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Termine

5. Januar 2024

Jahrestagung der AG der Kur- und Bädermuseen

Das Vom 21. bis 23. November 2023 fand auf Norderney die Tagung der AG der Kur- und Bädermuseen statt. Neben dem Austausch mit den Kollegen aus ganz Deutschland und auch Belgien, bei dem wir auch unser Projekt zur Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus in Bad Pyrmont vorgestellt haben, stand das Thema Bäderantisemitismus im Fokus. Organisiert wurde die Tagung von der AG der Kur- und Bädermuseen und dem Museum Nordseeheilbad Norderney in Kooperation mit der Ostfriesischen Landschaft und dem Landesarchiv Aurich und bot dank vielseitiger Referenten einen umfassenden Einblick in ein Thema, das auch in unserem Betrachtungszeitraum 1918-1968 eine wichtige Rolle spielt.


Zu Beginn führte Prof. Dr. Regina Grundmann von der Universität Münster in das Thema des Bäderantisemitismus ein, der sich bereits ab den 1870er entwickelte und insbesondere auf den Ausschluss jüdischer Badegäste von Nord- und Ostsee zielte. Dass dies kein lokales Phänomen war, führte Mag. Thomas Stoppacher vom Österreichischen Kabarettarchiv anhand des Beispiels Bad Gleichenberg aus. Der Antisemitismus in der österreichischen Sommerfrische fiel zum Teil sogar noch intensiver aus, da er über die Tourismusorganisationen durchaus institutionalisiert war.


Die erschreckende Aktualität des Themas wurde den Tagungsteilnehmern durch den Vortrag von Prof. Dr. Thomas Goll von der TU Dortmund einmal mehr bewusst. Für die Bundeszentrale für politische Bildung kuratierte er die Ausstellung „Abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten“, die zeitgleich im Norderneyer Museum zu besuchen war. Die Motive und Sprüche dieser Karten transportierten Hass und Beleidigungen genauso scheinbar „lustig“ wie heutige Internet Memes. Die Autorin Kristine von Soden stellte ihr Buch „Ob die Möwen manchmal an mich denken“ vor, in dem sie Anhand einer Fülle historischer Quellen, Tagebucheinträge, Reiseberichte und Briefauszüge jüdischer Badeprominenz ein facettenreiches Bild der Ostsee bis 1937 zeichnet, als nahezu alle Orte und Strände für jüdische Badegäste verboten waren.


Die Judaistin und Theologin Prof. Dr. Ursula Rudnick und Matthias Pausch, Stadtarchivar und Leiter Museum Nordseeheilbad Norderney, warfen zum Schluss noch einmal einen genaueren Blick auf die beiden Nordseebäder Borkum und Norderney. Während Norderney seit dem 19. Jahrhundert ein beliebter Badeort für jüdische Gäste war, versuchte sich Borkum, das sich erst später zum Seebad entwickelte, abzusetzen indem es sogar damit warb „judenfrei“ zu sein. Hinzu kam, dass der gesellschaftliche Austausch in einem besser betuchten Bad wie Norderney größer war und der Antisemitismus so weniger Anklang fand - was nicht heißt, dass es nicht auch auf Norderney antisemitische Tendenzen vor 1933 gab. 



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Aktuelles & Termine

4. Dezember 2024
Der Wahlpflichtkurs Kultur, Jahrgang 8 des Humboldt-Gymnasiums Bad Pyrmont hat sich vom Thema unserer aktuellen Sonderausstellung „Magie des Licht“ inspirieren lassen und ein eigenes Theaterstück „Die Rettung der Lichterelfen“ entwickelt. Die Schüler führen ihr Stück exklusiv am 11. Dezember um 18 im Schloss auf. Bei trockenem Wetter findet die Aufführung auf der Schlossterrasse statt, bei Regen im Festsaal.  Der Eintritt ist frei.
3. Dezember 2024
Der Museumsverein im Schloss lädt alle Mitglieder und Freunde herzlich zum harmonischen Jahresausklang bei „Punsch und Pyrmonter Prosa“ ein. Der ausgewiesene Heimat-Autor und Pyrmont-Kenner Titus Malms hat wieder einige unbekannte Funde ausgegraben, die er in seiner einmaligen Art vortragen wird. Dabei wird es um extrem seltene, einst von der Obrigkeit verbotene Texte gehen, die in einem offenen, saftigen, kritischen Ton alle Themen ansprechen: Vom Badeleben bis zur Spielbank, vom Theater bis zu den Adel-Allüren, von den elenden Straßenverhältnissen bis zu den schrecklichen Fremdenzimmern der napoleonischen Zeit. Siehe auch den Artikel in den Pyrmonter Nachrichten vom 30. Oktober. Bei Heißgetränken und Gebäck kann das Publikum das Jahr in gemütlicher Atmosphäre mit besonderen Kabinettstücken aus Pyrmonts großer Geschichte ausklingen lassen.  Der Eintritt ist frei (Getränke zum Selbstzahlen)
21. November 2024
Am 1. Dezember um 11:00 Uhr beginnt der 3. Adventmarkt im Kaffeehaus im Schloss Bad Pyrmont: Das Team des Partyservice Uwe Schmidt sorgt mit Glühwein, Punsch, Kaffee und Kuchen und weiteren Leckereien für das leibliche Wohl. An den Verkaufsständen können schöne Dinge erworben werden und der Musikzug Hagen unterhält mit weihnachtlicher Musik. Außerdem eröffnet das Museum im Schloss die neue Sonderausstellung „Magie des Lichts – Experimente und optische Illusionen“. Nach der offiziellen Ausstellungseröffnung um 11 Uhr gibt es den ganzen Tag über Führungen und Angebote für Groß und Klein. Der Eintritt ist frei! Informationen zur Sonderausstellung gibt es hier!
14. November 2024
Die Sonderausstellung „Ukn Lee – Unwirklichkeit und Realität“ endet am 17. November mit einer Kuratorenführung durch die Ausstellung. In den Arbeiten Ukn Lees verschmelzen die Bildsprachen der asiatischen und europäischen Tradition zu faszinierenden und ganz eigenen Bildwelten. Museumsleiterin Melanie Mehring nimmt die Teilnehmer mit auf die Suche des koreanischen Künstlers nach einem Sinn in unserem Leben - zwischen Realität und Unwirklichkeit. Dabei soll der Austausch mit den Besuchern besonders im Vordergrund stehen: Fragen, Ideen und Gedanken zu den Arbeiten Ukn Lees sind ausdrücklich erwünscht. Der Eintritt ins Museum beträgt 4 Euro (Kurgäste und Schwerbehinderte: 3 Euro; Schüler, Studenten und Arbeitslose: 2 Euro; Museumsvereinsmitglieder und Gäste mit PyrmontPlus Card: frei) Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos.
4. November 2024
Der Museumsverein im Schloss Pyrmont e. V. lädt ein zu einem informativen und unterhaltsamen Abend rund um die Vergessenheit geratene Novelle „Der Erdbeerschlag“ von Bernhard Flemes. Die Pyrmonter Novelle von dem in Hameln am Klüt lebenden ewigen Wanderer im Weserbergland und Schulmeister Bernhard Flemes (1875-1940) enthält nicht nur die Geschichte um den im Pyrmonter Kurpark befindlichen Erdbeertempel, sondern zugleich ausführliche Schilderungen der landschaftlichen Schönheiten in und in der Umgebung von Bad Pyrmont in Verbindung mit einer zarten Liebesgeschichte. Der Kurgast und Besucher von Bad Pyrmont wird viele Eindrücke und Beschreibungen noch heute, fast einhundert Jahre nach dem Erscheinen der Novelle, nachvollziehen und neu erleben können. Prof. Dr. Georg Schwedt aus Hessisch Oldendorf, Chemiker und Autor zahlreicher Sach- und Lehrbücher, hat den Dichter aus seiner Heimat nicht nur wiederentdeckt, sondern die Novelle auch neu aufgelegt – mit zahlreichen Kommentaren und Bildern. Eintritt 5 Euro Museumsvereinsmitglieder: frei
7. Oktober 2024
7. November, 19 Uhr in der Beletage von Schloss Pyrmont Georg Schwedt: Der Pyrmonter Erdbeertempel in der Novelle „Der Erdbeerschlag“ von Bernhard Flemes Der Museumsverein im Schloss Pyrmont e. V. lädt ein zu einem informativen und unterhaltsamen Abend rund um die Vergessenheit geratene Novelle „Der Erdbeerschlag“ von Bernhard Flemes. Die Pyrmonter Novelle von dem in Hameln am Klüt lebenden ewigen Wanderer im Weserbergland und Schulmeister Bernhard Flemes (1875-1940) enthält nicht nur die Geschichte um den im Pyrmonter Kurpark befindlichen Erdbeertempel, sondern zugleich ausführliche Schilderungen der landschaftlichen Schönheiten in und in der Umgebung von Bad Pyrmont in Verbindung mit einer zarten Liebesgeschichte. Der Kurgast und Besucher von Bad Pyrmont wird viele Eindrücke und Beschreibungen noch heute, fast einhundert Jahre nach dem Erscheinen der Novelle, nachvollziehen und neu erleben können. Prof. Dr. Georg Schwedt aus Hessisch Oldendorf, Chemiker und Autor zahlreicher Sach- und Lehrbücher, hat den Dichter aus seiner Heimat nicht nur wiederentdeckt, sondern die Novelle auch neu aufgelegt – mit zahlreichen Kommentaren und Bildern.  Eintritt 5 Euro Museumsvereinsmitglieder: frei
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