 29. Mai 2005


    Eröffnung der Ausstellung

    Mittwoch, 16. Februar 2005 um 19 Uhr


    Leben und Taten des scharfsinnigen Edlen Don Quijote von la Mancha des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes Saavedra (1547–1616) ist nicht nur der erste Roman und das nach der Bibel am meisten übersetzte Werk der Weltliteratur, sondern auch das am häufigsten illustrierte. Diese Ausstellung zeigt an markanten Beispielen, wie Künstler sich bis in die Gegenwart hinein von dem literarischen Meisterwerk inspirieren ließen, und nimmt diese Spuren auf.


    Im Mittelpunkt steht der Anti-Held schlechthin, der Ritter von der traurigen Gestalt hager, edelmütig und doch dem Spott preisgegeben, wenn er auf dem klapprigen Gaul Rosinante den Idealen seiner Ritterfantasien nacheifert. Ihm zur Seite, auch das gehört zu den Bildüberlieferungen, der treue, bauernschlaue Knappe Sancho Pansa.


    Wenn auch die Ausstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben will, sondern die Besonderheiten und Schwerpunkte der zugrunde liegenden Privatsammlung betont, werden wesentliche Stationen der künstlerischen Aneignung dieses berühmten Themas vorgestellt.


    Zu den historischen Bildbeispielen gehören Radierzyklen von Antoine Coypel und William Hogarth. Unter den illustrierten Werkausgaben sind die berühmten Don-Quijote-Umsetzungen von Gustave Doré hervorzuheben, die zum Vorbild für nachfolgende Illustrationen wurden.


    Das Verzeichnis der Künstler, die freie Variationen schufen, enthält Namen wie Picasso, Dali, Panek, Weber, Mattheuer, Hanel und Januszewski. Der Don Quijote-Zyklus von Eberhard Schlotter umfasst allein 160 Aquatintablätter und ist auch ein Beispiel für die Vielzahl und Reife gestalterischer Mittel, die die unterschiedlichen Künstler eingesetzt haben. 

2004

2003

2002

2001

1991-2000

1986-1990

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