Nach dem langen Lockdown öffnet das Museum im Schloss endlich wieder seine Pforten.
Ab dem 6. Mai kann das Museum zu den regulären Öffnungszeiten nach vorheriger Terminabsprache unter Tel.: 05281 606 771 besichtigt werden.
Präsentiert wird eine Sonderausstellung, die das Herz aller Kunstfreunde höherschlagen lässt. Und auch die Schlossinsel lädt dann wieder zu einem Spaziergang ein.
Francisco de Goya (1746–1828) ist einer der faszinierendsten Künstler der Kunstgeschichte: Einerseits gilt er als Wegbereiter der Moderne und Erfinder rätselhafter Bildwelten, andererseits war Goya einer der letzten großen Hofkünstler und Autor eindrücklicher Portraits.
1820 fertigte Goya die Serie „Die Schrecken des Krieges“. Die 80 Aquatinta-Radierungen entstanden als Reaktion auf die napoleonische Besatzung in Spanien – eine Invasion, die 1807 begann und bis 1814 andauerte und deren verhängnisvolle und blutige Folgen Goya eindrücklich festhielt. In seinen Bildern ergreift er keine Partei, sondern veranschaulicht die menschliche Brutalität in archetypischer Form. Somit stehen diese existenziellen Szenen stellvertretend für alle Kriege und erscheinen in ihrer darstellerischen Kraft nahezu zeitlos und beklemmend aktuell. Sie zeigen abgründige Verhaltensmuster menschlichen Handelns in extremen Situationen.
Die Veröffentlichung von derart erschütternden Arbeiten war im Klima dieser Zeit für den Künstler zu gefährlich. So wurde die erste Auflage der Radierungen erst 35 Jahre nach Goyas Tod im Jahr 1863 von der San-Fernando-Akademie in Madrid unter dem Titel „Los Desastres de la Guerra“ gedruckt. Zu Lebzeiten fertigte Goya einen vollständigen Satz nummerierter Abzüge an, die er seinem Freund Ceán Bermúdez zukommen ließ. Diese Abzüge enthielten mit Bleistift eingefügte Beschriftungen, die zum integralen Bestandteil der Bilder wurden. Heute befinden sich die Originaldruckplatten, von denen auch die im Museum im Schloss Bad Pyrmont ausgestellten Radierungen stammen, in der Calcografía Nacional in Madrid.
Neben dem kompletten Satz der Serie werden exemplarische Radierungen aus den „Los Caprichos“ gezeigt. Die gesellschaftskritischen satirischen Stiche gingen dem Zyklus „Die Schrecken des Krieges“ voran. In ihnen verschmelzen Träume, Fantasien und Realitäts-bezüge.
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Wilhelm-Fabry-Museum Hilden.
Begleitend zu Ihrem Museumsbesuch erhalten Sie eine kostenlose Broschüre mit den wichtigsten Details zu den ausgestellten Bildern.
Die langfristige Planung eines Begleitprogramms ist coronabedingt leider nicht möglich. Aktuelle Informationen und Termine erfahren Sie hier, auf Facebook und Instagram sowie über die lokale Presse.
Museum Bad Pyrmont
Schloßstraße 13
31812 Bad Pyrmont
Telefon 05281 606771
Telefax 05281 969126
E-Mail: info@museum-pyrmont.de
Öffnungszeiten
täglich außer montags
von 10 bis 17 Uhr
Bitte beachten Sie die Hinweise zu den Feiertagen.
Eintrittspreise
Erwachsene 4 €
Kurgäste und Schwerbehinderte 3 €
Schüler, Studenten und Arbeitslose 2 €
Gruppen ab 10 Personen 2,50 € pro Person
Familienkarte 8 €
Weitere Hinweise zu den Eintrittspreisen.